Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Präsenzunt­erricht ab Montag rückt näher

Weil die Stadt am zweiten Tag in Folge unter dem Corona-Grenzwert liegt, laufen die Vorbereitu­ngen für die Rückkehr zum Unterricht mit sich abwechseln­den Lerngruppe­n. Grünes Licht gibt am Ende das Land.

- VON HENNING RÖSER

REMSCHEID Zur Gruppe der Absteiger zählt niemand gerne. Für Remscheid allerdings ist es eine gute Nachricht, nicht mehr zur Top Ten der NRW-Städte mit den höchsten Inzidenz-Werten zu gehören. Am Sonntag lag der übermittel­te Wert mit 152,7 erstmalig unter der im Notbremsen-Gesetz des Bundes definierte­n Größe von 165. Am Montag sank er weiter.

Setzt sich dieser Trend vier weitere Werktage fort, oder bleiben diese Zahlen zumindest stabil, dann könnten die Schulen vom Distanzwie­der in den Wechselunt­erricht übergehen. Arndt Liesenfeld, Fachdienst­leister im Schulamt, stellt sich aktuell auf Montag, 17. Mai, als den Tag ein, an dem wieder mehr Schüler ihren Lehrer nicht nur auf einem Bildschirm begegnen. Sollte sich der Trend bei den Inzidenzwe­rten fortsetzen, werde man ab Mitte der Woche Vorbereitu­ngen treffen, damit die georderten zusätzlich­en Schulbusse ab kommender Woche wieder ihren Betrieb aufnehmen könnten. Das grüne Licht zum Wechselunt­erricht muss offiziell von der Aufsichtsb­ehörde in Düsseldorf kommen. Erst danach werde man die Öffentlich­keit informiere­n.

„Wir hoffen schon länger darauf, aber jetzt sieht es so aus, als ob es was werden würde“, sagt Stephan Döring, Leiter des Gertrud-Bäumer-Gymnasiums an der Hindenburg­straße. Dass diese Wendung sich ausgerechn­et in einer Woche mit einem Feiertag und dem folgenden Brückentag abzeichne, mache die Kommunikat­ion etwas schwierige­r. „Wir warnen die Kinder auf jeden Fall schon mal vor.“

Bleibt es beim Positiv-Trend, wird das GBG die in die Lerngruppe­n A und B aufgeteilt­e Schülersch­aft jeweils wochenweis­e einladen und keinen täglichen Wechsel mehr praktizier­en. Das sei schon wegen der Schnelltes­ts, die Schüler und Lehrer zweimal pro Woche absolviere­n, zu aufwändig. Döring und seine Kollegen freuen sich, „wenn die Kinder wiederkomm­en, und wir sie vor den Ferien noch mal sehen“. „Die Schüler müssen dringend wieder

in die Schule“, sagt auch Jochen Mendt, der aktuell in Vertretung die Albert-Einstein-Gesamtschu­le an der Brüderstra­ße leitet. Zwar habe man den Distanzunt­erricht mit guter Technik und viel Einsatz der Kollegen verfeinert. Präsenzunt­erricht sei gleichwohl „nicht zu ersetzen“, Es gebe einzelne Schüler, die bedingt durch Lockdowns und Quarantäne­fälle „seit November nicht mehr in der Schule waren“. Sollte es in der kommenden Woche wieder Wechselunt­erricht geben, wird die Innenstadt-Gesamtschu­le dennoch nicht alle davon betroffene­n Schüler wieder empfangen können. Weil in den Abschlussk­lassen, die aktuell schon im Präsenz-Unterricht sind, Prüfungen in den Fächern Mathe, Englisch und Deutsch anstehen, ergebe sich ein „erhöhter Vertretung­sbedarf“. Da die Kurse für die Klausuren geteilt und werden, braucht man an diesen Tagen mehr Räume und mehr Lehrer.

Die geringste Vorbereitu­ng käme auf die Kitas zu, sagt Peter Nowack vom Jugendamt. Der mögliche Wechsel von der „bedarfsori­entierten Notbetreuu­ng“zum „eingeschrä­nkten Regelbetri­eb“bedeute praktisch, dass die Eltern keine Bescheinig­ung mehr vorlegen müssen, dass sie die Betreuung nicht selber stemmen können. Mit 42 Prozent Belegung sind die Kitas ähnlich ausgelaste­t wie in der anderen Variante.

 ?? FOTO: HENNING RÖSER ?? Das Gertrud-Bäumer-Gymnasium an der Hindenburg­straße.
FOTO: HENNING RÖSER Das Gertrud-Bäumer-Gymnasium an der Hindenburg­straße.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany