Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Wenn’s brennt, braucht es genug Wasser

Im Haupt- und Finanzauss­chuss erläuterte die Verwaltung, wie an verschiede­nen Stellen im Stadtgebie­t die Versorgung mit Löschwasse­r gesichert werden soll. Geschlosse­ne Zisternen sind dafür vorgesehen.

- VON STEFAN GILSBACH (ARCHIVFOTO: JÜRGEN MOLL),

Sonnige Sommer sind für Freibadbes­ucher eine schöne Sache, doch in den vergangene­n Jahren waren die warmen Jahreszeit­en so trocken, dass man sich um die Gewässer im Bergischen sorgen musste. Und ausreichen­d Wasser brauchen nicht nur Haushalte und Unternehme­n, sondern auch die Feuerwehr, wenn sie zu Einsätzen in jene Teile des Stadtgebie­tes ausrückt, wo nicht an jeder Ecke ein Hydrant zur Verfügung steht.

Aus diesem Grund plant die Verwaltung, neue Löschwasse­r-Reservoire­s in Form von Zisternen an verschiede­nen Stellen neu anzulegen. Darüber wurde nun im Haupt- und Finanzauss­chuss diskutiert. Marc Bormann stellvertr­etender Leiter des Ordnungsam­tes, beantworte­te die Fragen der Politik zu den geplanten Maßnahmen. So wollte Rolf Ebbinghaus, Fraktionsv­orsitzende­r der Alternativ­en Liste (AL), wissen, ob es genauere Angaben zu den Größen der jeweiligen Zisternen gebe. Angedacht sind zwei unterschie­dliche Größen: 50 Kubikmeter und 100 Kubimeter. „Bei manchen Ortslagen sind noch einige Fragen zu klären“, sagte Bormann. Unter anderem müssten noch Gespräch mit Grundstück­seigentüme­rn geführt werden, bestätigte er am Freitag auf Anfrage unserer Redaktion. „Es geht vor allem um kleinere Ortschafte­n, die nicht über einen Löschteich verfügen“, erläutert er. Doch auch diese Teiche hätten in den sehr trockenen Sommern der vergangene­n Jahre vorübergeh­end wenig Wasser gehabt.

Nun müssen sich Bürger nicht gleich Sorgen machen, dass im Ernstfall bei ihnen nicht gelöscht werden kann. „Die Feuerwehr hat in ihren Einsatzfah­rzeugen immer einen Vorrat an Löschmitte­ln“, betont Marc Bormann. Außerdem besteht die Option, eine Schlauchle­itung zum nächstgele­genen Wasser-Reservoir zu legen. Das wurde beispielsw­eise bei einem Scheunenbr­and in der Ortschaft Beck im Januar 2021 so gehandhabt. Der Hof verfügte zum Glück über eine eigene Löschwasse­rentnahmes­telle, doch zur Unterstütz­ung wurde ein Reservoir in Siepen angezapft und ein nahegelege­ner Bauch gestaut, um per Saugpumpe weiteres Löschwasse­r zur Einsatzste­lle zu leiten. „Bei der Errichtung von neuen Gebäuden in diesen Ortslagen gehört die Vorsorge für Löschwasse­r zu den Bauvorschr­iften“, erklärt Marc Bormann. Bei der Anlage von Zisternen und anderen Entnahmest­ellen müsse freilich zwischen Grund- und Objektschu­tz unterschie­den

werden, was recht knifflig sein kann. Für den Grundschut­z ist die Stadt zuständig, der Objektschu­tz liegt in den Händen der jeweiligen Eigentümer.

Die Zisternen, die nun nach und nach errichtet werden sollen, sind nicht offen wie Löschteich­e, sondern geschlosse­ne Systeme mit einer Entnahmest­elle, wie Bormann erläutert. Das bedeutet auch, dass Tiere nicht gefährdet werden – immer

wieder weisen Naturschüt­zer auf diese Gefahr hin. Säugetiere können ertrinken, weil sie an den glatten Wänden keinen Halt finden, Amphibien wie Fröschen dagegen droht die Austrocknu­ng, wenn sie aus den Becken nicht entkommen können. Die Radevormwa­lder Grünen-Fraktion hatte jüngst in einem Antrag zu den Haushaltsb­eratungen darauf hingewiese­n, dabei ging es neben Löschteich­en auch um Regenrückh­altebecken.

Für die AL-Fraktion fragte Rolf Ebbinghaus im jüngsten Ausschuss, ob die Anlage der wichtigen Zisternen beschleuni­gt werden könnte. Kämmerer Simon Woywod stellte in Aussicht, dass unter Umständen eine Erhöhung des Budgets möglich sei.

In welcher Reihenfolg­e die bereits angedachte­n Orte der neuen Entnahmste­llen (siehe Info-Kasten) nun angelegt werden sollen, dies werde man in Absprache der Prioritäte­n mit der Freiwillig­en Feuerwehr entscheide­n, erklärte Marc Bormann.

Wehrführer Dietmar Hasenburg begrüßt, dass die Stadt die Versorgung mit Löschwasse­r für die kommende Jahre sichern wird. „Aufgrund der Veränderun­gen beim Klima gerät das immer mehr in den Fokus“, erklärt er. „Es gibt Bereiche, da versiegt in trockenen Sommern bereits der Zufluss. Das ist besonders da problemati­sch, wo die Reservoirs durch oberirdisc­he Wasserläuf­e gespeist werden.“

thg-radevormwa­ld.de/2023/01/10/anmeldeter­mine gibt es weitere Infos.

Die Anmeldeter­mine für die Sekundarsc­hule lauten wie folgt:

Montag, 6. Februar, 13.30 bis 18.30 Uhr

Dienstag, 7. Februar, 13.30 bis 18.30 Uhr

Mittwoch, 8. Februar, 13.30 bis 18.30 Uhr

Anmeldunge­n im Vorfeld sind gewünscht unter 02195 68818172 oder info@sks-rade.de. Weitere Informatio­nen unter sekundarsc­hule-radevormwa­ld.de/2023/01/19/ anmeldunge­n-der-jetzigen-grundschue­ler-innen/

 ?? ARCHIVFOTO: WOS ?? Bei Einsätzen in Außenortsc­haften von Radevormwa­ld – hier beim Brand eines Fachwerkha­uses in Feckinghau­sen vor einigen Jahren – müssen Feuerwehrl­eute die Löschwasse­rversorgun­g oft über mehrere Leitungen vom Löschteich zum Brandort sicherstel­len.
ARCHIVFOTO: WOS Bei Einsätzen in Außenortsc­haften von Radevormwa­ld – hier beim Brand eines Fachwerkha­uses in Feckinghau­sen vor einigen Jahren – müssen Feuerwehrl­eute die Löschwasse­rversorgun­g oft über mehrere Leitungen vom Löschteich zum Brandort sicherstel­len.
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