Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Feilschen um alte Schätzchen
Der Trödelmarkt am Pfingstwochenende an der Alten Ladestraße war gut besucht.
Vor dem Stand mit den kleinen Modellautos blieb Stefan Michalik etwas länger stehen. „Ich bin immer auf der Suche nach Automodellen aus meiner Kindheit. Mit einer alten BMW Isetta hat alles angefangen“, sagte der Sammler aus Marienheide. Besondere Beachtung fanden bei ihm Modellautos wie der NSU Prinz oder auch ein Mercedes Cabriolet. Standbetreiber Raimund Sijben half erfolgreich bei der Suche. Der Remscheider hat unzählige bespielte Modellautos, aber auch einige kostbare Sammlerstücke, die es in keinem Geschäft zu kaufen gibt. „Die Preise reichen von 50 Cent bis 60 Euro pro Stück“, berichtete der gebürtige Holländer, der am Pfingstwochenende seine Ware auf dem Hückeswagener Trödelmarkt verkaufte.
Die Stände zogen sich am Sonntag und Montag über die Parkplätze am Bürgerbüro und vor dem AldiMarkt. Entsprechend groß war die Auswahl. Doris Kretschmann hatte aufwendig verzierte Bierkrüge, aber auch Porzellanpuppen mit Echthaar auf ihren Verkaufstischen ausgebreitet. „Wir haben schon um 6.30 Uhr aufgebaut“, berichtete die Wuppertalerin, die seit 25 Jahren auf Trödelmärkten verkauft. Ganz so gut liefen die Geschäfte trotz des schönen Wetters nicht. „Die Leute wollen fast alles geschenkt haben“, berichtete sie vom Feilschen um jeden Euro.
Sehr zufrieden war dagegen Käufer Christoph Bennecker, der auf dem Markt einen alten Handbohrer, einen Schutzhelm mit Visier und einen großen Winkelmesser für kleines Geld ergattern konnte. „Nach dem Handbohrer habe ich lange gesucht – heute hat’s gepasst“, freute sich der Wermelskirchener. Vor dem Aldi-Markt hatten Emma und Sophie ihre Decke mit aussortierten Sachen aus dem Kinderzimmer ausgebreitet. Standgebühr mussten die Achtjährigen dafür nicht zahlen. Von dem verdienten Geld kauften sie sich am Nachbarstand ein rosa Zelt. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir nicht mit mehr Sachen nach Hause fahren, als wir mit hergenommen haben“, befürchtete die Mutter der Zwillinge. Der Marktveranstalter „Team 3“hatte für einen guten
Mix aus Altem und Neuen, Kleidung, Lebensmittel und Pflanzen gesorgt. Zum ersten Mal auf dem Hückeswagener Trödelmarkt war Ralf Meyer aus Remscheid mit seinen selbstgemachten Deko-Artikeln und witzigen Schildern aus Holz. „Was wir nicht haben, brauchen Sie auch nicht“, lautete die treffende Aussage auf einer der Holztafeln. „Vieles habe ich selbst gemacht“, sagte der gelernte Tischler über die Herkunft seiner kreativen Ware. Mit der Resonanz war der Standbetreiber zufrieden: „Es ging morgens schon früher los als sonst und es ist durchweg was los“, freute er sich über die vielen Besucher, die längst nicht nur aus der Schloss-Stadt kamen.