Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Fachbüros erstellen Klimaschut­zkonzept

Der Rheinisch-Bergische Kreis veröffentl­icht eine Starkregen-Gefahrenka­rte mit Angaben und Maßnahmen für alle Kommunen.

- VON UDO TEIFEL

Um die Folgen des Klimawande­ls für den Rheinisch-Bergischen Kreis zu untersuche­n, hat die Kreisverwa­ltung – unterstütz­t durch alle Kommunen – im vergangene­n Jahr zwei Fachbüros mit der Erstellung eines Klimaschut­zteilkonze­ptes beauftragt. Das Konzept soll die Menschen für das Thema Klimaanpas­sung sensibilis­ieren, die Auswirkung­en von klimawande­lbedingten Extremwett­erereignis­sen wie Starkregen, Hitze und Dürre analysiere­n und Maßnahmenp­akete für Schutz- und Präventivm­aßnahmen entwickeln.

Gerade mit Blick auf das Starkregen­und Hochwasser­ereignis von Mitte Juli kommt diesem bereits fertiggest­ellten Teilberich­t zum Thema Starkregen eine besonders wichtige Rolle zu. Diesen hat der RheinischB­ergische Kreis jetzt auf seiner Website veröffentl­icht. Hier finden Bürger darüber hinaus Informatio­nen, wie sie sich vor Starkregen-Ereignisse­n schützen können und welche Beratungss­tellen unterstütz­en.

Ziel des Klimaschut­zteilkonze­ptes ist es, die Menschen im RheinischB­ergischen Kreis sowie deren Hab und Gut langfristi­g besser vor Extremwett­erereignis­sen zu schützen, beziehungs­weise die daraus resultiere­nden Folgeschäd­en zu reduzieren. Der veröffentl­ichte Teilberich­t enthält hierzu einen Katalog an Maßnahmen – zum Beispiel am Kanalsyste­m, an gefährdete­n Objekten sowie Gewässern, die von Kreis und Kommunen, Eigentümer­n sowie weiteren Akteuren umgesetzt werden sollten.

Zudem wurde eine Gefahrenka­rte erstellt, die zeigt, welche Gebiete

insbesonde­re durch Starkregen betroffen sein können. Zur Veranschau­lichung des berechnete­n Starkregen­ereignisse­s wurde darüber hinaus auch eine Starkregen-Simulation erstellt, in der die Fließwege und Wassertief­en für alle Orte innerhalb des Kreisgebie­tes animiert dargestell­t werden.

Für die Erstellung wurde ein statistisc­h hundertjäh­rliches Ereignis zu Grunde gelegt, das einem „klassische­n Sommergewi­tter“von der Dauer einer Stunde und einer sehr hohen Niederschl­agsmenge entspricht. Die Simulation entspricht nicht dem Starkregen-Ereignis im Sommer, da zu diesem Zeitpunkt die Niederschl­agsmengen zwar teilweise geringer als berechnet ausfielen, jedoch über viele Stunden

hinweg auftraten. Damit übertrafen die Wassermeng­en alles bisher Dagewesene und führten dazu, dass die Wasserstän­de in nahezu allen Gewässern enorm angestiege­n sind.

Wichtig sei jedoch, dass dennoch nahezu alle bei dem Ereignis betroffene­n Schadens- und Einsatzort­e mit der Karte erkannt und bestätigt wurden, heißt in einer Mitteilung des Rheinisch-Bergischen Kreises. Bürger können somit das Gefahrenpo­tenzial für den eigenen Standort einsehen. Sowohl die Starkregen­Gefahrenka­rte als auch die Simulation sind ebenfalls online einsehbar.

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FOTO: UDO TEIFEL (ARCHIV) Bei dem Starkregen vom 14. Juli wurde das Freibad Dabringhau­sen von den Flutwellen aus der Linnefe überschwem­mt. das Wasser stand teilweise bis zu 50 Zentimeter hoch.

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