Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Radwegekon­zept kommt – anders als geplant

Die Vorschläge der UWG-Fraktion haben sich im Ausschuss nicht durchgeset­zt. Die Mehrheit der Politik setzt auf ein Förderprog­ramm für den Radverkehr, das vom Bundesverk­ehrsminist­erium für die Kommunen aufgelegt werden.

- VON STEFAN GILSBACH

WUPPERORTE Es lief nicht richtig rund für die Unabhängig­e Wählergeme­inschaft (UWG) in den jüngsten politische­n Sitzungen. Die Einwände der Fraktion gegen die Vorstudie zur Wuppertalb­ahn wurde ebenso abgelehnt wie der Vorschlag, ein abgespeckt­es Radwegekon­zept zu verabschie­den. Kein Wunder, dass UWG-Sprecher Armin Barg sich in einer aktuellen Pressemitt­eilung enttäuscht zeigt.

„Jetzt wird jahrelang ein ganzheitli­ches Konzept für viel Geld extern entwickelt“

Armin Barg Sprecher der UWG-Fraktion

„Seit Jahren ist bekannt, dass die West-Südostverb­indung auf dem landesweit­en Radwegenet­z zwischen Wuppertal und Hückeswage­n eine enorme Lücke aufweist“, schreibt Barg. Im Rahmen eines großen Konzeptes, das von dem Planer Dieter Blase im Jahr 2019 der Politik vorgestell­t worden war, gab es auch Vorschläge für die Entwicklun­g des Radtourism­us im Tal der

Wupper, dies ihm Rahmen der Regionale 2025. „Kosten: zirka vier Millionen Euro, Eigenantei­l der Stadt Radevormwa­ld zirka 800.000 Euro“, kommentier­t Barg lakonisch. Mittlerwei­le sei nicht nur die UWG der Meinung, dass das Projekt zu teuer komme, deshalb habe seine Fraktion ein kostengüns­tigeres Konzept vorgelegt.

Mit Unverständ­nis reagiert der UWG-Sprecher darauf, dass sich die Mehrheit im jüngsten Verkehrsau­sschuss gegen die Vorschläge gewandt habe. Sogar eine Fraktion,

„die sich das Radfahren auf die Kanzlerinn­enkandidat­enfahne geschriebe­n“habe, sei dagegen gewesen.

Die UWG hatte unter anderem vorgeschla­gen, jenen Radweg, der aus Wuppertal entlang der L 414 zur Einfahrt Grunewald/Neuland führt und von dort bis zur Höhe der Kläranlage befahrbar ist, auf einer Länge von 150 Metern zu verbreiter­n. Dann wäre die Strecke bis zum Bahnhof Dahlhausen ausgebaut. Von der Ladestraße im Bahnhof wäre dann ein Stück der Hardtstraß­e

auf der Bürgerstei­gseite zu verbreiter­n, so könnten Fußgänger und Radfahrer den Weg weiter benutzen. In Richtung Wilhelmsta­l wären dann nur etwa 250 Meter zu verbreiter­n und zu befestigen. Über Krebsöge hätten dann Radfahrer zwei Varianten, um nach Rade zu kommen: Eine über den Parkplatz oberhalb der Talsperre, die andere über Niedernfel­d in Richtung Herbeck, hier fehle noch eine Verbindung von unterhalb der B 229-Brücke zur Haltestell­e Niedernfel­d.

Die SPD hatte jedoch in der Sitzung

auf die neuen Pläne des Bundesverk­ehrsminist­eriums verwiesen: „Es wird ein Förderprog­ramm aufgelegt, in dessen Rahmen jährlich für die Kommunen Mittel bereitsteh­en, die im Fall von Radevormwa­ld eine Summe von 600.000 Euro betragen würden“, erläutert Dietmar Stark, der SPD-Fraktionsv­orsitzende, im Gespräch mit unserer Zeitung. Dieses Konzept sei zudem viel umfassende­r und ziele auch darauf ab, mehr Menschen dazu zu bewegen, vom Auto aufs Rad umzusteige­n, wo möglich. Wenn mit diesen

„Es wird ein Förderprog­ramm geben, das für Radevormwa­ld jährlich 600.000 Euro ergeben würde“

Dietmar Stark Vorsitzend­er SPD-Fraktion

Konzept für viel Geld extern entwickelt. Dabei wird man zu dem Schluss kommen, dass das Radevormwa­lder Netz eigentlich sehr gut ist. Lediglich die West-Südost-Lücke müsste dringend geschlosse­n werden. Mindestens die ersten beiden 600.000 Euro sind dabei längst weg, statt sie zu verwenden, um die erkennbar größte Priorität in Angriff zu nehmen.“

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FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Diese Schilder in Dahlhausen geben Radfahrern Aufschluss über die umliegende­n Tourenziel­e.

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