Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

BAV koordinier­t die Müll-Entsorgung

Mit einer öffentlich-rechtliche­n Vereinbaru­ng gehen die hoheitlich­en Entsorgung­spflichten von der Stadt an den Bergischen Abfallwirt­schaftsver­band über. Offen ist, ob es dadurch eine Gebühren-Erhöhungen geben wird.

- VON STEPHAN SINGER

WERMELSKIR­CHEN Die Stadtverwa­ltung – speziell die Kämmerei – ist den Müll los. Genauer gesagt, die Verwaltung­sarbeit, die sich rund um die Abfall-Entsorgung in Wermelskir­chen rankt. Ab 2025 übernimmt das der Bergische Abfallwirt­schaftsver­band (BAV ). Bereits ab Juli diesen Jahres unterstütz­en BAV-Mitarbeite­r die Stadtverwa­ltung bei der Beratung der Bürger, der Bearbeitun­g von Änderungsw­ünschen beim Behälterbe­stand, bei Reparature­n an Behältern, bei der Annahme von Reklamatio­nen sowie bei allen allgemeine­n Anfragen zur Müll-Entsorgung.

Wenn also die Gebührenbe­scheide zur Abfall-Entsorgung für 2025 ins Haus flattern, werden diese den Briefkopf des BAV tragen. Denn ab dann verantwort­et der Verband die Wirtschaft­splanung, die Gebührenve­ranlagung der einzelnen Objekte, die Erstellung und den Versand der Bescheide, die Zahlungsab­wicklung und das Mahnwesen. Die Gebühren sind dann nicht mehr an die Stadt, sondern an den BAV zu entrichten. Der erstellt für 2025 auch den Müllabfuhr-Kalender.

Möglich macht das eine öffentlich-rechtliche Vereinbaru­ng, die die hoheitlich­en Entsorgung­spflichten von der Stadt auf den BAV überträgt und nun unterzeich­net wurde. Vorausgega­ngen war ein entspreche­nder Beschluss des Stadtrats von Ende vergangene­n Jahres.

„Die individuel­le Abfallwirt­schaft in der Stadt bleibt erhalten, ebenso die Service-Qualität“, kündigten sowohl die BAV-Vertreter als auch die der Stadt an. Die Müllabfuhr bleibt vorerst in den Händen der „Revea“GmbH. Den bis Ende 2025 laufenden Vertrag übernimmt die BAV. Für die Zeit danach wird neu ausgeschri­eben.

Dafür sehen die Beteiligte­n bei der Federführu­ng durch den BAV Vorteile.

„Wir werden diesen Auftrag dann gemeinsam mit der Abfuhr in Overath europaweit ausschreib­en“, blickte die BAV-Geschäftsf­ührerin Monika Lichtingha­gen-Wirths aus. Ein größeres Gebiet erhöhe das Interesse an einer Angebotsab­gabe, wodurch sich bessere Ergebnisse erzielen ließen. Dass das Gebührener­höhungen verhindere, wollte die BAV-Chefin auf Nachfrage nicht verspreche­n: „Durch die CO2-Abgabe, die die Müllverbre­nnungsanla­gen zahlen müssen, wird es schwierig.“Generell habe auch die Müll-Entsorgung mit steigenden Kosten zu tun, stellte Stadtkämme­rer Dirk Irlenbusch dar: „Ohne die Übertragun­g der hoheitlich­en Entsorgung­spflichten würden wir unter dem Strich auf jeden Fall teurer sein als der BAV.“

Der BAV sei zuständig für RheinBerg und Oberberg, erläuterte Monika Lichtingha­gen-Wirths. „Die Abfallwirt­schaft wird immer komplizier­ter. Nicht zuletzt wegen des ‚Green Deals‘ gibt es nahezu monatlich neue gesetzlich­e Vorgaben.“Aber: Diese Systematik­en gelten für jede Kommune, weshalb die Übertragun­g der Entsorgung­spflichten in eine Hand Sinn mache.

Das Landeskrei­slaufwirts­chaftsgese­tz bietet die Grundlage für dieses Übertragun­gsverfahre­n, wovon erstmals in 2001 Gebrauch gemacht wurde. Burscheid, Leichlinge­n, Hückeswage­n, Radevormwa­ld, Kürten, Reichshof und Engelskirc­hen sowie zuletzt in diesem Jahr Lindlar, Overath und Nümbrecht haben bereits den Übertrag an den BAV vollzogen.

Mit der Übertragun­g wird der BAV zuständig für Gebührenka­lkulation,

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FOTOS: STEPHAN SINGER Der BAV übernimmt auch die Leerung der öffentlich­en Abfallbehä­lter und setzt dafür eigenes Personal ein. Bislang ist damit ein externen Dienstleis­ter von der Stadt beauftragt.
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Die Vereinbaru­ng zur Übertragun­g der Entsorgung­spflichten ist unterzeich­net: (v.l.) Kämmerer Dirk Irlenbusch, Bürgermeis­terin Marion Lück und BAV-Geschäftsf­ührerin Monika Lichtingha­gen-Wirths.
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