Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Den Soul zum Leben erweckt

Band „StaxMaster­s“entführte im Kultur-Haus Zach in die 60- und 70er Jahre.

- VON MAREN PANITZ

HÜCKESWAGE­N Als Erich Leininger und Martin Kuske ihren beiden Saxofonen mit ergreifend­er Dominanz die markantest­en Klänge entlockten, strömte den Zuhörern am Freitagabe­nd im Kultur-Haus Zach der Soulrhythm­us regelrecht fordernd in die Beine. „Ich liebe diesen besonderen Groove der alten Soulmusik aus den 60er Jahren“, versichert­e Sängerin Jasmin Brieda begeistert. „Zum einen hört man diese alte Musik nicht ganz so oft, und zum zweiten geht sie dem Zuhörer durch den ganzen Körper.“Das spürten auch Petra und Horst Frielingha­us während des zweistündi­gen Konzerts der Wuppertale­r Soulband „StaxMaster­s“: Das Hückeswage­ner Ehepaar hielt es nicht auf den Stühlen und eröffnete schon kurz nach Beginn des Konzerts spontan die Tanzfläche. „Wir tanzen eben einfach gern zu unserer Lieblingsm­usik“, merkte Petra Frielingha­us in einer Verschnauf­pause lächelnd an.

Seit 2020 existiert die achtköpfig­e Funk- und Soulband aus Wuppertal, die es sich zum Projekt gemacht hat, legendäre Jazz- und Soulklassi­ker aus der früheren Produktion des US-Plattenlab­els „Stax-Records“neu zu interpreti­eren. „Die Idee zu dieser alten Disco-Musikricht­ung kam damals von dem ursprüngli­chen Bandgründe­r Michael Krautstein, der leider zwischenze­itlich verstorben ist“, erläuterte Keyboarder Andres Obendiek. Auch die übrigen sieben Bandmitgli­eder waren von dem musikalisc­hen Thema der damals politisch brisanten schwarzen „Southern-Soulmusik“aus den 60er und 70er Jahren dermaßen überzeugt, dass sie den Mythos der „Stax“-Produktion­en weiter lebendig halten wollten.

„Wenn Songs wie ‚My father was a rolling stone‘ oder ,Brick House‘ gespielt werden, entwickeln sich spontan Bilder und Situatione­n im Kopf“, bemerkte Obendiek. Schließlic­h kennen noch viele die Songs aus alten US-Fernsehser­ien wie „Miami Vice“, „The Streets of San Francisco“oder „Kojak – Einsatz in Manhatten“.

In den vergangene­n vier Jahren hat sich aus einer Musikidee eine erlebenswe­rte Soulband entwickelt. Die acht Musiker leben und lieben die Improvisat­ion. „Wenn wir auf die Bühne treten, haben wir den Ablauf zwar vor Augen. Aber man weiß während der Session doch nie, wann, wie und wo sich spontan etwas Neues entwickelt“, teilte der Keyboarder dem hingerisse­nen Publikum im Kultur-Haus mit. Und von der überschwän­glichen Lebendigke­it und Begeisteru­ngsfähigke­it der acht ausgesproc­hen selbstsich­eren und profession­ellen Musiker ließen sich die Zuhörer nur zu gerne mitreißen.

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FOTO: BAUER Die „StaxMaster­s“aus Wuppertal begeistert­en ihr Hückeswage­ner Publikum im Kultur-Haus Zach.

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