Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Sekundarschule – Politik muss glaubhaft bleiben
Alles andere wäre auch eine faustdicke Überraschung gewesen: Der Schulausschuss hat sich diese Woche einstimmig dafür ausgesprochen, dem Wunsch der meisten Schüler, Eltern und Lehrer zu entsprechen – das heißt, dass die Sekundarschule keinen Namenspaten bekommen soll, sondern ab 1. August ganz einfach und ganz schlicht „Sekundarschule Radevormwald“heißt. Die Politik im Fachausschuss hätte sich auch unglaubwürdig gemacht, hätte sie dieses, zugegeben, überraschende Votum aus der Schulgemeinde nicht akzeptiert. Man kann schließlich nicht einen Namensfindungsprozess starten, um dann das Ergebnis, nur, weil es einem vielleicht nicht gefällt, wieder torpedieren. Das hätte die Schulleitung und die Schüler zurecht zutiefst getroffen und das Vertrauen in die Politik bis ins Mark erschüttert. Und so sollte auch die finale Entscheidung im Stadtrat im Juni nur noch eine reine Formsache sein. Alles andere wäre auch hier eine faustdicke Überraschung...
ie Ankündigung ist kein Paukenschlag und markiert auch keine Zäsur bei der Werbegemeinschaft „Rade lebt“. Der Vorsitzende Marcus Strunk legt nach sieben Jahren zur nächsten Jahresversammlung im Juni sein Amt nieder und möchte als Beisitzer ins zweite Glied zurücktreten. Grund sind nicht etwa Streitigkeiten oder Querelen im Vorstand, nein, Marcus Strunk hat 2021 überdeutlich und knallhart feststellen müssen, dass ihm sein Körper deutliche Signale gesendet hat, kürzer treten zu müssen. Viele Monate verschwand Strunk von der Bildfläche, dabei war der Optiker sonst oft und gerne in der Stadt unterwegs. Das ging dann nicht mehr. Und mittlerweile ist der Entscheidungsprozess in ihm so weit gereift, dass er offen über diese Auszeit sprechen kann und will. Das ist mutig und aller Ehren wert. Strunk bleibt der Werbegemeinschaft hoffentlich erhalten, wenn er denn als Beisitzer gewählt wird, denn neue Ideen sind immer wichtig für eine lebendige Stadt. Und Strunk will sich weiter einsetzen – nur eben viel dosierter und vor allem so, wie es ihm sein Körper erlaubt.
Die Wupperorte blühen weiter auf. Im wahrsten Sinne des Wortes und auch im übertragenen Sinn. An dieser Stelle wurde schon öfters über das enorme Engagement aller Akteure, die an der Wupper wirken, berichtet. Ob Quartiersmanagement, Vereine, Kirchen, Verbände oder Privatpersonen – da ist ganz viel in Bewegung und macht die Stadtteile abseits der Innenstadt zu einem lebens- und liebenswerten Areal. Ob das Nachbarschaftsfest, eine weitere Pflanz- und Bastelaktion für Kinder und Eltern oder die aktuell gestarteten Umbaumaßnahmen im ehemaligen evangelischen Gemeindehaus am Siedlungsweg – hier passiert ganz viel für die Menschen, damit sie auch in ein paar Jahren noch gerne in den Wupperorten leben. Und wer selbst mit anpackt, wird feststellen, dass das dann auch noch ein gutes Gefühl macht, weil man sich aktiv einbringt in einen kreativen Prozess des Wandels für den Wohn- und Lebensort. Man darf gespannt auf weitere Aktionen und Veranstaltungen sein, denn das bringt die Menschen zusammen, sorgt für einen Zusammenhalt und ein Miteinander auf Augenhöhe.