Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Protest gegen Autobahnen
In Düsseldorf und weiteren Städten haben Aktivisten der Klimabewegung „Fridays for Future“am Freitag bei einem Aktionstag demonstriert.
(dpa) Gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnen haben Aktivisten der Klimabewegung „Fridays for Future“am Freitag in zahlreichen deutschen Städten protestiert. Die Bewegung veranstaltete einen deutschlandweiten Aktionstag für „eine sozial gerechte Verkehrswende“. Eine der größten Aktionen fand ab dem frühen Abend in Düsseldorf statt. Dort hielt die Bewegung eine Mahnwache auf dem Corneliusplatz ab. Kritik von der Düsseldorfer Ortsgruppe ernteten im Vorfeld die politischen Überlegungen, den Ausbau von Autobahnen zu beschleunigen.
Mehr Straßen bedeuteten mehr Verkehr und somit mehr Ausstoß klimaschädlicher Gase, hatte „Fridays for Future“die deutschlandweiten Demonstrationen begründet. In Städten im gesamten Bundesgebiet – unter anderem mit Luisa Neubauer in Berlin – sowie in NRW kam es zu Aktionen. Die Polizei meldete jeweils 40 bis 100 Teilnehmer. Die Aktivisten demonstrierten unter anderem auch vor dem Bundesverkehrsministerium in Bonn. Nach Polizeiangaben nahmen rund 50 Menschen an der Aktion teil. Sie hielten rote Karten in die Höhe, auf denen die Forderung „Keine neuen Autobahnen“zu lesen war. Besondere Vorkommnisse gab es laut Polizei nicht.
Derweil haben Aktivisten der Klimaschutzbewegung „Letzte Generation“am Freitagmorgen den Straßenverkehr in der Nähe der Kölner Universität blockiert. Gegen 9.30 Uhr seien sieben Menschen auf der dreispurigen Universitätsstraße aufgetaucht, teilte ein Polizeisprecher mit. „Vier der Personen waren angeklebt und sind durch unsere Technische Einheit gelöst worden“, sagte er: „Wir waren schnell vor Ort und die Autos konnten zügig abgeleitet werden.“
Kurzzeitig habe sich der Verkehr zurückgestaut. Der Einsatz habe etwa zwei Stunden gedauert. Nun werde wegen Nötigung im Straßenverkehr und Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsrecht ermittelt: „Das Gefühl, wenn ich da sitze und die Autos so nah dran stehen, ist ein bedrohliches Gefühl“, sagte Aktivistin Caroline Schmidt, die an der Aktion teilnahm: „Aber viel bedrohlicher und gefährlicher finde ich die Klimasituation, auf die wir zurasen.“