Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Fahrdienst zum Impfzentrum zieht positive Bilanz
80 Personen nutzten bisher den ehrenamtlichen Fahrdienst des Footballclubs ASC Phoenix und der Ohana Familienbildung.
HÜCKESWAGEN Besonders die nicht mobilen und älteren Impfwilligen dürften den ehrenamtlichen Fahrdienst wertgeschätzt haben. Immerhin ist der Weg von der Schloss Stadt bis zum Impfzentrum in Gummersbach weit, und nicht jeder hat die Möglichkeit, die Strecke selbstständig zurückzulegen. Seit Beginn der Corona-Schutzimpfungen am Anfang des Jahres nutzten etwa 80 Personen den Fahrdienst des Footballclubs ASC Phoenix und der Ohana Familienbildung aus Wipperfürth, um nach Gummersbach zu kommen.
35 Privatpersonen hatten sich bereit erklärt, als ehrenamtliche Fahrer zu fungieren, wenn Hilfe benötigt wird. Anna und Christian Fröhlich, die den Fahrdienst ins Leben gerufen haben, können bisher nur von positiven Rückmeldungen berichten. „Wir haben immer wieder gehört, dass die Fahrer nett und zuvorkommend waren“, sagt Christian Fröhlich. Einige Fahrgäste hätten größeren Redebedarf gehabt oder im Vorfeld mehrfach angerufen. „Da spielt natürlich auch eine Portion Angst mit“, glaubt Fröhlich.
Der älteste Fahrgast, der aus dem
Nordkreis ins 40 Kilometer entfernte Gummersbach chauffiert wurde, war immerhin schon 98 Jahre alt. Auf Wunsch haben die Fahrer die Impfkandidaten auch bis ins Impfzentrum begleitet und, wenn nötig,
Händchen gehalten. Zum Dank gab es für die Fahrer für ihren Einsatz auch schon mal eine Packung Pralinen, sagt Christian Fröhlich.
Jetzt, wo die Priorisierungsgruppe der über 80-Jährigen so gut wie durchgeimpft ist und die Hausärzte in ihren Praxen ebenfalls Corona-Schutzimpfungen anbieten können, ebbt die Nachfrage nach dem Service der Wipperfürther ab. „Die letzte Anfrage habe ich vor zwei oder drei Wochen erhalten“, sagt Fröhlich.
Die meisten der 80 Fahrten seien von Radevormwald und Hückeswagen aus gestartet. Die gefahrenen Kilometer können die Fahrer nach der Aktion abrechnen, dazu hatten Sponsoren dem Verein ihre Unterstützung zugesagt. „Wir haben aber ganz bewusst im Vorfeld keine Spenden gesammelt“, betont Fröhlich.
Theoretisch steht der Fahrservice immer noch zur Verfügung, wenn jemand Hilfe für die Fahrt zum Impfzentrum benötigt. Christian Fröhlich hofft jedoch, dass die Impfungen vor Ort so gut organisiert sind, um den Impfwilligen die weite Fahrtstrecke bis in die Kreisstadt ersparen zu können.
Wären die Inzidenzzahlen nicht weiterhin so hoch, könnte sich der Wipperfürther in seiner Freizeit nun wieder dem Football-Verein ASC Phoenix widmen, den er als Vorsitzender leitet. An ein Training auf dem Sportplatz an der Schnabelsmühle ist zurzeit jedoch nicht zu denken. „Die Jungs sind aber schon ganz heiß, und es wäre schön, wenn wir vielleicht im August wieder auf den Platz dürften“, blickt der engagierte Vereinsvorsitzende optimistisch in die Zukunft.