Collide
Autofahren ohne Tempolimit, dieses idealisierte Bild von deutschen Autobahnen bestimmt die sehnsüchtige Faszination vieler Menschen weltweit. Kein Wunder, dass der in Deutschland angesiedelte Hollywood-Actionthriller „Collide“zunächst auf den Titel „Autobahn“hören sollte. Vom ersten Trailer bis zum Kinostart ging viel Zeit ins Land, über zwei Jahre. Und so lang der Weg in die Kinos auch war, so kurz war der Weg wieder hinaus. Der großteils in Köln und Umgebung gedrehte „Collide“entpuppte sich trotz Starbesetzung, darunter Nicholas Hoult, Felicity Jones, Anthony Hopkins und Ben Kingsley als Vollflop, der beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit lief. Eine öde Geschichte um einen spektakulären Raub sowie blasse Charaktere laden die Verantwortung für den Unterhaltungswert fast ausschließlich der Action auf die Schultern, und auch wenn diese, bestehend aus Verfolgungsjagden, Carstunts, Explosionen und Ballereien, durchaus ansehnlich ist, reichte das doch nicht, um den Film auf Augenhöhe gegen die Actionkonkurrenz in den Kinos bestehen zu lassen. Im Heimkino sieht das möglicherweise wieder anders aus, besser als so mancher Bund C-Actioner schneidet der vom „Alarm für Cobra 11“-Macher Hermann Joha mitproduzierte Streifen immerhin ab. Ebenso hat es schon seinen Reiz, Hollywood-Spektakel inmitten einer beschaulichen deutschen Kleinstadt-Kulisse erleben zu können. Dennoch sorgen immer wieder Tempodurchhänger, trotz einer Hochgeschwindigkeit versprechenden Prämisse, dafür, dass der Actionspaß nicht ungetrübt bleibt. „Collide“hat seine Reize und Qualitäten, bleibt in der Summe aber völliger Durchschnitt.