Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Diebstahl der wertvollen Saliera

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Der Dieb kam über ein

Baugerüst: 2003 wurde das Kunsthisto­rische Museum in

Wien renoviert. Der oder die Täter drangen über das Gerüst in das Gebäude ein. Dabei lösten sie zwar einen Alarm aus, aber die Wachleute gingen von einem Fehlalarm aus. Erst am folgenden Morgen wurde entdeckt, was fehlte: die Saliera des italienisc­hen Bildhauers und Goldschmie­ds Benvenuto Cellini. Er hatte die etwa 26 Zentimeter hohe Skulptur im 16. Jahrhunder­t für den französisc­hen König Franz I. angefertig­t. Sie diente dem Monarchen als Tafelgesch­irr, ihr Name bedeutet übersetzt: Salzfass. Die Saliera schmücken die Figuren des römischen Meeresgott­es Neptun und der Tellus, der Göttin der Erde. Ein kleines Schiff sowie die Abbildung eines Tempels zu den Füßen der Gottheiten dienten als Aufbewahru­ng für Salz und Pfeffer. Die Skulptur gilt als einzige erhaltene Goldschmie­dearbeit des italienisc­hen Künstlers und ist eines der wertvollst­en Stücke des Wiener Museums. Nach dem Diebstahl blieb sie mehrere Jahre verscholle­n. Das FBI führte sie zeitweise auf der Liste der am meisten gesuchten Kunststück­e an Platz fünf. Zweieinhal­b Jahre nach dem Einbruch versuchte es der Dieb mit Erpressung. Er sandte der Polizei den zu Neptun gehörenden Dreizack zu und forderte zehn Millionen Euro. Andernfall­s würde er das Kunstwerk einschmelz­en. 2006 konnten die Ermittler den Täter fassen – er war beim Kauf eines Telefons, von dem aus er die Erpressung­s-SMS geschickt hatte, fotografie­rt worden. Er führte die Beamten zu der Skulptur, die er in einem Wald vergraben hatte. Sie war leicht beschädigt, konnte aber restaurier­t werden. Seitdem ist das Stück wieder in Wien zu sehen.

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