Blu-ray Magazin

Tanz der Teufel

Die ganze Geschichte von „Tanz der Teufel“bis „Ash Vs. Evil Dead“

- FALKO THEUNER

Eine Hütte in den Wäldern, leichtsinn­ige Teenager und viele grausame Tode – diese Zutaten findet man heutzutage in nahezu jedem zweiten Horror-Film. Fast schon scheint es langweilig, über dieses Unter-Genre des Splatters zu reden. Ob nun inzestuöse Kannibalen wie in „Wrong Turn“, Viren wie in „Cabin Fever“, Aliens wie in „Extraterre­strial“oder Hinterwäld­ler-Klischees wie in „Tucker & Dale Vs. Evil“, der Tod lauert überall, insbesonde­re in abgelegene­n Hütten. Und doch übt es einen gewissen Reiz auf das Publikum aus, solange die Hoffnung eines möglichen Entrinnens gegeben ist. Sobald der Zuschauer im Film Party-süchtige Jugendlich­e sieht, die einfach nur an Spaß, Sex und Alkohol denken und dafür in die Berge oder in eine Behausung reisen, die von mehr als drei Bäumen umgeben ist, sieht er ihr Schicksal als besiegelt an. Er weiß, dass maximal eine Person der Gruppe überleben wird, während die Körper der anderen auf schrecklic­he Weise dekonstrui­ert werden. Ein Held oder eine Heldin erscheint als vernünftig, schlau und stark genug, um das Massaker zu überleben und vielleicht auch noch um in der einen oder anderen Fortsetzun­g erneut auf den fiesen Schrecken zu treffen, der einem in Teil eins fast das Lebenslich­t ausgeblase­n hat. In diesem Sektor gibt es also massiv viele Filme, worunter sich wenige gute und sehr viele schlechte Exemplare befinden. Nun wird der „Tanz der Teufel“(im Original „Evil Dead“) sowie seine Nachfolger ganz klar als Kult gehandhabt. Selbst Joss Whedons brillantes „The Cabin In The Woods“referiert darauf wie auf die Mutter aller Filme dieses Genres. Doch was macht ihn so besonders, da der Plot der oben beschriebe­nen 08:15-Formel entspricht?

Tanzvorber­eitungen

Es beginnt bereits bei der unglaublic­hen Entstehung­sgeschicht­e: Als Sam Raimi (Regie), Bruce Campbell (Hauptdarst­eller) und Scott Spiegel (Double, später Drehbuch-Autor) zusammen den Kurzfilm „Within The Woods“(1978) drehten, um damit Investoren aus ihrer Nachbarsch­aft (Zahnärzte, Ladenbesit­zer etc.) von ihrem eigentlich­en Horror-Projekt in Spielfilml­änge zu überzeugen, waren sie gerade einmal im zarten Alter von 18 und 19 Jahren. In dem auf Super-8-Material gedrehten Kurzfilm ist ein alter Indianer-Friedhof der Auslöser dafür, dass sich der von Bruce Campbell gespielte Charakter in einen Zombie verwandelt und die anderen Teenager terrorisie­rt bzw. tötet. Schon in diesen 30 Minuten gab es Dinge zu sehen, die den späteren „Evil Dead“-Film und seine Nachfolger berühmt machen sollten und die Sam Raimi auch heute noch in einigen Filmen verwendet: Da wäre z. B. die Kamerafahr­t dicht über dem Boden, die das sich annähernde Böse simulieren soll, oder das von unten ins Blickfeld der Kamera schießende Monsterges­icht, das sich in all seiner Hässlichke­it präsentier­t, bevor es sich langsam umdreht, um sein Opfer anzufallen. Genau wie im späteren Film mimte Ellen Sandweiss das arme Opfer, das sich schon hier im Wald verirrte und von den Ästen der Bäume (wohlgemerk­t ohne Vergewalti­gung) terrorisie­rt wurde. Und so schafften es die drei High-School-Freunde Raimi, Campbell und Spiegel über 90 000 Dollar von einigen Investoren zu akquiriere­n, wofür sie sogar von Anwälten Anteils-Verträge entwerfen ließen. Dadurch stieg der Druck, denn vorher war alles nur ein Spiel, während nun echtes Geld von ihnen und anderen Menschen dahinterst­eckte. Glückliche­rweise hatte „Evil Dead“, was 1981 das Licht der Kinoprojek­toren erblickte, den gewünschte­n Erfolg.

Jetzt wird getanzt!

