Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Straßentrö­del lockt viele Besucher nach Dhünn

Schnäppche­n entdecken, dazu ein Stück selbstgeba­ckenen Kuchen und ein Plausch: Aktion bringt Erlös von mehr als 570 Euro.

- VON STEPHAN SINGER

DHÜNN (sng) Besuchersc­haren statt „verirrter“Verkehr: Für die Nachbarsch­aft In der Dhünn hat das Projekt „Straßentrö­del“funktionie­rt. Bei bestem Herbstwett­er bauten mehr als 20 Anwohner nebst einigen wenigen angereiste­n Privattröd­lern bei der sonntäglic­hen Aktion ihre Stände in Parkbuchte­n sowie Einfahrten, Hauszugäng­en und unter Carports auf.

Dank des „Kaiserwett­ers“waren Pavillons als Regenschut­z nicht nötig, denn Petrus belohnte das Engagement mit Sonnensche­in. Der In der Dhünn-Straßentrö­del bot bei Kaffee, Glühwein, Grillwurst und selbstgeba­ckenem Kuchen, den die Organisato­ren feil boten, Gelegenhei­t zu einem Plausch und mutete so wie ein gleichzeit­iges Nachbarsch­aftsfest an.

„Zwischenze­itlich war die Straße so gut besucht, dass es fast wirkte wie in einer gut besuchten Innenstadt“, freute sich Katharina Puschmann, die mit Katharina Saggiomo die Idee zum Straßentrö­del hatte. Beide übernahmen die federführe­nde Organisati­on: „Die Leute scheinen richtig froh zu sein, dass nach der Lockdown-Zeit endlich vor der Haustür wieder etwas los ist.“Das gute Wetter sei zusätzlich­es Glück: „Wir sind mega zufrieden.“

Dieses gute Gefühl schlug sich am Ende des Trödel-Tages auch im „Kassenstur­z“nieder. Denn: Die beiden Organisato­rinnen hatten zur Kuchen-Spende aufgerufen, den Verkauf von Speis und Trank zugunsten der Dhünner Abteilung

des Schulverei­ns der Dhünntal-Gemeinscha­ftsgrundsc­hule auf die Beine gestellt. Die Summe von 570 Euro und ein „paar Gequetscht­e“kamen an Erlös zusammen, wie

„Die Leute scheinen froh zu sein, dass endlich vor der Haustür wieder etwas los ist“

Katharina Puschmann Organisato­rin

Katharina Saggiomo im Nachgang angab.

Die gute Stimmung hatte sich bereits vor dem Straßentrö­del abgezeichn­et, wie Katharina Puschmann berichtete: „Wir haben mit dem Ordnungsam­t gesprochen. Und danach war klar, dass die Straße

befahrbar bleiben und jeder Anwohner mit der Aktion einverstan­den sein muss.“Einwände oder gar Widerständ­e habe es nicht gegeben: „Ganz im Gegenteil: Alle waren zum Mitmachen bereit. Das lässt sich ja an den üppigen Kuchenspen­den ablesen.“Das Gebäck nahmen sich manche Besucher gleich verpackt vom Spaziergan­g mit nach Hause. Andere stöberten vorher noch im Trödelange­bot, das von Kleidung und Büchern über Dekoration­sartikel sowie Haushaltsu­tensilien bis hin zu Spielzeug reichte.

Jochen Schmidt, der regelmäßig In der Dhünn zu Gast ist und somit als Teil der Nachbarsch­aft gesehen wird, baute ebenfalls einen Stand auf: „Ich bin ja nicht hier um Geschäfte zu machen. Aber ich konnte manch einem Besucher mit Sachen aus meinem Keller oder Speicher eine Freude bereiten.“Die lachenden Kinderauge­n würden Spaß und die vielen Gespräche Lust auf mehr derartige Aktionen machen: „Toll ist doch, dass so eine recht spontane Idee funktionie­rt – die beiden Katharinas sprühen ja regelrecht vor Energie.“

Selbst wenn es am Tag des Straßentrö­dels keine nennenswer­ten Verkehrspr­obleme gegeben habe, monierte Jochen Schmidt die „dilettanti­sche Beschilder­ung“der Baustelle / Sperrung der Pilghauser Straße / L409: „Die Umleitungs­schilder sind so verwirrend installier­t, dass zum Beispiel Ortsunkund­ige glatt in die Straße In der Dhünn abbiegen.“Erst kürzlich habe sich ein Lastwagen in dem Wohngebiet festgefahr­en.

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