Unglaubliche Geschichten
(2. Staffel)
Mitte der 1980er muss das Leben vieler Mittelschichts-Amerikaner unter dem Einfluss mysteriöser, magischer und übersinnlicher Kräfte gestanden haben. Liebevolle und unterwürfige Ehefrauen verwandelten sich durch Zauberringe in mordlustige Messerwerferinnen. Sexbesessene Teenager transformierten heiße Pin-up-Girls auf Zeitschriftencovern mithilfe von chemischen Wundermitteln in persönliche Liebessklavinnen. Und durchgeknallte Filmnerds waren, anstatt nur vor dem Bildschirm zu sitzen, wie durch Zauberei auf einmal selbst mitten im Film und schlüpften leibhaftig in die Hauptrolle. Zwischen 1985 und 1987 produzierte Steven Spielberg die „Amazing Stories“, eine Fantasy-Science-Fiction-Horror-Serie, die das moderne Leben mit den Mächten des Übernatürlichen vermischte. Dabei wird keine zusammenhängende Geschichte erzählt. Jede Episode ist ein eigenständiges, kleines Abenteuer. Spielbergs persönliche Note ist dabei auf angenehme Weise spürbar. Allerdings sind nicht alle Folgen von gleicher Qualität. Manche Episoden können mit einem absurd überdrehten Comic-Humor punkten. An anderer Stelle schiebt sich dann wieder eine konservativ biedere Familien- und Vorstadtmoral in den Vordergrund. Manche Folgen sind auch schlicht langweiliger als andere. Aber man wird mit jeder neuen Geschichte überrascht und weiß vorher nie, was auf einen zukommt. Die Serie gewann zu ihrer Zeit fünf Emmy Awards, schaffte es allerdings nur auf 2 Staffeln. Die Bild- und Tonqualität kann sich auch heute noch bedenkenlos sehen lassen. Die leicht blassen Farben und der fehlende Raumsound sind im Angesicht des Alters absolut verzeihbar.