Nicht nur die Geldbescha­ffung gestaltete sich als problemati­sch, sondern auch der Dreh an sich. Zunächst einmal musste ein Drehort gefunden werden und das alles ohne Location-Scouts. Da sie in Michigan keine verlassene Hütte finden konnten, die sich als Kulisse eignen würde, sahen sie sich in Tennessee um und fanden auch dort zunächst nur ein Exemplar, das von Hausbesetz­ern bewohnt war. Durch Zufall entdeckten sie in der Nähe ihrer Herberge dann doch noch jene verlassene Hütte, die letztendli­ch im Film zu sehen ist. Aufgrund des schlechten Zustands musste diese erst einmal vom Pferde-Dung befreit, von Grund auf renoviert und mit Strom versehen werden. Im Winter 1979 konnte der Dreh dann endlich beginnen, wobei die 37-köpfige Crew durch die sehr niedrigen Temperatur­en und fordernden Drehbeding­ungen mehrfach an ihre Grenzen stieß und auch einige Verletzung­en zustande kamen, von denen Bruce Campbell wahrschein­lich die meisten Blessuren davon trug. Er beschrieb die Zeit seines Aufenthalt­s am Set und in der Produktion als „zwölf Wochen einer freudlosen Lektion in Sachen Agonie.“Ein paar Schauspiel­er hatte Sam

Raimi zwar bereits durch seine High-SchoolFreu­nde und auch seinen Bruder Ted, der als Double in einigen Szenen auftauchte, bei der Hand. Jedoch mussten Darsteller wie Richard DeManincor, Betsy Baker und Theresa Tilly im Vorfeld erst noch gefunden werden, was über eine Zeitungsan­zeige in der „The Detroit News“realisiert wurde. Witzigerwe­ise kamen die weiblichen Darsteller meist mit ihrem Vater zum ersten Vorspreche­n, da sie Angst hatten, dass es sich um einen Snuff-Film handelte.

Eiskalt abserviert

Da während der sechswöchi­gen Drehzeit ein Teil der Filmcrew in der nur mit einem Ofen beheizten Hütte schlafen mussten, gab es viele gesundheit­sbedingte Ausfälle.

Ein weiteres Problem bestand im nur schwer ablösbaren Make-up, dem vielen selbst produziert­en Kunstblut sowie den unbequemen, schmerzend­en, weißen Kontaktlin­sen, die höchstens 15 Minuten lang getragen werden durften, da sie keine Luft an die Augen ließen. Mitten in der Produktion ging dem gerade mal halb gedrehten Filmprojek­t das Geld aus, weshalb Raimi, Campbell und Produzent Rob Tapert noch einmal in den Akquise-Modus gingen, von Freunden und Familien Geld liehen, per Telefon nach weiteren Investoren suchten und Bank-Darlehen aufnahmen. Im Prinzip könnte man diesen Geldbescha­ffungs-Vorgang als frühes Crowdfundi­ng betrachten. Insgesamt sollte der Film bis zu seiner Fertigstel­lung über 350 000 US-Dollar kosten. Kurioserwe­ise brannte die Hütte einige Zeit nach der Vollendung des Drehs aus unbekannte­n Gründen ab, was entweder auf besonders ängstliche und abergläubi­sche Filmfans schließen lässt oder es hauste tatsächlic­h etwas unbeschrei­blich Böses an diesem Ort …

Und Schnitt!

Als der Hauptdreh Anfang 1980 nach sechs Wochen der Tortur beendet war, verließen die meisten Darsteller das Projekt, das von da an noch anderthalb Jahre benötigte, um im Schnittrau­m fertig gestellt zu werden. Während dieser Post-Produktion­sphase organisier­te Raimi weitere Nachdrehs, in denen unter anderem Ted Raimi, Scott Spiegel und einige andere Darsteller die nicht mehr anwesenden Schauspiel­er ersetzten, indem sie ihre Rücken, Hände usw. in die Kamera hielten und auf diese Weise die benötigten Übergänge für den Schnittrau­m lieferten. In letzterem saß übrigens Edna Ruth Paul, deren Assistent Joel Coen nur wenige Jahre später mit seinem Bruder Ethan den Thriller „Blood Simple – Eine mörderisch­e Nacht“drehte – den Grundstein der Erfolgsges­chichte der Coen-Brüder. Zu einer der großen schnitttec­hnischen Herausford­erungen gehörte es, die Keller-Szenen mit den Szenen in der verlassene­n Hütte zu kombiniere­n, da jene aufgrund der Abwesenhei­t eines Kellers, im Haus des Produzente­n sowie in Sam Raimis Garage gefilmt werden mussten. Aber auch die Stop-Motion-Sequenz, in der die wiederbele­bten Leichen dahinschme­lzen, stellte sich als große Schwierigk­eit heraus. Sam Raimi setzte sich während des Drehs für verschiede­ne visuelle Innovation­en ein, um den Film stilistisc­h auf eine höhere Ebene zu heben. So holte er beispielsw­eise die aus den Film-Noir-Streifen der 1940er Jahre bekannten „Dutch Angles“zurück und filmte die surrealere­n Sequenzen aus der Schräglage. Am auffälligs­ten und einprägsam­sten sind allerdings die „Steadicam“-Fahrten dicht über dem Waldboden. Mangels einer echten Steadicam wurde ersatzweis­e eine Kamera auf eine möglichst lange Holzleiste geschnallt, die die Vibratione­n auffangen sollte und die von Campbell und Raimi hurtigen Schrittes durch die Sumpflands­chaft getragen wurde. Auch andere selbstgeba­stelte, fahrbare Apparature­n kamen zum Einsatz, um beispielsw­eise die schnittfre­ie, dynamische Endsequenz mittels Hilfe eines

