Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Neuer Co-Trainer will den DM-Titel

Der Remscheide­r übernimmt beim Rollhockey-Bundesligi­sten IGR wieder ein Amt und legt die Meßlatte hoch.

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Marcus Franken ist zurück im Rollhockey-Geschäft. Sie übernehmen einen Trainerpos­ten beim Bundesligi­sten IGR Remscheid. Wie kam es dazu?

MARCUS FRANKEN Es war irgendwie genau der richtige Zeitpunkt, als die Anfrage kam.

Das dürfte aber doch nicht der einzige Grund gewesen sein, oder? FRANKEN Natürlich nicht. Da gibt es eine ganze Reihe von Gründen. In erster Linie habe ich bei mir selbst gemerkt, dass etwas fehlt. Gerade in der Zeit des sportliche­n Lockdowns. Da findet man sich viel zu oft abends auf dem Sofa vor dem Fernseher wieder.

Gab es auch Anfragen von anderen Vereinen?

FRANKEN In den vergangene­n Jahren immer mal wieder. Aber ich habe stets dankend abgelehnt. Das spricht sich rum. Und irgendwann kommen dann keine mehr.

Bedeutet, die IGR hat Glück gehabt. Wie ist der Kontakt überhaupt zustande gekommen?

FRANKEN Trainer Timo Meier hat mich angesproch­en. Wir haben ja in den letzten Jahren zusammen eine Laufgruppe in Radevormwa­ld betreut und die Aktiven für den Start beim Röntgenlau­f fit gemacht. Mittlerwei­le sind wir auch befreundet. Er hat mich auf einen Spaziergan­g mit unseren Hunden eingeladen und dann gefragt, ob ich ins Trainertea­m einsteigen möchte.

Und? Haben Sie gleich zugesagt? FRANKEN (lacht) Da musste ich mir erst mal das Okay von meiner Frau geben lassen. Mit der Übernahme des Amtes habe ich wieder feste terminlich­e Verpflicht­ungen in der Woche und am Wochenende. Wir haben darüber gesprochen, ich habe die eine oder andere Nacht darüber geschlafen, und dann habe ich zugesagt.

Sie haben von mehreren Gründen für Ihr Engagement gesprochen . . . FRANKEN Für die IGR sprach natürlich auch, dass es die Rückkehr zu dem Verein ist, bei dem für mich alles losging. Außerdem steckt in der aktuellen Mannschaft viel Potenzial. Und nicht zuletzt hat mich auch die Arbeit von Timo überzeugt.

Als er vor zwei Jahren das Traineramt

übernommen hatte, gab es auch den einen oder anderen, der sich gewundert hat, weil er mit der Sportart Rollhockey gar nichts am Hut hatte.

FRANKEN Aber viele haben sich auch an das Beispiel Sven Steup in Cronenberg erinnert. Der kam vom Fußball und hat mit dem RSC dann fünf Titel geholt. Timo hatte es bisher wahrlich nicht einfach. Zweimal ist die Meistersch­aftsrunde abgebroche­n worden. Und gleich in seiner Anfangszei­t gab es ein unglaublic­hes Verletzung­spech im Team. Damals hat mich zum Beispiel extrem beeindruck­t, mit welcher tollen defensiven Taktik da unglaublic­h viel herausgeko­mmen ist.

Sie selbst sind ein absoluter Rollhockey-Fachmann, haben ja auch die Remscheide­r schon in der Bundesliga trainiert und waren zudem Co-Trainer der deutschen Nationalma­nnschaft an der Seite von Johan van Diejen. Wie wird die Zusammenar­beit mit Timo Meier aussehen?

FRANKEN Klar ist, dass Timo der Chef im Ring ist. Ich werde ihn in der Trainingsa­rbeit unterstütz­en und beraten.

Die Arbeit im Training ist das eine. Dann gibt es ja auch die Spiele. Wer Sie und Timo kennt, weiß, dass es an der Bande schon mal laut werden kann, wenn auf dem Spielfeld etwas nicht so umgesetzt wird, wie es vorgegeben wurde. Gibt es dann zwei Lautsprech­er?

FRANKEN Ich glaube, dass ich mich da ein wenig zurücknehm­en muss. Auch da hat Timo selbstvers­tändlich das Sagen.

Gibt es aufgrund Ihrer jahrzehnte­langen Erfahrung eine bestimmte Philosophi­e für Ihre Trainingsa­rbeit?

FRANKEN Wichtig ist zum einen, die Mannschaft körperlich fit zu machen. Zum anderen muss man ihr aber auch den Spaß am Rollhockey vermitteln. Dann kommt vieles andere von alleine. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie hart die Einheiten

in Cronenberg unter dem damaligen Trainer Andreas Thiel waren. Als ich in einem DM-Finale gegen Ende des Spiels dann das entscheide­nde Tor gemacht hatte, weil ich eben den entscheide­nden Tick schneller war, wusste ich, warum wir so hart trainiert hatten.

Die Spieler werden sich also auf einiges einstellen müssen. Wie war die Reaktion der Jungs, dass Sie zum Trainersta­b gehören? FRANKEN Aufgrund der aktuellen Situation konnten wir es ihnen ja nicht persönlich mitteilen. Das ging über die entspreche­nde WhatsApp-Gruppe. Die Reaktion war durch die Bank positiv.

Sie haben die aktuelle Situation gerade angesproch­en. Normale Trainingse­inheiten sind weiterhin nicht möglich. Ab wann sind Sie denn überhaupt offiziell in der neuen Funktion dabei?

FRANKEN Wenn es im Mai dann aber wieder losgeht, bin ich dabei.

Und dann haben Sie alle gemeinsam ein großes Ziel. Wie es auch Timo Meier bereits gesagt hat. FRANKEN Wir wollen Deutscher Meister werden. Die Mannschaft hat das drauf. Und das ist auch mein Anspruch und mein ganz klares Ziel.

PETER KUHLENDAHL FÜHRTE DAS GESPRÄCH

 ?? FOTO: IGR/FELDHOFF ?? Marcus Franken Spielte jahrelang für die IGR und war auch deren Coach. Jetzt brimngt er sich als Co-Trainer von Timo Meier ein.
FOTO: IGR/FELDHOFF Marcus Franken Spielte jahrelang für die IGR und war auch deren Coach. Jetzt brimngt er sich als Co-Trainer von Timo Meier ein.

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