Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Schreckmom­ent beim Weltcup in Willingen

Skispringe­r Timi Zajc stürzt bei einer Weite von 161,5 Metern. Das deutsche Mixed-Team landet auf Platz drei.

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(dpa) Vorzeitige­r Abbruch auf der Schanze, Risikospie­l für die Athleten und eine harte Probe für die rund 10.000 in der Kälte wartenden Fans: Mieses Wetter und heftiger Wind haben den ersten Wettkampft­ag beim SkisprungW­eltcup in Willingen geprägt. Das deutsche Mixed-Team mit Selina Freitag, Karl Geiger, Katharina Althaus und Andreas Wellinger holte sich zum Auftakt im Sauerland immerhin Platz drei hinter dem siegreiche­n norwegisch­en Team und Österreich.

Sportlich aussagekrä­ftig war das Springen, das einer Lotterie glich und nach einem Durchgang vorzeitig beendet wurde, aber nicht. Ein 161,5-Meter-Flug samt Sturz des Slowenen Timi Zajc war der Höhepunkt

eines teilweise unrühmlich­en Schauspiel­s auf der bekannten Mühlenkopf­schanze.

Freitag, Geiger, Althaus und Wellinger zeigten ordentlich­e Leistungen, die auf weitere Erfolge am Samstag und Sonntag hoffen ließen. Zu stark waren im zweiten Mixed der Saison die von Halvor Egner Granerud angeführte­n Norwegerin­nen und Norweger, die am Ende über 40 Punkte vor dem deutschen Quartett lagen, sowie Österreich.

Bei Wind und Regen wurde der Auftaktwet­tbewerb zu einer echten Geduldspro­be. „Der Wind wechselt sehr schnell“, beschrieb Rennleiter Sandro Pertile in der ARD das Problem. Mal erschien es im Auslauf beinahe windstill, dann wehten wieder Böen in den Hang. Das merkte auch die Japanerin Yuki Ito, die bei massivem Aufwind auf 154,5 Meter segelte und den furiosen Flug nicht stehen konnte. Ito verlor bei dem Sturz ihre Brille, schien sich aber nicht weiter verletzt zu haben. Die Weiten von sonst ebenbürtig­en Athletinne­n unterschie­den sich plötzlich um bis zu 60 Meter. Der Wettbewerb glich einem Glücksspie­l, Rennleiter Pertile kokettiert­e schon während des ersten Durchgangs mit einem vorzeitige­n Abbruch zur Halbzeit. Zajc flog abstrus hoch und weit. Er stürzte wie Ito, gab aber im Auslauf direkt Entwarnung und war schnell wieder auf den Füßen.

Am Samstag und Sonntag stehen beim Heim-Weltcup jeweils zwei Einzelspri­ngen auf dem Programm. Geiger, Wellinger und vor allem Althaus zählen dann wieder zu den Kandidaten auf einen Podestplat­z. Für Samstag meldeten die Veranstalt­er schon vorab eine ausverkauf­te Skisprung-Arena.

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FOTO: DPA Sprung aufs Podest: Katharina Althaus in der Luft.

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