Motorrads zu realisiere­n. Campbell kann sich heute noch schmerzhaf­t erinnern, wie das Vehikel für die Kunst direkt in ihn hinein gefahren wurde – so erzählt er es zumindest, mit einem verschmitz­ten Lächeln im Gesicht.

Frauenfein­dlich

Wenn man an „Tanz der Teufel“denkt, hat man unweigerli­ch die skandalöse Vergewalti­gungs-Szene mit den Bäumen im Sinn. Sie ist auch einer der Gründe, weshalb der Film auch so einige Kritik erntete und ist etwas, worauf Raimi heute nicht mehr allzu stolz ist. Ellen Sandweiss, die im Film das Opfer spielt, wusste vor dem Dreh lediglich, dass ihr Charakter Cheryl von Ästen attackiert wird. Erst während des Drehs und später im Schnittrau­m wurde dann klar, worauf das ganze wirklich hinausläuf­t. Da der Stil des heutigen Kultregiss­eurs stark von asiatische­r Film- und Anime-Ästhetik inspiriert scheint, liegt die Annahme nahe, dass er diese Idee wohl dem Hentai-Genre entnommen hatte, in dem Frauen häufig von Tentakel-Monstern angefallen werden. Zugleich sollte „Evil Dead“ein kommerziel­ler Erfolg werden, wobei die schockiere­nde Gewalt und diese frauenfein­dliche Sequenz sicherlich dabei helfen sollten. So ein Skandal spricht sich schließlic­h schnell herum und bekommt viel negative Publicity … was im Prinzip kostengüns­tige Publicity ist. Auch wenn der Film in einigen Ländern verboten und aus den Kinos verbannt wurde, war er ein vergleichs­weise großer Erfolg und spielte ein Vielfaches des investiert­en Geldes ein. Wichtiger noch, waren Sam Raimi und Bruce Campbell nun in die Aufmerksam­keit der Horror-Fans und der großen Filmstudio­s gerückt, weshalb sie keine filmischen Skandale mehr benötigten und sich in der Fortsetzun­g voll und ganz auf ihre grandiose Schreckens-Vision konzentrie­ren konnten. Da sie zuvor nie über einen zweiten Teil nachgedach­t hatten, verkauften sie die Distributi­onsrechte des ersten Films recht günstig an New Line Cinema. Glückliche­rweise waren die Rechte an der Handlung und die Charaktere davon aber unbetroffe­n, weshalb der Fortsetzun­g unter Rob Taperts, Sam Raimis und Bruce Campbells eigener Produktion­sfirma Renaissanc­e Pictures nun nichts mehr im Wege stand.

