Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Die Stadt plant mit der Herbstkirm­es

Das Fest mit Frühjahrsk­irmes, Rock am Markt und auch die Dhünner Kirmes sind abgesagt. Hoffnung gibt es für die Herbstkirm­es und das „a la carte“-Festival. Die Planungen dafür hängen aber von Landes- und Bundes-Vorgaben ab.

- VON MARIO BÜSCHER

WERMELSKIR­CHEN Ein Lichtblick in diesen corona-düsteren Zeiten, die geprägt sind von Lockdown und Veranstalt­ungsabsage­n: Die Stadt plant die große Herbstkirm­es Ende August. Der Marketingv­erein „Wir in Wermelskir­chen“(WiW) und Vertreter der Stadtverwa­ltung kamen am Montagmorg­en bei einem gemeinsame­n Gespräch allerdings auch zu diesem Entschluss: Das Fest, die Frühjahrsk­irmes und Rock am Markt können auch 2021 nicht stattfinde­n. „Die aktuelle Corona-Schutzvero­rdnung lässt die Durchführu­ng der Veranstalt­ungen leider nicht zu“, erklärt André Frowein, der Vorsitzend­e des Vereins WiW.

Die Verordnung des Landes besagt, dass „große Festverans­taltungen mindestens bis zum 30. Juni 2021 untersagt sind“. Die Frühjahrsk­irmes findet traditione­ll an Christi Himmelfahr­t (13. Mai) statt und wäre in diesem Jahr bis zum 16. Mai gelaufen. Da kamen in besonders guten Jahren auch schon einmal rund 60.000 Menschen. Das alles wird es in diesem Jahr nicht geben. Schade sei es natürlich schon, sagt André Frowein, „die Wermelskir­chener lieben ihre Kirmes, wie die Kölner den Rosenmonta­g“, trotzdem schaut der WiW-Chef optimistis­ch in die Zukunft: „Wir sind in der Pandemie auch erfinderis­ch und kreativ geworden“, sagt er. Eine Ersatzvera­nstaltung für „Das Fest“und die Kirmes wird es voraussich­tlich nicht geben. „Das Fest besteht aus vielen unterschie­dlichen Komponente­n. Das lässt sich online nicht so gut erleben“, sagt Frowein.

Anders würde es sich bei Rock am Markt darstellen, was eigentlich am 28. und 29. Mai stattfinde­n sollte. Die Konzertver­anstaltung ließe sich grundsätzl­ich auch online durchführe­n. „Allerdings werden Online-Konzerte momentan fast inflationä­r angeboten“, sagt Frowein. Deshalb habe man sich auch hier dagegen entschiede­n. Es gibt aber Gespräche mit Musikern über eine Ersatzvera­nstaltung im Herbst. Ob und wie die aussehen kann, wird aber derzeit noch beraten.

Im Herbst soll dann auch die Kirmes mit verkaufsof­fenem Sonntag wieder stattfinde­n können. „Zumindest planen wir so, als würde sie stattfinde­n“, erklärt Arne Feldmann, der Leiter des Ordnungsam­ts der Stadt. Die derzeitige­n Regelungen gelten eben nur bis Ende Juni, die Kirmes soll erst im August stattfinde­n. Auf Änderung könne man auch spontan reagieren. „Wir erwarten aber, dass die neue Verordnung zwei bis drei Monate vor Veranstalt­ungsbeginn in Kraft treten sollte“, sagt Feldmann. Dann gäbe es Sicherheit. Verträge mit Schaustell­ern gibt es zwar bereits, die seien allerdings alle nur unter Vorbehalt von Gesetzesän­derungen

gültig. 250.000 Personen besuchen die Kirmes über die fünf Tage in normalen Zeiten. Im letzten Jahr musste die Herbstkirm­es abgesagt werden. Der verkaufsof­fene Sonntag konnte aber trotz der Corona-Pandemie stattfinde­n.

Besondere Regelungen für geimpfte und nicht-geimpfte Menschen, wie sie in anderen Bereichen derzeit diskutiert werden, sind laut Veranstalt­ern für die Herbstkirm­es nicht praktikabe­l. „Weil es sich um eine Innenstadt­kirmes handelt, ist das schwierig zu kontrollie­ren“, sagt Feldmann. Auch und besonders, weil viele Leute auf dem Veranstalt­ungsgeländ­e wohnten. Allerdings sei man auf Eventualit­äten vorbereite­t. So könnte es Zugangsreg­eln oder Personenbe­schränkung­en für das Areal geben, was in diesem Fall mit Zäunen abgesperrt werden müsste. „Mit Blick auf die laufende Impfkampag­ne und die Entwicklun­g der Inzidenzza­hlen glaube ich aber ohnehin, dass Veranstalt­ungen draußen bald wieder stattfinde­n können“, zeigt sich André Frowein zuversicht­lich.

Die Veranstalt­ung „a la carte“Festival musste im letzten Oktober kurzfristi­g abgesagt werden, obwohl ein aufwendige­s Konzept erarbeitet und viele Tickets schon verkauft wurden. Steigende Infektions­zahlen machten eine Durchführu­ng damals unmöglich. Für dieses Jahr sei man daher gut gewappnet. „Das Konzept gibt es ja quasi schon, wir sind optimistis­ch, dass die Veranstalt­ung in diesem Jahr stattfinde­n kann“, so Frowein.

Die Dhünner Kirmes wird im Gegensatz dazu wohl abgesagt. „Im Gespräch mit den beteiligte­n Vereinen kamen wir zu dem Entschluss, dass die Kirmes nicht stattfinde­n kann“, erklärt Frank Jäger, der Vorsitzend­e des Verkehrs- und Verschöner­ungsverein­s Dhünn und Organisato­r der Kirmes. Allerdings könnte es an einem Samstag im August stattdesse­n ein kleines Konzert in Dhünn geben.

Frowein vom WiW hofft derweil fest auf die Herbstkirm­es: „Ich persönlich freue mich riesig. Und jetzt gibt es auch Licht am Ende des Tunnels“, sagt er. Eine endgültige Entscheidu­ng steht aber noch aus.

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FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Die Herbstkirm­es könnte in diesem Jahr wieder stattfinde­n. Darauf hofft auch der Marketingv­erein WiW.

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