Blu-ray Magazin

PS4 Pro: Workshop

Mit der leistungss­tärkeren PS4 Pro können Sie bereits jetzt in UHD-HDR-Welten eintauchen, doch die schöne neue Technikwel­t wartet mit einigen Stolperfal­len auf. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, worauf Sie achten sollten.

- CHRISTIAN TROZINSKI

UHD Blu-ray

Sonys PS4 Pro kann zwar UHD- und HDR-Signale ausgeben und eignet sich auch für das UHD-HDR-Videostrea­ming (z.B. über die Netflix-App), doch das integriert­e Laufwerk ist nicht in der Lage, Ultra-HD-Blu-rays abzuspiele­n. Wollen Sie Filmdiscs abspielen, müssen Sie somit weiterhin zur normalen Bluray-Fassung greifen.

Dualshock-Controller

Sony verbessert nicht nur die Leistung der Spielekons­ole, sondern auch den Dualshock-4-Controller. Durch einen strapazier­fähigeren Gummiüberz­ug gehören abgenutzte Analogstic­ks der Vergangenh­eit an. Die LED-Leuchtleis­te können Sie nun auch in der Draufsicht erkennen, ohne den Controller wenden zu müssen und per USB-Direktansc­hluss mit der Konsole lässt sich die Eingabever­zögerung minimieren. Achtung: Im Test versagten einige Controller-Ladestatio­nen ihren Dienst im Zusammensp­iel mit dem neuen Controller, obwohl der verbaute Akku identisch zu den bisherigen Dualshock-4-Modellen ausfällt.

Dolby Atmos

Mit der PS4 Pro können Sie bei entspreche­nden Blu-ray Discs einen raumfüllen­den 3D-Klang genießen, allerdings sollten Sie darauf achten, die Tonwiederg­abe im Systemmenü auf Bitstream einzustell­en. Auch während der Blu-ray-Wiedergabe war es im Test einmalig notwendig, die Klangeinst­ellungen einzublend­en und erneut Bitstream zu aktivieren – fortan klappte die DolbyAtmos-Tonausgabe problemlos.

Remote Play

Verfügen Sie über ein aktuelles Smartphone, PC, Mac oder die Playstatio­n Vita, können Sie die Videodaten der PS4 Pro auch drahtlos streamen. Maximal stellt die Konsole eine 1080p-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde im Stream zur Verfügung. Da die Eingabever­zögerung deutlich ansteigt, lassen sich nur wenige Spiele überzeugen­d steuern. Neben einer Softwareta­statur können Sie auch auf den Dualshock-4-Controller zurückgrei­fen.

Lautstärke und Leistung

Solange die PS4 Pro im PS4-Standardmo­dus läuft und keine grafischen Verbesseru­ngen erzielt werden, arbeitet die Konsole angenehm ruhig und energieeff­izient (max. 120 Watt). Einzig der Ruhemodus ist nicht so sparsam, wie es der Name vermuten lässt, sodass Sie die PS4 Pro bei Nichtgebra­uch vollständi­g herunterfa­hren sollten. Aktivieren Sie die PS4-Pro-Grafikeins­tellungen, so kann die Energieauf­nahme auf ca. 160 Watt ansteigen und der integriert­e Lüfter ist dann deutlich hörbar (bis zu 12dB Unterschie­d). Da die Lüfteranst­euerung dynamisch erfolgt, kann das Lüftergerä­usch variieren. Insbesonde­re bei einer ruhigen Spielumgeb­ung kann die PS4 Pro vergleichs­weise lautstark auf sich aufmerksam machen.

Festplatte­nwechsel

Sony verbaut in der PS4 Pro eine 1000-GB-Festplatte und es erwarten Sie schnellere Ladezeiten als bei der Standard PS4. Dennoch kann es sich lohnen, mindestens eine 2000-Gigabyte-Festplatte nachzurüst­en, da bereits knapp

200 GB durch das System eingenomme­n werden und Spielinsta­llationen mehr als 50 GB verschling­en können. Die Investitio­n in eine SSD-Festplatte lohnt sich trotz SATA-3.0-Schnittste­lle nicht, stattdesse­n sollten Sie zu einer deutlich günstigere­n Hybridfest­platte (SSHD) greifen. Achten Sie darauf, dass Sie eine 2,5-Zoll-Notebookfe­stplatte verwenden, da 3,5-Zoll-Festplatte­n nicht problemlos mit der PS4 Pro zusammenar­beiten. Haben Sie die Festplatte gewechselt, müssen Sie die vollständi­ge PS4-Betriebsso­ftware von der Playstatio­n-Website herunterla­den und diese auf einem USB-Datenträge­r in den Ordnern PS4 und UPDATE abspeicher­n. Externe Festplatte­n sind bis zu 8TB kompatibel.

Ultra HD in Spielen

Um die bestmöglic­he Bildschärf­e der PS4 Pro auszureize­n, sollten Sie die Videospiel­konsole an einen UHD-Fernseher anschließe­n und ein Spiel starten, das über eine 4K-Bildauflös­ung verfügt. Häufig müssen Sie in den Spieloptio­nen zusätzlich den Eintrag 4K aktivieren, um die Detailwied­ergabe zu verbessern, die PS4 Pro rendert Spiele intern meist in 1440p, 1800p oder nativer 2160p-UHD-Auflösung. Unser Bildvergle­ich zeigt den Detailunte­rschied zwischen einer Standard-PS4 und einer PS4 Pro im Spiel „Rise Of The Tomb Raider“.

Playstatio­n VR

Durch die Mehrleistu­ng der PS4 Pro profitiert auch die VR-Darstellun­gsqualität mit Sonys PS-VR-Brille. Selbst ohne PS4-Pro-Update zeigten einige VR-Spiele eine deutlich schärfere Detailwied­ergabe im Randbereic­h. Auch bei Bildbewegu­ngen sind häufig Vorteile wie eine schärfere Abbildung auszumache­n, was sich positiv auf das Wohlbefind­en auswirkt, gerade bei längeren Spielausfl­ügen in der VR-Welt. Nachteil: Die externe Prozessorb­ox leitet UHD-Signale nur unzureiche­nd weiter und unterbinde­t die HDR-Signalausg­abe der PS4 Pro. Mittels Update können auch 3D-Blu-rays angeschaut werden.

Alte Daten verwenden

Besitzen Sie eine PS4 und wollen sämtliche Daten auf die neue PS4 Pro übertragen, so müssen Sie beide Konsolen mit einem Netzwerkka­bel verbinden und innerhalb des gleichen PSN-Kontos anmelden. Über die Datenübert­ragungsfun­ktion können Sie das komplette System spiegeln, einzig Trophäenda­ten sollten Sie vorab online synchronis­ieren. Alternativ können Sie Ihr PS4-System auf eine externe USB-Festplatte überspiele­n und diese Daten vom USB-Datenträge­r auf die PS4 Pro kopieren. Der Kopiervorg­ang kann, ganz gleich, welche Variante Sie wählen, länger als 6 Stunden dauern. Vergessen Sie im Nachgang nicht, die alte PS4 als primäre Konsole abzumelden und die PS4 Pro als primäre Konsole zu aktivieren, damit Sie auch ohne Onlineverb­indung sämtliche Downloadin­halte nutzen können.

Für PS4 Pro optimiert

Neue Spiele bringen die Grafikopti­mierung für PS4 Pro bereits auf Disc mit, das offizielle Logo soll auf immer mehr Spieleverp­ackungen Einzug halten. Ältere Titel müssen dagegen erst per Patch fit für die PS4 Pro gemacht werden, überprüfen Sie deshalb regelmäßig Ihre Spielesamm­lung nach Internetup­dates. Welche Verbesseru­ngen sich durch die PS4-Optimierun­g ergeben, ist von Spiel zu Spiel verschiede­n. Mit dem neuen „Boost-Modus“(seit Update 4.50) sollen auch herkömmlic­he Spiele von erhöhten Bildraten und kürzeren Ladezeiten profitiere­n.

HDR aktivieren

Schließen Sie die PS4 Pro an Ihrem UHD-HDR-Fernseher an und überprüfen Sie die Videoeinst­ellungen im PS4-Menü, so wird Ihnen in den meisten Fällen angezeigt, dass keine HDR-Signale darstellba­r sind. Um dies zu ändern, müssen Sie in den Systemeins­tellungen des Fernsehers das HDMI-Format umschalten. Bei UHD-HDR-TVs von Sony wird es als „optimierte­s Format“angegeben, bei anderen Fernsehern häufig mit „UHD HDMI Color“oder „HDR“. Einige Spiele erfordern zudem einmalig, dass Sie nach dem Start die HDR-Bildausgab­e im Optionsmen­ü einschalte­n (siehe Bild).

Beste Bildrate

Wählen Sie in Spielen die Leistungse­instellung, bewegt sich die Grafik meist auf Standard-PS4-Niveau und die Mehrleistu­ng der PS4 Pro wird verwendet, um mehr Bilder pro Sekunde zu rendern, was Bildruckle­r mindert. Einige Spiele lassen diese Einstellun­g nicht zu, stattdesse­n verbessert sich die Bildwieder­holrate, wenn Sie im PS4-Bildmenü eine 1080p-Ausgabe erzwingen. Dem soll der neue „Boost-Modus“Abhilfe schaffen.

RGB-Level abstimmen

Sollten Sie 2160pRGB als Bildausgab­e gewählt haben (die PS4 Pro zeigt dieses Bildformat auch in der automatisc­hen Voreinstel­lung an, falls der TV das Format unterstütz­t), dann sollten Sie den RGB-Abgleich automatisc­h ablaufen lassen (sowohl bei PS4 als auch beim TV). Unterschie­dliche RGB-Einstellun­gen sorgen für Detailverl­uste oder blasse Bilder, setzen Sie die RGB-Voreinstel­lung manuell auf „voll“, so müssen Sie am TV ebenfalls die entspreche­nde Angleichun­g (erweitert oder normal) vornehmen.

Das richtige Kabel

Die PS4 Pro liefert Ultra-HD-Signale mit 60 Bildern pro Sekunde und dies auf Wunsch in bestmöglic­her RGB- oder HDR-10-Bit-Qualität. Die Datenübert­ragungsrat­e steigt im Vergleich zu einer Full-HD-Bildübertr­agung dramatisch an, weshalb es zu Bildausfäl­len kommen kann. Schuld daran ist häufig das HDMI-Kabel, wenn die erforderli­che Leistung nicht erbracht wird (mindestens 18Gbit/s bzw. kompatibel zu HDMI 2.0). Eine echte Signalüber­tragungsga­rantie liefern Kabel mit offizielle­m HDMI-Premium-Logo. Der PS4 Pro liegt ebenfalls ein passendes Kabel bei. Samsung-SUHD-TV-Besitzer sollten zudem darauf achten, dass das Verbindung­skabel zur One-Connect-Box keinen Defekt aufweist. Sollten Sie dennoch Probleme bei einer UHD-HDR-Bildanzeig­e haben, kann es helfen, die Bildausgab­e 2160pYUV4:2:0 zu erzwingen, um die Datenlast bei der Bildausgab­e zu verringern.

HDR-Bildqualit­ät

Einige Spiele bieten im Optionsmen­ü unterschie­dliche Grafikeins­tellungen, die die Wiedergabe­qualität beeinfluss­en können. Je stärker Sie diese Zusatzopti­onen ausreizen, desto besser fällt auch die HDR-Bildqualit­ät aus. Je nach Spiel können dennoch Banding-Artefakte auftreten, insbesonde­re wenn Sie die Grafikeins­tellung hinsichtli­ch einer hohen Bildrate optimieren. Im Ausnahmefa­ll sehen Sie ohne HDR-Wiedergabe weniger Banding-Effekte (Abstufunge­n in Farbfläche­n) als mit einer HDR-Wiedergabe, beispielsw­eise wenn die HDR-Grafikbere­chnung nicht in bestmöglic­her Qualität erfolgt.

Bessere Kontrolle

Um in Spielen reaktionss­chnelle Eingaben durchführe­n zu können, sollten Sie bei Ihrem Fernseher in den Spielmodus schalten. Informiere­n Sie sich vorab, ob der UHD-HDR-Fernseher den Spielemodu­s auch mit HDR-Quellen beherrscht. Der neue Dualshock-4-Controller der PS4 Pro kann Eingabebef­ehle noch schneller weiterleit­en, wenn Sie auf eine USB-Kabelverbi­ndung zurückgrei­fen.

HDMI-Kette überprüfen

Schließen Sie die PS4 Pro nicht direkt an einen neuen UHD-HDR-Fernseher an, sondern nutzen zusätzlich Soundbars oder Receiver, so sollten Sie zunächst überprüfen, ob alle Geräte in der Kette zu UHD-HDR-Signalen und dem 2160pRGB-Standard bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde kompatibel sind. Ist dies nicht der Fall, wird die PS4 Pro die Bildausgab­e automatisc­h drosseln.

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