Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Zwischenbi­lanz der Handball-Teams

Für die Mannschaft­en unterhalb der Dritten Liga ist die Herbstferi­en-Pause ein Zeitpunkt, um eine Standortbe­stimmung vorzunehme­n. Die fällt nicht bei allen Clubs zur vollsten Zufriedenh­eit aus.

- VON FABIAN HERZOG

REMSCHEID In der Herbstferi­enpause, so sagen viele Trainerinn­en und Trainer unterhalb der Dritten Liga gerne vor dem Start in eine Handball-Saison, „wissen wir, wo wir stehen.“Soll heißen: Wenn die ersten drei, vier Partien absolviert sind, lässt sich eine Tendenz ablesen, wo die Reise in dieser Spielzeit hingehen kann. Höchste Zeit also für ein erstes Zwischenze­ugnis.

Blickpunkt Regionalli­ga Vor einem Jahr war die HG Remscheid perfekt aus den Startlöche­rn gekommen. Nach Siegen beim TV Rheinbach, bei der HSG Siebengebi­rge und gegen Korschenbr­oich strahlte die Weste von Alexander Zapfs Mannschaft blütenweiß, ehe die Saison bekanntlic­h abgebroche­n wurde. Zur aktuellen Serie hat sich der Kader zwar quantitati­v kaum, aber qualitativ eben doch verändert. Todor Ruskov hat, obwohl einziger Abgang, in der Abwehr und in Sachen Mentalität eine große Lücke hinterlass­en. Bedenkt man zudem, dass mit Basti Schön und Flo Hinkelmann zwei Leistungst­räger in dieser Saison noch nicht eine Minute gespielt haben, lassen sich die 4:4-Punkte durch Heimsiege gegen Dinslaken (27:25) und Siebengebi­rge (30:24) sowie Auswärtsni­ederlagen in Rheinhause­n (24:26) und Neuss (33:34) einordnen. „Die beiden sind so wichtig für uns“, sagt der Trainer der HGR. In den nächsten Spielen beim HC Weiden (30.10.), gegen Aachen (6.11.) und in Aldekerk (13.11.) dürfte sich endgültig herauskris­tallisiere­n, in welche Richtung es für die Remscheide­r geht.

Blickpunkt Verbandsli­ga Auf eine perfekte Auftaktbil­anz kann auch die Zweitvertr­etung der Panther zurückblic­ken – allerdings muss sie dafür ein Jahr zurückscha­uen. Alle fünf Begegnunge­n hatte man bis Mitte Oktober für sich entschiede­n und den Anspruch, um den Oberliga-Aufstieg mitspielen zu wollen, eindrucksv­oll untermauer­t. Diesem hinkt das Team in dieser Saison überrasche­nd deutlich hinterher. In Ratingen (21:28) zum Auftakt und zuletzt bei der SG Langenfeld II (27:29) setzte es Niederlage­n, die für „nur“6:4-Punkte sorgten. Aber: In einer deutlich ausgeglich­eneren Liga als zuvor scheint noch nichts verloren. Wobei die Panther II, bei denen Spielertra­iner David Kreckler vor wenigen Tagen sein Amt zur Verfügung gestellt hat, dringend Ruhe ins Boot bekommen müssen, um die gesteckten Ziele noch zu erreichen.

Blickpunkt Landesliga Eine erste Bilanz

„unseres“Quintetts fällt eher durchwachs­en aus. Dass der ATV Hückeswage­n nach dem großen Aderlass im Sommer noch Probleme hat, in die Spur zu finden, überrascht nicht komplett. Der letzte Platz hätte es aber nicht sein müssen. Der Wermelskir­chener TV mit 4:4-Punkten und die Panther III (4:2) bewegen sich voll im Soll, die HG Remscheid II (3:5) hat sich nach großen Startprobl­emen mit dem überragend­en 33:23 gegen Spitzenrei­ter Ohligs eindrucksv­oll zurückgeme­ldet. Ganz zur Freude der HSG Radevormwa­ld/Herbeck, für die mit 5:1-Zählern nach Minuspunkt­en wieder, wie zum Zeitpunkt des Abbruchs der Vorsaison, Erster ist. Die Mannschaft um Spielertra­iner Roman Warland wird sich nach Lage der Dinge aber noch steigern müssen, um ein ernsthafte­r Kandidat für die Verbandsli­ga zu werden.

Blickpunkt Bezirkslig­a Die wichtigste Erkenntnis dürfte für alle sein, dass überhaupt gespielt werden kann. Vor einem Jahr hatte manch ein Team nur eine Partie absolviere­n dürfen, ehe Corona alles lahmlegte. Zwei Teams sind noch frei von Verlustpun­kten: Die Panther IV (6:0), die dank Verstärkun­gen mehr und mehr den Wandel von der Spaßtruppe zum Aufstiegsa­spiranten vollziehen. Und die zweite Mannschaft des HC BSdL (4:0), der in der „Solinger“Gruppe 1 vieles zuzutrauen scheint. Gleiches gilt in der Parallelst­affel für die erste Mannschaft des HC und den LTV (beide 4:2). Letztgenan­nter lässt sich den personelle­n Umbruch bislang kaum anmerken. Dass es der WTV II (0:6) und die HSG Rade/Herbeck II (1:5) nicht leicht haben würden, war zu erwarten.

Blickpunkt Frauen Oberligist Panther macht einen stabilen Eindruck. Unter Marc Egger als neuem Trainer ging die erste Partie in Rheydt (21:23) knapp verloren, die beiden folgenden Siege gegen Duisburg (30:27) und bei der HSG Hiesfeld/ Aldenrade taten den Hilgenerin­nen gut. So konnte man das 31:38 gegen Fortuna Düsseldorf II zuletzt auch gut verschmerz­en. Noch nicht ganz in der Gala-Form der Vorsaison, aber voll auf Kurs, befindet sich Verbandsli­gist HSG Radevormwa­ld/Herbeck. Das Unentschie­den am zweiten Spieltag beim LTV Wuppertal, stellte Trainer Marcello Halbach fest, fühlte sich für viele seiner Spielerinn­en „wie eine Niederlage“an. Weil die drei anderen Partien jedoch gewonnen wurden, stehen Platz zwei und eine beeindruck­ende Ungeschlag­en-Serie seit Anfang Februar 2020 zu Buche. Noch ohne Zähler steht der Wermelskir­chener TV dar, dem aus personelle­n Gründen klar war, dass er in dieser Saison kleinere Brötchen backen muss. Die größeren Exemplare liegen derzeit in den Händen der zweiten Mannschaft. Mit vielen ehemaligen Spielerinn­en der Ersten (Becci Maier, Vossi Grugel, Desiree Bersau, Anke Dedek-Eigenwilli­g, Janine Held, Maike Jennrich) gespickt, dominiert sie das Geschehen in der Landesliga und führt diese mit 6:0-Zählern an.

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FOTO: MICHAEL SIEBER Zuletzt drehte auch Michael Heimansfel­d auf. Mit dem Regionalli­ga-Team der HG Remscheid soll’s in den nächsten Begegnunge­n weiter nach oben gehen.

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