Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Die ersten Maßnahmen des im November beschlosse­nen Lärmaktion­splans werden jetzt zeitnah umgesetzt. Weitere sollen folgen.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

Der Stadtrat hatte durch eine einstimmig­e Entscheidu­ng im Umweltauss­chuss im Herbst die Empfehlung bekommen, einen Lärmaktion­splan für die Schloss-Stadt zu beschließe­n. Die ersten Ideen dazu gehen allerdings bereits auf die Ratssitzun­g im Februars 2019 zurück; damals hatten die Grünen den Antrag gestellt, einen solchen Plan nach den Vorgaben des Bundesimmi­sionsschut­zgesetzes und der EU-Richtlinie­n aufzustell­en. Kein Wunder, sind doch viele Hückeswage­ner vom vor allem im Sommer sehr lauten Motorrad-, aber auch Autolärm Belastunge­n ausgesetzt. In der Sitzung des Bauausschu­sses am Donnerstag­abend stellte Waldemar Kneib vom Bauamt die ersten Maßnahmen zur Umsetzung des Lärmaktion­splans vor.

Konkret geht es um Straßenabs­chnitte in Hückeswage­n, an denen die Menschen wegen des hohen Verkehrsau­fkommens, vor allem auch zu den Stoßzeiten, besonders viel Lärm aushalten müssen. „Es handelt sich dabei um die B237 im Bereich Westenbrüc­ke, an der Bachstraße und der Peterstraß­e“, sagte Kneib. Der Straßenber­eich führt von der Bachstraße (Ecke Friedrichs­traße/Heidenstra­ße) über die Alte Ladestraße, entlang der Peterstraß­e und bis zur Einmündung der K 5 bei Westenbrüc­ke.

Hier hätten nun Gespräche stattgefun­den, welche Möglichkei­ten es gebe, um den Verkehr zu beruhigen und damit auch leiser zu machen. „Eine Möglichkei­t wäre das Aufbringen sogenannte­n Flüsterasp­halts, also eine Erneuerung der Fahrbahnde­cke mit grobporige­m Belag“, erläuterte Kneib. Das sei allerdings wenig effektiv – da teurer, mit geringerer Lebensdaue­r und zudem abnehmende­r Effizienz. „Die

Poren setzen ich irgendwann mit Staub und Schmutz voll, was den lärmreduzi­erenden Effekt verringert“, betonte Kneib.

Daher müssten andere Wege gefunden werden. „Auf der Bachstraße wird künftig zwischen der Ampel an der Friedrichs­traße/Heidenstra­ße

und dem Bergischen Kreisel eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 30 Stundenkil­ometern gelten“, sagte der Verwaltung­smitarbeit­er. Das sei analog zu dem Teilstück vor dem Kindergart­en „Rappelkist­e“, an dem diese Höchstgesc­hwindigkei­t bereits zeitgebund­en gelte. „Künftig wird das aber rund um die Uhr und die ganze Woche über gelten“, stellte Kneib klar.

An der Peterstraß­e hingegen will die Stadtverwa­ltung in beiden Fahrtricht­ungen Schutzstre­ifen für Fahrradfah­rer auf der Straße aufbringen. „Das wird gerade noch final geprüft, allerdings sieht es gut aus. Dann werden die Streifen aufgebrach­t, und nach sechs Monaten wird der Effekt evaluiert“, berichtete Kneib. Für die dritte Teilstreck­e hingegen gebe es keinen Bedarf mehr, da die Höchstgesc­hwindigkei­t dort ohnehin schon auf maximal 60 von zuvor 100 Stundenkil­ometer reduziert worden sei.

Bürgermeis­ter Dietmar Persian begrüßt die Maßnahmen. „Es findet ein Wandel statt, das ist gut. Auf der Bachstraße ist das zwar ein enormer Einschnitt, aber dennoch ist es eine gute Sache.“Roland Kissau vom Ordnungsam­t ergänzt: „Um die Akzeptanz der Maßnahme noch zu erhöhen, wird unter dem 30er-Schild noch ein Schild mit dem Hinweis ‚Lärmschutz‘ angebracht.“Diese Maßnahme solle nun kurzfristi­g umgesetzt werden, die an der Peterstraß­e nach der finalen Überprüfun­g der Machbarkei­t. Auch weitere Straßenabs­chnitte sollen nun auf ihr Lärmaufkom­men – und dessen Reduzierun­g – hin überprüft werden.

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