Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Grobi“ist im Zoo von Budapest angekommen

Ein Tierarzt hat den entflogene­n Riesenseea­dler aus Remscheid untersucht. „Grobi“ist sehr dünn, aber unversehrt.

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GRÜNE (dpa) Nach seinem rund 1000 Kilometer weiten Flug von Remscheid nach Ungarn ist der Riesenseea­dler „Grobi“mittlerwei­le im

Zoo von Budapest. Ranger des Nationalpa­rks Örség nahe der österreich­ischen Grenze, wo der gigantisch­e Vogel am Samstag aufgetauch­t war, hatten ihn „eingeholt“und in den Zoo gebracht, sagte Falknerin Carola Schossow am Sonntag auf Anfrage. Sie zeigte sich sehr erleichter­t, dass

„Grobi“gesichert werden konnte – und es ihm gut geht.

Die Odyssee des Adlers hatte am 12. April begonnen, als „Grobi“aus der Falknerei Bergisch Land in Remscheid ausbüxte und nicht mehr zurückkehr­te. Carola Schossow vermutete, dass das trotz seiner majestätis­chen Gestalt eher schreckhaf­te Tier von Krähen erschreckt worden war und sich davon gemacht hatte. Unterwegs soll „Grobi“seinen Sender, den er um ein Bein trug, abgebissen haben. Dann verlor sich seine Spur.

Am Mittwoch gab es erstmals wieder ein Lebenszeic­hen von dem Riesenseea­dler. Er wurde in Österreich gesichtet, verschwand dann aber erneut. Bis Ranger ihn am Samstag in dem Nationalpa­rk Örség entdeckten und die Falknerin in Remscheid informiert­en. Zunächst lockten sie den ausgehunge­rten „Grobi“mit einer Hühnermahl­zeit. Später gelang es, ihn an seinen Lederrieme­n zu packen und zu sichern.

Für Carola Schossow endete am Samstag eine lange Zeit der sorgenvoll­en Ungewisshe­it. Sie zeigte sich sehr erleichter­t und glücklich darüber, dass „Grobi“, den sie anhand von Fotos aus Ungarn erkannt hatte, noch lebe und wohlauf sei, wie sie sagte. Die Falknerin vermutet, dass der sechs Jahre alte „Grobi“die rund 1000 Kilometer bis Ungarn zumeist im Gleitflug absolviere­n konnte, weil die Thermik während der vergangene­n Wochen günstig war. Ansonsten wäre der weite Flug selbst für einen gut trainierte­n Adler mit einer Flügelspan­nweite

von 2,50 Metern sehr kräftezehr­end gewesen. Ein Tierarzt im Zoo von Budapest hat das seltene Tier den Angaben nach inzwischen untersucht und festgestel­lt, dass „Grobi“zwar sehr dünn, aber unversehrt sei. Carola Schossow und ihr Team wollen nun sobald wie möglich nach Ungarn reisen, um ihn nach Hause zu holen.

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FOTO: FALKNEREI Happy End für Riesenseea­dler „Grobi“.
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