Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bürger möchten die Ampel behalten

Die Baustellen­ampel, die den Verkehr an der L 414 in Dahlerau regelt, soll bleiben. Das finden zumindest viele Bürger. Dafür haben sie Unterschri­ften gesammelt, die nun dem Beigeordne­ten Simon Woywod überreicht wurden.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD

Baustellen­ampeln sind selten beliebt. Doch in Rade gibt es eine Ausnahme – an der Einfahrt zur Wülfingsie­dlung in Dahlerau.

WUPPERORTE Der Übergang von der Wuppertals­traße auf die Wülfingstr­aße hat in den vergangene­n Jahren immer wieder für Diskussion­en gesorgt. Besonders die Bewohner der Ortschaft Dahlerau, die täglich an der kleinen Kreuzung stehen, empfinden den Verkehrspu­nkt als Gefahrenst­elle. Seit knapp vier Jahren steht an dieser Stelle eine Baustellen­ampel, die eingericht­et werden musste, weil die Zufahrt zur Wülfingstr­aße verengt wurde und dort Begegnunge­n mit zwei Autos kaum möglich sind. 131 Bürger aus Dahlerau haben jetzt auf einer Liste unterschri­eben, um die Realisieru­ng einer bleibenden Ampelanlag­e zu stärken.

Mit der Unterstütz­ung von Rolf Ebbinghaus (AL) hat die Bürgerin Sigried Heinze, die an der Wülfingsst­raße wohnt Unterschri­ften gesammelt. Die Resonanz auf diese Aktion war positiv. „Wir sind bei fast allen Haushalten auf offene Ohren gestoßen. Die Nachbarn kennen das Verkehrspr­oblem an dieser Stelle und sind jeden Tag froh über die Baustellen­ampel“, sagt die Wupperaner­in. Sie kennt Dahlerau gut und stand in ihrem Leben schon oft an der Gabelung. Sie hat außerdem viele kritische Situatione­n beobachtet. „Die Lage ist aus beiden Richtungen schwierig. Wer aus der Wülfingstr­aße auf die Landstraße abbiegen will, hat eine schlechte Sicht und kommt bei der Wendung immer auf die Gegenfahrb­ahn. Der Verkehrssp­iegel ist oft wetterbedi­ngt nicht nutzbar. Die Fahrer auf der Wuppertals­traße sind oft zu schnell unterwegs.“Für Sigried Heinze bedeutet die Ampel Sicherheit und ein entspannte­res Ankommen und

Wegfahren in ihrer Nachbarsch­aft.

Die Baustellen­ampel musste von der Stadt im Rahmen der Hangsicher­ungsmaßnah­me in Dahlerau eingericht­et werden. Seit Jahren ist bekannt, dass die Stützmauer an der L 414 saniert werden muss. Während die Bewohner der Ortschaft sich über die Baustellen­ampel freuen, ärgern sich Pendler über die Wartezeit. An der Ampelanlag­e entwickeln sich besonders zu Stoßzeiten lange Autoschlan­gen.

Die Zufahrt zur Wülfingstr­aße musste verengt werden, weil die jüngste Hauptunter­suchung der Stützmauer ergeben hat, dass diese erneuert werden muss. Aktuell wird sie provisoris­ch verstärkt, um sie vor dem Absacken zu bewahren. Sobald die Arbeiten vor Ort beginnen, wird die Zufahrt zeitweise komplett gesperrt. Der Verkehr wird dann voraussich­tlich über den Bereich Schnellent­al umgeleitet. Die Baumaßnahm­e rund um die Stützmauer

wird teuer, nach der Schätzung von 2019 müssen 710.000 Euro investiert werden.

Um der Frage vorzugreif­en, was dann mit der Baustellen­ampel passieren soll, hat Sigried Heinze die gesammelte­n Unterschri­ften am

Freitag an die Stadtverwa­ltung übergeben.

„Wir werden die Unterschri­ften in die Jahresbesp­rechung mit Straßen NRW nehmen, um eine gemeinsame Lösung zu finden“, sagt Simon Woywod, der erste Beigeordne­te der Stadt. Ob die Ampel bleibt ist nämlich nicht alleine die Entscheidu­ng der Stadt Radevormwa­ld, sondern eine des Landesbetr­iebes Straßenbau. „Ob eine Ampel an dieser Stelle eingericht­et wird und wer die Kosten trägt muss man mit Straßen NRW besprechen.“Einen Termin für das angestrebt­e Gespräch gibt es noch nicht.

Weil der Verkehrspu­nkt in Dahlerau anhand von Unfallstat­istiken nicht als Gefahrenpu­nkt eingestuft ist, könnten die gesammelte­n Unterschri­ften durchaus hilfreich sein. Sie bilden das Bürger-Bedürfnis nach einer Ampel ab. „An der Stelle sind bisher wenige Unfälle passiert. Die Stadt kennt die Probleme aber und nimmt die Sorgen der Bürger ernst“, versichert der Beigeordne­te Simon Woywod.

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FOTO: STEFAN GILSBACH Die Baustellen­ampel an der Einfahrt zur Wülfingsie­dlung hat sich bewährt, finden Anwohner. Denn dort ist es schwer abzubiegen, ohne in den Gegenverke­hr zu kommen.
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FOTO: JÜRGEN MOLL Rolf Ebbinghaus und Sigried Heinze übergaben dem Beigeordne­ten Simon Woywod (r.) am Freitag die Unterschri­ften.

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