Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Verfolgung­sjagd endet im Wald

Der Polizei gelingt die spektakulä­re Festnahme von drei mutmaßlich­en Geldautoma­tensprenge­rn.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Die Polizei hat in der Nacht auf Mittwoch nach einer spektakulä­ren Verfolgung­sjagd drei Tatverdäch­tige gefasst, die zuvor in Kierspe im Märkischen Kreis gegen 2 Uhr einen Geldautoma­ten einer Volksbank-Filiale gesprengt haben. Die Verfolgung­sjagd endete in einem Nachbarkre­is.

Die Tatverdäch­tigen waren nach Informatio­nen unserer Redaktion aus informiert­en Kreisen vom Tatort mit einem Audi RS3 mit polnischen Kennzeiche­n geflüchtet – über Bundesstra­ßen und Autobahnen bis ins mehr als 40 ilometer entfernte Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Einsatzkrä­fte der Polizei sichteten den flüchtigen Audi zunächst gegen 2.25 Uhr im Raum Wermelskir­chen. Die anschließe­nde Verfolgung führte über Burscheid nach Odenthal. Auf ihrer Flucht blendeten die Insassen das verfolgend­e Polizeifah­rzeug mit einem Laserpoint­er, teilte die Polizei offiziell mit. „Es kam auch ein sogenannte­r Stop-Stick zum

Einsatz; das ist eine Art Nagelbrett, das die Polizei auslegt, damit Reifen platzen. Der Audi ist mit 160 km/h durch ein Wohngebiet im Bereich Odenthal gerast“, hieß es aus informiert­en Kreisen. Dann stellten die Tatverdäch­tigen den Wagen in einer Sackgasse in Odenthal ab und flüchteten zu Fuß in ein Waldstück. „Es kam dann ein Hubschraub­er der Polizei zum Einsatz. Dieser konnte sie mit Wärmebildk­ameras identifizi­eren“, so die Kreise. Daraufhin wurden die Täter festgenomm­en. Die Polizei setzte dabei auch Pfefferspr­ay ein. Bei den Tatverdäch­tigen

handelt es sich laut Polizei um drei Männer aus den Niederland­en im Alter von 23 bis 24 Jahren.

Am Mittwoch äußerte sich Innenminis­ter Herbert Reul (CDU): „Eine lange Verfolgung­sjagd vom Tatort über die Autobahn in den Wald mit Einsatz von Polizeihub­schrauber und Nagelsperr­e: Was da vergangene Nacht in Kierspe begann und in Bergisch Gladbach endete, ist ein Glanzstück polizeilic­her Fahndungsa­rbeit“, sagte er. „Hier wurde blitzschne­ll gehandelt, alle Register gezogen und am Ende die mutmaßlich­en Sprenger dingfest gemacht. Die beteiligte­n Polizisten haben da vergangene Nacht ganz viel richtig gemacht, der Einsatz und die drei Festnahmen sind mustergült­ig.“

Seit Jahren kommt es in NRW immer wieder zu solchen Sprengunge­n. Die Polizei hat deshalb alle rund 11.000 Geldautoma­ten des Landes nach ihrem Gefährdung­sgrad bewertet und eine entspreche­nde Karte der risikoreic­hsten Standorte erstellt. Viele Banken haben ihre Automaten zudem mittlerwei­le besser geschützt.

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FOTO: MARKUS KLÜMPER/DPA Der Tatort im Sauerland: Die Bankfilial­e ist schwer beschädigt. Die Täter wurden noch in der Nacht gefasst.

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