Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Mehr als 2000 Flüchtlinge auf Lampedusa angekommen
ROM (dpa) Auf der kleinen italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa sind innerhalb kurzer Zeit mehr als 2000 Bootsmigranten angekommen – und weitere Boote wurden zu Beginn der Woche erwartet. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. In Italien mehrten sich die Alarmrufe, nachdem sich die Zahl der Ankünfte im Vergleich zum Vorjahr insgesamt verdreifacht hat.
In der Nacht zu Montag hatten Patrouillenschiffe vor Lampedusa mehrere Hundert Menschen aus kleinen Booten aufgenommen und an Land gebracht. Andere erreichten laut Ansa selbst die Küste. Damit sei die Zahl der Männer, Frauen und Kinder, die auf der Insel innerhalb von 24 Stunden bei 20 Anlandungen registriert wurden, auf 2128 gestiegen. Lampedusa liegt zwischen Nordafrika und der Insel Sizilien, zu der es auch politisch gehört.
Der sizilianische Regionalpräsident Nello Musumeci sprach von einem „menschlichen Drama“, das ungelöst sei. Jeder wisse, dass in den kommenden Wochen viele Migranten auf dem Meer sterben würden. „Aber niemand rührt einen Finger, weder in Rom noch in Brüssel“, schrieb er auf Facebook. Nach UN-Angaben starben in diesem Jahr etwas mehr als 500 Migranten im zentralen Mittelmeer.
In den vergangenen Wochen hatten auch private Seenotretter beobachtet, dass sich wieder sehr viele Migranten in Schlauchbooten und kleinen Holzschiffen auf die Fahrt Richtung Europa machen.