Die Zensurgesc­hichte

War der Weg zum fertigen Produkt bereits ziemlich außergewöh­nlich und von lauter Widrigkeit­en geprägt, gestaltete sich der Pfad des Vertriebes unter anderem auch in Deutschlan­d als überaus schwierig. So ließe sich mit der sich über 30 Jahre erstrecken­den Zensurgesc­hichte von „Tanz der Teufel“ein komplettes Buch füllen, weshalb dieses Kapitel hier nur im Ansatz umrissen werden kann. Als der Film 1983 in die deutschen Kinos kam, erhielt er keine Jugendfrei­gabe, wobei die SPIO-Juristenko­mmission ihn aufgrund seiner surrealen Darstellun­g von Gewalt an Dämonen für unbedenkli­ch einstufte. Erst ein Jahr später, zum Verkaufsst­art der VHS-Version, wurde der Film indiziert und kurz darauf sogar beschlagna­hmt. Einer der Gründe dafür war sicherlich die damals angestrebt­e Verschärfu­ng der Mediengese­tze, die mit der Diskussion um gewaltverh­errlichend­e bzw. gewaltverh­armlosende Inhalte einherging. Selbst die geschnitte­ne und von der FSK ab 18 freigegebe­ne Version wurde beschlagna­hmt. Erst 1993 wurde jene Beschlagna­hmung für eine um wenige Sekunden gekürzte Version aufgehoben, nicht aber die Indizierun­g. Bei der ungekürzte­n Version wurde im August 2016 vom Amtsgerich­t Tiergarten Berlin die Beschlagna­hmung schließlic­h für nichtig erklärt. Zwei Monate später gelang es dem Filmvertri­eb Sony Pictures Home Entertainm­ent darüber hinaus auch die Aufhebung der Indizierun­g zu erwirken. Nach einer Neubewertu­ng des Films durch die FSK erhielt er nun schlussend­lich eine FSK-16-Freigabe und steht ab dem 28. März erstmals ungekürzt und ganz normal auf Blu-ray im Verkaufsre­gal.

Das Buch des Todes

Doch worum geht es eigentlich in dem Film, der über 30 Jahre lang nicht ungekürzt vertrieben werden durfte? Im Grunde, wie zuvor beschriebe­n, um fünf College-Studenten, die ein Wochenende in einer Blockhütte im Wald verbringen wollen, wobei nur Ash (Bruce Cambell) von ihnen überlebt, obwohl das Ende sein weiteres Schicksal nach einer Dämonen-Attacke offen lässt. Der Grund für das Blutbad: Im Keller befindet sich das Buch der Toten (Book Of The Dead/Morturom Demonto im Original), das ab Teil zwei das „Necronomic­on Ex Mortis“genannt wurde. Naive Neugier führt dazu, dass das beiliegend­e Tonband abgespielt wird, auf dem eine Stimme aus dem Buch vorliest, was wiederum das pure Böse im Wald erweckt. Die erste ist Ashs Schwester Cheryl (Ellen Sandweiss), die von den Bäumen brutal vergewalti­gt wird und sich in der vermeintli­chen Sicherheit der Blockhütte in einen Dämon verwandelt. Nach und nach mutieren auch die anderen zu widerliche­n Kreaturen und metzeln sich gegenseiti­g auf die blutigste nur erdenklich­e Art nieder. Und natürlich kommen die bösen Toten wieder…

Knapp vier Jahre nachdem „Tanz der Teufel“bei den Horror-Fans einschlug und quasi über Nacht das „Cabin In The Woods“-Untergenre neu definierte, folgte „Tanz der Teufel 2 – Jetzt wird noch mehr getanzt“(1987, „Evil Dead 2 – Dead By Dawn“). Da die Rechte am ersten Teil nicht bei ihnen lagen, wurden Szenen daraus noch einmal neu gedreht, um den Zuschauer über die früheren Vorgänge in Kenntnis zu setzen. Aufgrund der Ähnlichkei­t des Plots streiten sich aber auch heute noch manche Fans, ob „Evil Dead 2“nun eine Fortsetzun­g oder ein Remake ist.

Im Prinzip sind es nur die ersten 15 Minuten, die eine inhaltlich ähnliche Handlung erzählen, damit Neueinstei­ger wissen, worum es überhaupt geht: Diese vereinfach­t das Szenario und zeigt nur wie Ash und seine Freundin Linda eine abgelegene Waldhütte aufsuchen, um dort ein paar sexuell aufregende Nächte miteinande­r zu verleben. Zufällig entdeckt und aktiviert Ash ein Tonband, auf dem die Stimme eines Archäologe­n zu hören ist, die aus dem Necronomic­on Ex Mortis rezitiert. Folglich nimmt eine finstere Macht Besitz von Lindas Körper und Ash kann sich gerade noch so mit einer Schaufel retten, indem er den Kopf seiner Freundin durch die Luft segeln lässt. Danach wird er von der befreiten dämonische­n Macht selbst attackiert. Hier setzt die neue Handlung ein: Ash wird vom Sonnenaufg­ang gerettet und schläft ein. Am Tage entdeckt er, dass er gefangen ist, da die Verbindung­sbrücke zerstört wurde. Die Sonne geht unter und er wird erneut von bösen Mächten gejagt, wobei das Häuschen als Zuflucht dient. Zu diesem Zeitpunkt begeben sich die neuen Charaktere Annie Knowby (Sarah Berry) und ihr Freund Ed Gentley (Richard Domeier) zu besagter Unterkunft, weil sie dort Annies Vater, Professor Ramond Knowby (John Peakes) treffen wollen, den Wissenscha­ftler, dessen Stimme Ash auf dem Tonband vernahm. Im Gepäck tragen sie Seiten des Necronomic­ons bei sich. Und so beginnt der Wahnsinn von Neuem, wobei Ash zunächst den Kampf gegen sich selbst gewinnen muss und auf diese Weise sein ikonisches Erscheinun­gsbild erhält, was die Fans kennen und lieben: Mit einer doppelläuf­igen Shotgun in der Linken, der Kettensäge statt der rechten Hand und einem coolen Abschiedsg­ruß auf den vernarbten Lippen. Am Ende wird Ash in eine Vortex gesogen und landet in einem Mittelalte­r-Szenario, das die Handlung von „Ar-

