Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Subunternehmer ruiniert Schieferterrasse
Seit Juni wartet Sven H. Beckers auf einen Glasfaseranschluss. Stattdessen bekam er eine kaputte Terrasse.
RADEVORMWALD Eigentlich wollte Sven H. Beckers an seiner Wohnadresse, an der er auch ein ITUnternehmen betreibt, nur einen Glasfaseranschluss haben. Doch das Unterfangen entwickelt sich zu einer unendlichen Geschichte. Bis heute hat es nicht geklappt mit dem schnelleren Internet. Doch jetzt ist eine Lösung in Sicht.
Am 6. Juni 2023 beschwerte sich Beckers bei der Telekom und bei dem von der Telekom beauftragten Subunternehmen, dass beim Versuch, Glasfaser zu verlegen, massive Beschädigungen an der Terrasse und dem Vorgarten verursacht wurden. Beckers schickte Beweisfotos mit, die belegen sollen, dass die Terrasse arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Wie auf den Bildern zu erkennen ist, wurden auch diverse Echtschiefer-Platten beschädigt“, schrieb Beckers. Die Fotos hatte er auch einem Mitarbeiter vor Ort als Ausdruck mitgegeben – mit der Aufforderung, sich kurzfristig zu melden, wie der Schaden beseitigt wird.
Zudem wackelten nach den Arbeiten einige Platten, da sie nach Angaben von Beckers nicht korrekt in den Sand verlegt worden waren. „Die Terrasse war durchgängig in Split verlegt, es gab keine wackelnden Platten. Zudem wurden die Platten vor der Terrassentür um einige Zentimeter
tiefer verlegt, so dass nun ein Loch vor dem Ausgang entstanden ist“, berichtete Beckers – und setzte ein Ultimatum bis 23. Juni 2023, Terrasse und Vorgarten in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Andernfalls würde er seinen Anwalt informieren, die Schäden von einem Fachunternehmen beseitigen lassen und dies in Rechnung stellen.
Doch es passierte nichts. Immer wieder Schreiben, Verzögerungen, Vertröstungen. Erst als Beckers die Bergische Morgenpost einschaltete, kam Bewegung in die Sache. „Mittlerweile gibt es einen regen Austausch“, bestätigte Beckers. Die Kollegen der Technik stünden in Kontakt mit Beckers, um schnellstmöglich den Hausanschluss zu realisieren, berichtete Gabriele Michalek, Sprecherin der Telekom, auf Anfrage unserer Redaktion. Und in der Tat. Erstaunlich schnell meldete sich der Bauleiter bei Beckers mit der Ankündigung, dass sich sein Chef das gerne mal vor Ort anschauen wolle.
Bis dahin hatte Beckers teils auch freche und sehr unangenehme Reaktionen des Subunternehmers hinnehmen müssen. Sehr ärgerlich für den Telekom-Kunden, „denn die haben mir meine Terrasse doch so zusammengekloppt“, kritisiert er. Er wolle ja gar keine hohen Ansprüche stellen, sondern nur, dass die Terrasse endlich wieder hergestellt wird. Aus der Affäre ziehen, das gehe gar nicht. Und erneut einen Anwalt einschalten, um ein Gutachten zu erstellen, koste nur noch mehr Geld. „Ich will nur den Originalzustand haben“, sagt Beckers, der auch andere Betroffene ermutigen will, sich einfach mal zu wehren, wenn andere was kaputt machen. Mit Erfolg.
Vor einer Woche meldete sich die Telekom bei Beckers – mit einem aktuellen Update Demnach wollte die Telekom schon vergangene Woche damit beginnen, die Glasfasern erneut kurzfristig einzubringen. „Ebenfalls haben wir die Schadensbeseitigung durch den Verursacher, die Tiefbaufirma, angestoßen. Auch aus unserer Sicht wurde der Schaden durch unseren Tiefbauer verursacht“, berichtete Janko Peter vom Lösungsmangement der Telekom. Die Schadensbehebung sei aber erst möglich, wenn die passenden Naturschiefersteine geliefert würden. Das könne nach Abstimmung mit der Infrastruktur bis zu fünf Monate dauern.