Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Fortuna läuft den eigenen Ansprüchen hinterher
Beim 1:4 in Paderborn präsentieren sich die Düsseldorfer nicht in der Verfassung, um im Aufstiegsrennen der Zweiten Liga ein Wörtchen mitzureden.
Bei der geografischen Verortung von Paderborn leistete sich Daniel Thioune eine kleine Unsauberkeit. Das Auswärtsspiel verlegte er kurzerhand nach Westfalen – die Ostwestfalen dürften es verschnupft zur Kenntnis genommen haben. Seine Spieler hatten bei der sportlichen Standortbestimmung beim SCP auch so ihre Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten. Am Ende stand ein 1:4.
Thioune hatte sich vor der Partie um eine Einordnung bemüht. Das Aufeinandertreffen gegen Paderborn wollte er auf gar keinen Fall zu einer Art Endspiel küren. Gleichwohl musste er mit Blick auf die Tabelle eingestehen, dass es schon einen gewissen Charme hätte, sich im direkten Duell durchzusetzen. Die Aufstiegsplätze sind noch lange nicht außer Sichtweite, doch die Chancen für die Rheinländer werden nach solchen Auftritten gewiss nicht größer, doch noch den Sprung ins Oberhaus des deutschen Fußballs zu schaffen.
Thioune musste kurzfristig umdisponieren, weil sich Marcel Sobottka mit einer Erkältung abgemeldet hatte. Nach 26 Minuten gab es erneut Handlungsbedarf für den 48-Jährigen. Nach einer Flanke sank Matthias Zimmermann ohne gegnerische Einwirkung zu Boden und musste ausgewechselt werden. Für ihn übernahm Tim Oberdorf. Nach 37 Minuten ging Paderborn durch Marvin Pieringer in Führung.
Die Grundordnung im Spiel wackelte in den ersten 45 Minuten gewaltig. Besonders die linke Seite eine herbe Enttäuschung. Kristoffer Peterson wurde von Thioune eine starke Vorbereitung attestiert. Gegen Paderborn war sein Einsatz aber vor allem eins: ein Trauerspiel.
Ein Wiedersehen mit Ex-Fortune Kelvin Ofori gab es übrigens nicht. Paderborn hatte den Vertrag mit ihm aufgelöst, Ofori (21) sich daraufhin dem slowakischen Klub Spartak Trnava angeschlossen.
Paderborn zeigte sich nur drei Tage nach dem bitteren Last-Minute-Aus im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart unbeeindruckt von diesem Nackenschlag. Das Team von Lukas Kwasniok präsentierte sich in einer ausgezeichneten Verfassung und schaffte es, den Kontrahenten aus dem Rheinland fast über die komplette Distanz mit einer enormen Laufbereitschaft zu stressen.
Die Düsseldorfer konnten in Abwesenheit des gesperrten Top-Torjägers Dawid Kownacki nur begrenzt
Gefahr ausstrahlen. Ein Elfmetertor von Rouwen Hennings (59./Justvan hatte Karbownik gefoult) reichte nicht aus. Die Paderborner gingen nur drei Minuten später durch Jannis Heuer erneut in Führung. Es begang eine wilde Phasen mit wenig Ordnung und viel Durcheinander. Karbownik hatte nun seinen Gegenspieler von den Beinen geholt. Florent Muslija verwandelte zum 3:1 (68.). Robert Leipertz (81.) legte schließlich sogar noch das 4:1 für die Hausherren nach.