Alone
Anstatt „Alone“bzw. „Don’t Grow Up“zu einem simplen Zombie-Szenario aus Sicht pubertärer Teenager zu machen, entschied sich Regisseur Thierry Poiraud dafür, ein Sinnbild zu kreieren für den Zustand eines Teenagers, der weder Kind noch Erwachsener ist. Um dieses Gefühl der Unzugehörigkeit zu vermitteln, bedient sich Poiraud nach „Goal Of The Dead“erneut der Zombie-Motivik. So werden alle Erwachsenen auf den Northern Islands von einer mysteriösen Seuche in Zombies verwandelt, wobei ihnen eine gewisse menschliche Intelligenz erhalten bleibt. Ihnen allen ist gemein, dass sie sehr aggressiv handeln und selbst ihre eigenen Kinder töten. Sechs Jugendliche, an der Schwelle zum Erwachsen-Sein, werden in einem Jugendheim über die Sommerferien allein gelassen, da auch der letzte Betreuer das Weite sucht. Als sie in die Stadt gehen, um Vorräte zu besorgen, werden sie Zeuge des schrecklichen Szenarios und versuchen ans Festland zu kommen, wo offenbar noch alles normal ist. Allerdings sind sie nicht die Einzigen. Auch andere, jüngere Kinder kämpfen um ihr Überleben und sehen alle Erwachsenen als Bedrohung an. Erwarten Sie hier nicht zu viel Gemetzel oder Gore, da es sich um ein gut inszeniertes, europäisches Coming-Of-Age-Drama vor postapokalyptischer Kulisse handelt. Die Technik ist gut, ordnet sich aber dem visuellen Look unter. Daher gibt es eher triste Farben als hohe Farbintensität. Die Schärfe kann sich sehen lassen und der Kontrast ist für dieses düstere Szenario sehr gut. Der Ton besticht durch seine akkurate Signalortung, die den Horror direkt ins Heimkino holt.