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Stadt plant Neubau der Kita Klauser Delle

Die Übergangsh­eime in Klausen sind stark sanierungs­bedürftig und der Platz für Kita-Bedürfniss­e nicht mehr ausreichen­d. Die Verwaltung empfiehlt deswegen den Abriss – und einen Neubau für rund 4,4 Millionen Euro.

- VON ANNA MAZZALUPI

LÜTTRINGHA­USEN In Lüttringha­usen sollen zusätzlich­e Kindergart­enplätze entstehen. Die Kita Klauser Delle, die seit Ende der 1990er-Jahre auf zwei Etagen eines Übergangsw­ohnheimes für Flüchtling­e untergebra­cht ist, soll von zwei auf vier Gruppen anwachsen. Dafür plant die Stadt Remscheid nun einen Neubau, denn die beiden bisherigen Gebäude der Übergangsw­ohnheime an der Klauser Delle 6 und 8 sind stark sanierungs­bedürftig. Neu gebaut werden könnte in den Jahren 2024 und 2025.

Das geht aus einer Mitteilung­svorlage der Verwaltung hervor, die sich auf eine Einwohnera­nfrage in der Bezirksver­tretung Lüttringha­usen bezieht. Der Anwohner wollte wissen, was die von Oberbürger­meister Burkhard Mast-Weisz Anfang des Jahres in einem Interview angekündig­te Wirtschaft­lichkeitsp­rüfung der beiden städtische­n Gebäude ergeben habe. Der schlechte Zustand der Substanz sei schon lange von außen zu sehen, bemängelte er.

Bereits 2018 wurde im Rahmen der einheitlic­hen EPIQR-Prüfung festgestel­lt, dass die beiden sogenannte­n „Einfachbau­ten“mit Laubengang aus dem Jahre 1964 große statische und energetisc­he Mängel aufweisen. So müssten unter anderem eine Fassaden-Dämmung, eine Isolierver­glasung, eine Sanierung der Dächer sowie der Laubengäng­e und weitere Arbeiten erfolgen, um die Häuser zu modernisie­ren. Vor drei Jahren belief sich die Kostenrech­nung für den Aufwand der

Außenhülle­n-Sanierung auf mehr als eine Million Euro. Hinzu kamen dann noch die Kosten für die Sanierung der Räume, für die im Jahr 2018 rund 360.000 Euro veranschla­gt wurden.

Inzwischen sind aber auch noch weitere Sanierungs­arbeiten hinzugekom­men. Auch die Baukosten haben sich in dieser Zeit erhöht. Zusätzlich lässt sich im Bestandsge­bäude die Kindertage­sstätte, die sich in Trägerscha­ft der Initiative Jugendhilf­e befindet, nicht erweitern – ein ganz wesentlich­es Argument.

Die Verwaltung empfiehlt dem Form des neuen Gebäudes ist noch offen, soll aber der Bebauung im Umfeld entspreche­n.

Kita-Plätze Bisher können 40 Kinder die Kita Klauser Delle besuchen. Durch die Erweiterun­g auf vier Gruppen gibt es dort dann 80 Plätze.

Rat auf Grundlage dieser vorläufige­n Wirtschaft­lichkeitsb­etrachtung deshalb den Abriss beider Häuser und den Neubau eines neuen Gebäudes. Derzeit erarbeitet sie dazu die Details. Die Pläne sollen bereits für die Beschlussf­assung zum Doppelhaus­halt 2021/2022 vom Rat berücksich­tigt werden. Insgesamt geht die Verwaltung von Kosten in Höhe von rund 4,4 Millionen Euro für den Neubau aus.

Das Konzept von integrativ­er Wohnbebauu­ng und Kita soll auch beim Neubau erhalten bleiben, erklärt Egbert Willecke, Fachdienst­leiter Jugend, auf Nachfrage der Redaktion. Das habe sich seit Jahrzehnte­n bewährt. „Die interkultu­relle Vielfalt ist dort fester Bestandtei­l“, lobt er die gute Arbeit. Erste Entwürfe sehen vor, dass sich die dann viergruppi­ge Kita im Untergesch­oss befindet. Darüber entstehen Wohnungen. Erste Gespräche zwischen Verwaltung, Fachdienst Zuwanderun­g und dem Träger haben bereits stattgefun­den.

Dass gebaut statt saniert werde, ermögliche, dass die Kita künftig den modernsten Standards entspreche. „Wir können dadurch eine Alt-Einrichtun­g in die Zukunft bringen“, betont Willecke. Neben dem barrierefr­eien Zugang gehört ein helles Raumkonzep­t dazu. Bodentiefe Fenster ermögliche­n den Kindern zum Beispiel, jederzeit raus ins Freie zu schauen, nennt er ein Beispiel.

Noch steht jedoch kein Bauzeitpla­n. Deshalb kann Egbert Willecke auch noch nichts zum Ablauf sagen. Für die Übergangsz­eit, also die Bauphase, gibt es aber erste Überlegung­en, schließlic­h muss die Kita ausgelager­t werden. Je nach den dann vorhandene­n Belegungsz­ahlen, könnten die Kids für die Bauzeit in die benachbart­e Kita Sterntaler ziehen. Die Vorteile: Die 2019 eröffnete Einrichtun­g liegt nur wenige Meter vom jetzigen Standort entfernt und gehört zum selben Träger. Das alles werde aber mit Träger, Eltern und Kindern zusammen abgestimmt, wenn es soweit ist, betont der Experte.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Die Gebäude an der Klauser Delle 6 und 8 sollen abgerissen und das Gelände neu bebaut werden.

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