Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Tenter Pfarrerin verlässt Gemeinde
Sabrina Frackenpohl-Koberski tritt im November eine Pfarrstelle in Much an.
TENTE (resa) Für den Bezirk Tente wird es ein schwerer Abschied: Pfarrerin Sabrina Frackenpohl-Koberski verlässt im Herbst die Evangelische Kirchengemeinde Wermels kirchen. „Es ist der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung“, sagt die Pfarrerin auf Nachfrage unserer Redaktion.
Das Presbyterium in der Kirchengemeinde Much im Rhein-SiegKreis wählte am Dienstagabend, 16. April, Sabrina Frackenpohl-Koberski einstimmig als neue Pfarrerin. Für die Familie ist der Wechsel auch eine Rückkehr: „Much ist die Heimat meines Mannes“, erklärt die Pfarrerin im Gespräch mit unserer Redaktion,„wir haben dort gemeinsam Jugendarbeit gemacht und wir haben uns dort kennengelernt.“
Bevor sie vor sieben Jahre ihre erste Pfarrstelle in Tente antrat, absolvierte sie in Much auch ihr Vikariat. „Jetzt geht mein Mentor in den Ruhestand und die Gemeinde fragte an, ob ich mich nicht für seine Nachfolge bewerben wolle“, erzählt die Pfarrerin. Die Entscheidung sei gründlich überlegt und falle der ganzen Familie auch nicht leicht. „Wir gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt sie. Die Familie habe viele Menschen in Tente lieb gewonnen und auch die Arbeit habe sie immer gerne gemacht. „Das Vertrauen der Tenter hat mir viel bedeutet und auch die Freiheit, neue Dinge einfach mal auszuprobieren“, bilanziert die Pfarrerin. Trotzdem sei die Anfrage aus Much zur richtigen Zeit gekommen. „In Wermelskirchen ist es gerade nicht leicht“, sagt sie, „und es ist ein schönes Gefühl, dass sich die Menschen in Much uns so wünschen.“
Währenddessen fällt auch den Menschen in Tente der Abschied schwer: „Wir machen erneut die schmerzvolle Erfahrung, dass wir eine Pfarrerin verlieren, die wir sehr lieb gewonnen haben und die sehr gute Arbeit macht“, sagt Stefan Klein aus Tente, stellvertretender Kirchmeister der Kirchengemeinde. Schon der Weggang von Familie Poersch 2016 sei den Tentern schwer gefallen. Gleichzeitig richtet der Bezirk den Blick nach vorne: Es sei noch offen, ob die Pfarrstelle neu ausgeschrieben und besetzt werde. „Da spielen viele Faktoren eine Rolle“, sagt Klein – und blickt dabei auch auf die finanzielle Lage der Gemeinde. Natürlich würden sich die Tenter eine Neubesetzung im gleichen Umfang – also mit 75 Prozent – wünschen. „Aber wir haben auch schon in den Blick genommen, was wir erstmal ehrenamtlich abfangen können“, sagt Klein. Schließlich kennen die Tenter die Situation der Vakanz: Nach Poerschs Weggang war der Bezirk mehr als ein Jahr lang ohne Pfarrer geblieben. „Wir wollen diese Situation gemeinsam gestalten“, sagt Klein und blickt dabei auch auf die anderen Pfarrer und den Kirchenkreis. Es gebe viele Projekte, die den Tentern wichtig seien. „Was möglich ist, wollen wir erhalten“, sagt Klein, „wir suchen jetzt gemeinsam nach Lösungen.“