The Sea Of Trees
Als Arthur Brennan (Matthew McConaughey) sein Auto am Flughafen parkt, lässt er den Schlüssel stecken, denn er hat nicht vor, wiederzukommen. In Aokigahara, einem Wald am Fuße des Mount Fuji, der in Japan als Ort für Selbstmorde gilt, will Arthur sein Leben beenden. Doch gerade als er anfängt, die Schmerztabletten zu schlucken, taucht Takumi (Ken Watanabe) auf, dessen Selbstmord gescheitert ist und der nun nicht mehr aus dem dichten, monotonen Wald herausfindet. Takumi ist schwer verletzt, weshalb Arthur beschließt, ihn aus dem Wald zu führen, allerdings hat auch er sich den Weg nicht gemerkt. Gegen die Kälte ankämpfend, fragt Takumi, warum Arthur sich umbringen will – und der erzählt ihm, wie seine Ehe fast gescheitert ist und dann das Schicksal zuschlug.
Gus Van Sant erzählt gern ruhige, manchmal auch sehr unkonventionelle Geschichten um scheiternde und gescheiterte Menschen. Für „The Sea Of Trees“, der vom Publikum in Cannes ausgebuht und von den Kritikern zerrissen wurde, hat er drei starke Darsteller verpflichten können, die alle großartig schauspielern. Der Grund, weshalb es „The Sea Of Trees“in Deutschland nicht einmal ins Kino geschafft hat, ist die unschlüssig erzählte Geschichte, die eine unbefriedigende Mischung aus Überlebenskampf und Melodram ist. Vielseitig, phantasievoll und tiefsinnig will das Drehbuch sein, greift aber nur zu gern (und auch zu oft) auf abgedroschene Klischees zurück, weshalb der ganze Film aufgeblasen und konstruiert wirkt und für erfahrene Filmfreunde auch vorhersehbar ist. Tatsächlich schlecht ist „The Sea Of Trees“trotzdem nicht – tolle Schauspieler, tolle Aufnahmen, tolle Atmosphäre – er hätte nur ein Stück besser werden können.