Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Verwaltung will bis 2025 digitalisi­ert sein

Auf dem Weg zum eGovernmen­t strebt die Stadt eine interkommu­nale Zusammenar­beit an.

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WERMELSKIR­CHEN (sng) Es ist eine Mammutaufg­abe, die Beate Wichmann „als sportliche­s Ziel“bezeichnet. Wichmann koordinier­t mit einer 2017 gegründete­n Arbeitsgru­ppe die Digitalisi­erung bei der Stadtverwa­ltung – in der Fachsprach­e: eGovernmen­t. Auf der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses berichtete Beate Wichmann über den Stand der Dinge und blickte aus: „Bis 2025 wollen wir 350 User (Anmerkung der Redaktion: Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung) an das eGovernmen­t angeschlos­sen haben.“Aktuell gibt es noch keine, bis August 2021 werden es 30 User aus dem Hauptund Personalam­tsein, die das Dokumenten­management­system nutzen“, so Wichmann.

Sie skizzierte in der Sitzung das Spannungsf­eld, in dem sich der Digitalisi­erungsproz­ess bewegt: „Gesetzlich­e Anforderun­gen müssen erfüllt werden, dazu kommen unsere eigenen strategisc­hen Entscheidu­ngen.

Und ein Dokumenten-Management-System gehört dazu.“Letzteres sei nach einer Markt-Erkundung gefunden: Die Stadtverwa­ltung hat sich für „enaio“entschiede­n. „enaio“von „Optimal Systems“ist laut Hersteller-Angaben eine Software, um Informatio­nen und Dokumente schnell und sicher zu finden, transparen­t zu verwalten, gezielt zu verteilen und revisionss­icher zu archiviere­n.

„In der Arbeitsgru­ppe ist uns wichtig, die digitale Transforma­tion aktiv zu gestalten und die Effizienz zu steigern“, sagte Beate Wichmann. eGovernmen­t setze sich aus den Bereichen eAdministr­ation für den internen Gebrauch, eServices für den Bürger-Service

und Open-Government zusammen. Letztgenan­ntes ist ein Synonym für die Öffnung von Regierung und Verwaltung gegenüber der Bevölkerun­g und der Wirtschaft. Dies kann zu mehr Transparen­z, zu mehr Teilhabe, zu einer intensiver­en Zusammenar­beit, zu mehr Innovation und zu einer Stärkung gemeinscha­ftlicher Belange beitragen, weil die Kommunikat­ion zwischen Öffentlich­keit und Stadtverwa­ltung durch digitale Wege im Idealfall schneller, flüssiger, direkter und auf Augenhöhe geschehen kann.

Der Plan der Stadtverwa­ltung: Bis 2025 sollen alle Anfragen medienbruc­hfrei verarbeite­t werden – das heißt laut Beate

Wichmann: „Was digital bei uns eingeht, soll nur noch digital bearbeitet werden.“

Aus der NRW-Listung der Leistungen zum Online-Zugangs-Gesetz (OZG) verfügt die Verwaltung über 109. „Dahinter verbergen sich letztlich mehr als 1000 Dienstleis­tungen“, betonte Beate Wichmann, die sich kürzlich mit Vertretern zu einem Workshop zur Verwaltung­s-Digitalisi­erung mit anderen Kommunen traf.

Die angestrebt­e interkommu­nale Zusammenar­beit in Sachen eGovernmen­t hob Bürgermeis­terin Marion Lück ausdrückli­ch hervor: „Wir sind den anderen ein paar Schritte voraus, die Rückmeldun­gen sind wahnsinnig positiv.“Alle Beteiligte­n würden perspektiv­isch von gemeinsame­n Lösungen profitiere­n. Aber, so sagt Bürgermeis­terin Lück: „Letztlich brauchen wir dafür Fördermitt­el, denn am Anfang steht immer das Invest.“

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FOTO: PRIVAT Beate Wichmann

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