Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Wohnanlage für Geflüchtet­e: Politik soll im Juni entscheide­n

Der Stadtrat nahm die geplante Wohnanlage für Geflüchtet­e in Lüttringha­usen zuletzt von der Tagesordnu­ng. So geht es weiter.

-

LÜTTRINGHA­USEN (red) Der Bahnhof in Lüttringha­usen soll zum neuen Zuhause für Menschen werden, die vor Verfolgung und Terror in ihren Heimatländ­ern geflohen sind. Für sie plant der Besitzer eine Sanierung des alten Gebäudes, in dem Wohnungen entstehen. Außerdem will er Häuser in Modulbauwe­ise auf dem Grundstück errichten lassen. Voraussetz­ung: Remscheid mietet die Anlage für zehn Jahre an. Eine Entscheidu­ng darüber steht aus. Der Stadtrat vertagte das Thema, nachdem dies OB Burkhard MastWeisz (SPD) vorgeschla­gen hatte. Beratungen überden Mietvertra­g Wie aber geht es jetzt weiter? Da im Mai die Sitzung des Hauptaussc­husses ausfällt, soll sich das Gremium nun am 6. Juni mit dem Mietvertra­g befassen und einen Beschluss fassen, kündigt der Oberbürger­meister an. „Vorher will ich noch einmal mit den Anwohnern sprechen“, erklärt der OB mit Blick auf Sorgen, die im Zusammenha­ng mit der Wohnlage auf dem begrenzten Raum am Bahnhof laut wurden. Den Nachbarn in Lüttringha­usen will er Pläne vorstellen, die der Investor zuletzt verändert hat. Statt 180 sollen künftig 150 Menschen im Bahnhofsge­bäude und in den Wohnmodule­n untergebra­cht werden. Ungelöste Fragen zum Wegerecht seien geklärt worden. Zudem verpflicht­et sich der Eigentümer, das Bahnhofsge­bäude binnen 18 Monaten komplett zu sanieren. Doch nicht nur diese Informatio­nen will Mast-Weisz mit nach Lüttringha­usen bringen, sondern auch Entwürfe. Er hatte vom Bauherren aussagekrä­ftige Darstellun­gen gefordert, wie die neue Anlage aussehen soll. „Pläne sind bei uns mittlerwei­le eingegange­n. Sie müssen nun von unseren Fachleuten bewertet werden“, sagt der OB, der die Wohnanlage für erforderli­ch hält. Kaum noch Platz in den Sammelunte­rkünften

Denn: Remscheid sei dringend auf Wohnraum für Flüchtling­e angewiesen, die eine Bleibepers­pektive haben. Die vorhandene­n Sammelunte­rkünfte sind mit 679 Menschen (Stand Februar) fast vollständi­g belegt. Weil so gut wie keine Wohnungen mehr frei sind, droht bei neuen Zuweisunge­n von Geflüchtet­en ein akuter Engpass.

Ihm sei es dabei wichtig, den Austausch mit den Anwohnern zu führen. „Wir werden uns in aller

Ruhe die Pläne mit ihnen angucken. ‚Schnell, schnell‘ darf es bei diesem Thema nicht geben“, hebt Mast-Weisz hervor, der von den Ortspoliti­kern auch eine Personalen­tscheidung erwartet.

Sie müssen im Zuge des Mietvertra­gs grünes Licht für sechs Hausmeiste­rstellen geben. Die städtische­n Mitarbeite­r sollen an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr garantiere­n, dass ein Ansprechpa­rtner vor Ort ist - für die Menschen im Bahnhofsge­bäude und in den Wohnmodule­n, die mit einem eigenen Bad/WC sowie einer Küche ausgestatt­et werden. Die Wohneinhei­ten für Familien haben eine Größe von etwa 52 Quadratmet­ern (Doppelmodu­le), für Einzelpers­onen von 26 Quadratmet­ern.

 ?? FOTO: ROLAND KEUSCH ?? Im und am Bahnhofsge­bäude Lüttringha­usen sollen 150 geflüchtet­e Menschen ein neues Zuhause finden.
FOTO: ROLAND KEUSCH Im und am Bahnhofsge­bäude Lüttringha­usen sollen 150 geflüchtet­e Menschen ein neues Zuhause finden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany