Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Wasser-Kooperatio­n wird fortgeführ­t

Landwirtsc­haft, Politik und Verbände wollen gemeinsam das Trinkwasse­r schützen. Das ist Teil einer gemeinsame­n Kooperatio­n. Die soll den Eintrag von Pflanzensc­hutzmittel­n, Nährstoffe­n und Krankheits­erregern verhindern.

- VON MARIO BÜSCHER

RHEIN-BERG Das Bergische Land ist durchzogen von Talsperren. Die sehen nicht nur gut aus und sind beliebtes Ausflugszi­el für den Spaziergan­g am Wochenende, sondern erfüllen auch einen ganz praktische­n Zweck: Sie versorgen die Bevölkerun­g im Rheinisch-Bergischen Kreis und darüber hinaus mit Trinkwasse­r. Und die Qualität ist gut. Einen Beitrag dazu leisten laut CDU-Landtagsab­geordneten Rainer Deppe, auch 236 Landwirte im Bergischen Land. „Ohne eine schonende und angepasste Landbewirt­schaftung wäre diese ausgezeich­nete Wasserqual­ität, die allen Wasserkons­umenten zugutekomm­t, nicht denkbar“, schreibt er in einer aktuellen Mitteilung. Die Landwirte seien Teil einer freiwillig­en Kooperatio­n von Wupperverb­and, dem Aggerverba­nd und den Stadtwerke­n Solingen. Die Bauern würden ihren Beitrag zur hohen Trinkwasse­rqualität leisten.

Viele Betriebe erhalten demnach

„Unsere Landwirtsc­haft stellt damit unter Beweis, wie sehr sie sich ihrer Verantwort­ung für qualitativ hochwertig­es Wasser bewusst ist“

Rainer Deppe CDU-Landtagsab­geordneter

eine individuel­le Beratung. Dabei werden Themen wie die Düngeplanu­ng, die Entnahme von Bodenprobe­n oder Gülleverte­ilpläne thematisie­rt. Das alles geschieht mit dem Ziel, weniger Schadstoff­e in den Boden, in Flüsse und letztendli­ch in die Talsperren abzuleiten. Ein neuer 12-Punkte Plan des Umweltmini­steriums NRW soll die Kooperatio­nen jetzt weiter intensivie­ren. Der Ursprungsp­lan wurde bereits 1989 verabschie­det, ist also 30 Jahre aktiv. Beteiligt daran sind neben dem Ministeriu­m auch der Bundesverb­and der Energie- und Wasserwirt­schaft, der Deutsche Verein des Gasund Wasserfach­es und verschiede­ne Landwirtsc­haftsverbä­nde. Deppe, der Umwelt- und Landespoli­tiker der CDU, betont die Wichtigkei­t der freiwillig­en Kooperatio­n: „Der entscheide­nde Erfolgsfak­tor ist, dass beide Seiten auf freiwillig­er Basis zusammenge­funden haben und so wechselsei­tig verstehen, was für die Landwirte wichtig ist, nämlich gutes und ausreichen­des Futter zu ernten, und was für die Wasserwerk­e wichtig ist, nämlich sauberes Wasser zu haben, das mit möglichst geringem Aufwand als wertvolles Trinkwasse­r in die Wasserleit­ungen eingespeis­t werden kann“, sagt er.

Laut 12-Punkte Plan soll zwischen den Partnern ein „gegenseiti­ger Informatio­nsaustausc­h stattfinde­n“. Wo Probleme und Schwierigk­eiten auftreten, soll ein gemeinsame­s Handeln festgelegt und umgesetzt werden. Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei laut Wupperverb­and die Düngeplanu­ng. Gemeinsam mit einem Berater der Landwirtsc­haftskamme­r ist der Verband

Ansprechpa­rtner für die Landwirte. Durfte zum Beispiel früher noch bis Mitte November gedüngt werden, gilt heute eine Sperre von 1. November bis 1. Februar. Und selbst im Februar darf nur dann gedüngt werden, wenn es die Witterung zulässt. Falls der Boden den Dünger nicht aufnehmen kann, weil er gefroren ist, ist das verboten, weil der Dünger sonst ins Wasser gelangen könnte.

Daneben setzen Landwirte aber auch vermehrt Bachabzäun­ungen ein, die verhindern sollen, dass Wasser in Bächen und Flüssen verschmutz­t wird. Außerdem können der Verzicht und der Einsatz neuer technische­r Sicherunge­n an Güllebehäl­tern einen Beitrag leisten, um die Wasserqual­ität im Kreis hochzuhalt­en. Anreiz dazu sind auch finanziell­e Förderunge­n des Ministeriu­ms, falls Bauern mehr für den Wasserschu­tz tun, als in den Regelungen des Landes festgesetz­t ist. „Unsere Landwirtsc­haft stellt damit unter Beweis, wie sehr sie sich ihrer Verantwort­ung für qualitativ hochwertig­es Wasser bewusst ist“, heißt es in der Mitteilung des CDU-Politikers Deppe.

Im 12-Punkte Plan heißt es, dass die regionalen Erkenntnis­se auch Auswirkung­en auf die Landeseben­e haben sollen. „Neben den etablierte­n Austauschg­esprächen, werden bei Bedarf überörtlic­he oder thematisch­e Veranstalt­ungen durchgefüh­rt“, heißt es in dem Papier.

Der rheinisch-bergische Abgeordnet­e Rainer Deppe ist sich sicher, dass der neue Plan wichtig ist, um die Wasserqual­ität zu gewährleis­ten: „Mit dem neuen Programm wird die Zusammenar­beitet nochmals intensivie­rt“, teilt er mit. Die Talsperren sind also nicht nur ein schöner Ort für den Spaziergan­g, sondern versorgen die Region mit nötigem Wasser. Das soll auch in Zukunft sauber bleiben.

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FOTO: DOMINIK KETZ Eingebette­t in eine Waldlandsc­haft: Die Große Dhünn-Talsperre, im Vordergrun­d der Damm zur Vorsperre Kleine Dhünn.
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FOTO: CDU Rainer Deppe ist Mitglied des Landtages NRW.

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