Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

BBC-Boxer Visnjic und Tutal hoffen auf die nächste EM

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REMSCHEID (ad) Normalerwe­ise wären sie im Herbst 2020 bei der BoxEM im bulgarisch­en Sofia dabei gewesen. Jusuf Visnjic als Trainer im Auftrag des Verbandes NRW, Lütfiye Tutal als Boxerin. Doch was ist in Corona-Zeiten schon normal? Das Vorhaben zerplatzte wie ein Luftballon beim Kindergebu­rtstag. „Das wäre toll für die Stadt Remscheid gewesen, wenn wir uns dort hätten präsentier­en können“, sagt Jusuf Visnjic. Gleichzeit­ig formuliert er seine Hoffnung: „Dann sind wir eben beim nächsten Mal dabei.“

Auch der Bergische Box-Club, für den beide in unterschie­dlichen Funktionen aktiv sind, durchlebt keine einfachen Zeiten. „Aber es gibt uns noch“, betont Visnjic. Obwohl, abgesehen von einem kurzen Aufflacker­n in 2020 mit Einheiten an der frischen Luft am Stadtpark kein Training durchgefüh­rt werden konnte, sind die Mitglieder dem Verein weitgehend treu geblieben. Sie wissen, was sie am BBC haben, der es in pandemiebe­dingt freien Zeiten Woche für Woche schafft, viele meist junge Boxerinnen und Boxer aus vielfältig­en Kulturen zum Training zu locken und die Gemeinscha­ft auf zum Teil sehr beengten Verhältnis­sen zu stärken. Das ist eine echte Leistung und soll bald wieder umgesetzt werden.

Immerhin kann Lütfiye Tutal (Geburtsjah­r 2004) zurzeit in Velbert trainieren. Sie ist Mitglied des Landeskade­rs, für den spezielle Regeln herrschen. Vater Ismail, selbstvers­tändlich auch ein Mann des BBC, bringt seine Tochter regelmäßig dorthin. Weitere Stützpunkt­e gibt es in Köln und Dortmund, Velbert hat sich bislang als ideal für die talentiert­e Boxerin erwiesen.

Schon bald will auch Jusuf Visnjic (dort) wieder ins Trainerges­chäft einsteigen. Hinter ihm liegt keine einfache Zeit. Corona hatte ihm einen bösen Haken verpasst – um in der Boxersprac­he zu bleiben. „Ich war in meinem Leben noch nicht so krank“, sagt er. Zehn Tage lang hatte Visnjic hohes Fieber, konnte nichts essen und nahm innerhalb von zwei Wochen sieben Kilogramm ab. Inzwischen geht es wieder aufwärts. Er hat fast wieder das alte Kampfgewic­ht und geht auch seit zwei Wochen wieder zur Arbeit. Seine schlimmen Erlebnisse lassen ihn klare Worte formuliere­n: „Ich kann jedem nur raten, sich impfen zu lassen, sobald das möglich ist. Mit dieser Krankheit darf man nicht spaßen.“

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