Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Viele Ideen für Parkumbau an Marienstraße
Grünanlage hat bislang für viel Unruhe gesorgt. Nun soll dort ein Park mit Aufenthaltsqualität entstehen.
Der kleine Park mit Spielplatz an der Ecke Marien- / Alleestraße soll komplett umgestaltet werden. Die Pläne stellte Dirk Buchwald, zuständiger Abteilungsleiter bei den Technischen Betrieben (TBR), am Dienstag in der Bezirksvertretung (BV) Alt-Remscheid vor.
Die BV hatte den Umbau gefordert, weil es in der Grünanlage zu zahlreichen Einsätzen von Polizei und Ordnungsamt gekommen war. Anwohner berichteten von Gruppen, die Passanten anpöbeln, Drogen und Alkohol konsumieren. Deswegen hatte der damalige Leiter des Ordnungsamtes, Jürgen Beckmann, vorgeschlagen, das ganze Grundstück neu zu gestalten.
Eine grundsätzliche Aufwertung des Areals soll es auch für andere Personengruppen interessant machen, ein Weg quer über das Grundstück eine Art Abkürzung von der Allee- in die Marienstraße ermöglichen. Beides mit dem Ziel, mehr soziale Kontrolle auszuüben. Einladend soll die trist anzuschauende Grün- und Freizeitfläche werden. „Heute stehen zwar Bäume dort, aber es fehlen blühende Pflanzen.“
Buchwald spricht von einem an sich tollen Standort: „Hier könnte man die Mittagspause verbringen, anstatt einen Bogen drumherum zu machen.“
Der vorgestellte erste Entwurf greift beide Anregungen auf. Demnach schlängelt sich ein Weg, teils gepflastert, teils asphaltiert, durch den Park, ein Zugang liegt direkt an der Ecke Finkengasse / Alleestraße, zwei weitere in der Marienstraße. Entlang und teils auch auf der Fläche des Weges sind verschiedene Möblierungen und Spielgeräte geplant.
Dabei bleibt der untere Teil ein Kinderspielplatz. Vorgesehen sind unter anderem eine Schaukel und ein Karussell, außerdem drei kleine Trampoline. Im oberen Bereich sind, eher für ältere Besucher, zwei Fitnessgeräte in der Art eines Heimtrainers, einmal für die Beine, einmal für die Arme, geplant. Außerdem eine Slackline, ein einige Zentimeter breites Gurtband, auf dem man ähnlich wie beim Seiltanzen balanciert.
Der Entwurf enthält zudem zahlreiche Bänke, eine Tischtennisplatte und einen Picknicktisch, der alternativ aber durch zwei Spieltische ersetzt werden könnte. Auf denen wären Spielfelder für Schach, Mühle, Mensch ärgere dich nicht oder Ähnliches eingezeichnet. Etwas außerhalb des Parks, oben an der Alleestraße, sollen zudem vier Fahrradständer angebracht werden. Das alles sei erstmal nur ein erster Entwurf, betont Dirk Buchwald. „Es kann also sein, dass sich daran noch etwas ändert.“Zumal auch die Finanzierung noch geklärt werden muss.
Für den Spielplatz, also den unteren Teil, werden Kosten von 44.500 erwartet, die teilweise aus entsprechenden Mitteln des Jugendamtes für Spielplätze genommen werden könnten. Die restliche Grünanlage würde 120500 Euro kosten. Geld, das man auftreiben müsste, sagt Buchwald. Zum Beispiel über Fördermittel für die Allee.
Los mit dem Umbau könnte es in diesem Jahr gehen, hofft der TBRAbteilungsleiter. Wenn der Arbeitskreis Kinderspielplätze bei seiner nächsten Sitzung in zwei Wochen zustimme, könnten die Arbeiten auf dem unteren Teil, dem Spielplatz, im Herbst beginnen. Der obere Teil hingegen werde 2023 allerdings nicht angegangen. Auch weil ein politischer Beschluss dazu fehlt.
Die Beschlussvorlage für die BV, die auch konkretere Zahlen zur Finanzierung des Vorhabens enthält, sei in Arbeit, berichtet Dirk Buchwald. Trotzdem habe man die Pläne der BV schon vorgestellt, um ein erstes Stimmungsbild zu erhalten. Und das fiel durchweg positiv aus. Auf die Frage von Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD), ob es Einwände gegen die Pläne gebe, blieben alle Arme unten.