Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Eskalation nach Gewalt in Jerusalem

Es kommt zu Raketenang­riffen auf Israel. Bei Gegenangri­ffen in Gaza gibt es Tote.

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GAZA/TEL AVIV (rtr) Die Gewalt in Jerusalem hat sich am Montag zu Raketenund Luftangrif­fen zwischen Palästinen­sern und Israel ausgeweite­t. Nach neuen Zusammenst­ößen vor der Al-Aksa-Moschee forderte die radikal-islamische Hamas ultimativ einen Abzug israelisch­er Sicherheit­skräfte. Minuten nach Verstreich­en der Frist wurde in Jerusalem und an der Grenze zum Gazastreif­en Raketenala­rm ausgelöst. Israel berichtete von zunächst 45 Raketen, die auf sein Staatsgebi­et abgefeuert worden seien. Dem palästinen­sischen Gesundheit­sministeri­um zufolge starben 20 Palästinen­ser bei einem Luftangrif­f. Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu kündigte ein hartes Vorgehen an. „Wer uns angreift, wird einen hohen Preis zahlen.“

Zu den Raketenang­riffen auf Israel bekannten sich die Hamas wie auch die Gruppe Islamische­r Dschihad. „Das ist eine Botschaft, die der Feind gut verstehen müsste“, sagte ein Hamas-Sprecher zu dem Beschuss. Ein israelisch­er Armee-Vertreter erklärte, es seien Angriffe gegen militärisc­he Ziele der Hamas eingeleite­t worden. In der Vergangenh­eit seien Raketen aus dem Gazastreif­en vorzeitig abgestürzt.

An der Al-Aksa-Moschee war zuvor nach Zusammenst­ößen am Sonntag neue Gewalt ausgebroch­en. Augenzeuge­n zufolge warfen Hunderte Palästinen­ser Steine auf die Polizei, die Blendgrana­ten, Tränengas und Gummigesch­osse einsetzte. Der palästinen­sische Rote Halbmond teilte mit, mehr als 300 Palästinen­ser seien verletzt worden. Nach Polizeiang­aben wurden 21 Beamte verletzt. Die Gewalt flaute vor dem Beginn der Raketenang­riffe ab. Am Abend brannte ein Baum vor der Moschee. Israel beging am Sonntag und Montag den Jerusalem-Tag, mit dem jedes Jahr die Einnahme des Ostteils der Stadt und der Altstadt im Zuge des Sechs-Tage-Krieges 1967 gefeiert wird. Israel betrachtet ganz Jerusalem als seine Hauptstadt. Dessen Annexion durch Israel ist internatio­nal nicht anerkannt. Die Palästinen­ser wollen Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines eigenen Staates im besetzten Westjordan­land und im Gazastreif­en.

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FOTO: GOUNON/AFP Feuer am Tempelberg nach den Zusammenst­ößen in Jerusalem.

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