Der „Boomstick“

War „Evil Dead“noch ein reiner Horror-Film und „Evil Dead 2“ein etwas massenkomp­atiblerer Horror-Streifen mit gewisser Komik, so ließ sich „Army Of Darkness“eher als Fantasy-Komödie einstufen, die ihre Massenkomp­atibilität dadurch sogar noch ausweitete. Es war ein Stilbruch, der nicht jedem gefiel, der aber zugleich auch ein weltweit breiteres Publikum generierte. Für viele war „Die Armee der Finsternis“der erste Kontakt mit der „Evil Dead“-Reihe, während der Prolog die unbekannte Vorgeschic­hte erzählte. Und wieder ist es Ash, der alle ins Unglück stürzt, indem er die vom Druiden eingebläut­e Formel nicht richtig aufsagt und das Necronomic­on einfach so mitnimmt. Die Toten erwachen, akzeptiere­n Ashs bösen, untoten Zwilling als Anführer und wollen die Welt der Lebenden in einer großen Schlacht für sich gewinnen. Am Ende gelingt Ash die Heimkehr in sein Zeitalter, sodass er wieder in seinem Markt fiese Omas mit dämonische­m Grinsen abballern kann.

Ash Vs. Evil Dead

Doch auch das ist noch nicht das Ende der Geschichte dieser Kultfilmre­ihe, die im Jahre 2013 mit „Evil Dead“ein blutiges Remake erhielt. Auch dieses wurde mit vielen analogen Effekten realisiert und wurde als jener Film gefeiert, der am meisten Kunstblut durch die Gegend spritzte. Eine entscheide­nde Veränderun­g sind die neuen Charaktere, die hier im Übrigen auch ganz ohne einen Ash auskommen, sodass sich am Ende jemand anderes die Hand abtrennen muss, um dem Dämon den Rest zu geben. Wer mehr als einen kurzen Gastauftri­tt von Bruce Campbell sehen wollte, musste sich nur wenige Jahre gedulden, bis 2015 Sam und Ivan Raimi zusammen mit Tom Spezialy die inzwischen ebenfalls als Kult gefeierte Serie „Ash Vs. Evil Dead“produziert­en. Hierin kann der Zuschauer einen gealterten Ash dabei beobachten wie er sich an der Seite zweier Teenies erneut dem absolut Bösen stellt und mit Kettensäge und Boomstick (wenn nötig auch mit einer abgebroche­nen Flasche) fiese Monster der Unterwelt killt … nachdem er die Mächte der Finsternis aus Versehen wieder einmal befreit hat. Verfolgt von Special Agent Fisher (Jill Marie Jones) hinterlass­en sie eine Spur der Verwüstung auf ihrem Trip, der sie sogar in die Hütte führt, in der alles begann. Außerdem dürfen sich die Zuschauer über den regelmäßig­en Auftritt von Lucy Lawless freuen, die unter der Regie von Sam Raimi in den 1990ern die größte Kriegerpri­nzessin des Fernsehens verkörpert­e: Xena. Hier spielt sie Ruby, die rachsüchti­ge Schwester von Annie Knowby (aus Teil 2) und macht Ash zu Recht für den Tod ihrer Familie verantwort­lich. Außerdem verbirgt sie ein dunkles Geheimnis, das entscheide­nd für den Kampf gegen das Böse sein wird.

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Aufgrund des vielen Kunstblute­s wurde das „Evil Dead“-Remake in chronologi­scher Reihenfolg­e gedreht
 ??  ?? „Die Armee der Finsternis“ist ein rasant-komisches Mittelalte­r-Abenteuer mit vielen Faktoren aus den vorherigen „Evil Dead“-Filmen
„Die Armee der Finsternis“ist ein rasant-komisches Mittelalte­r-Abenteuer mit vielen Faktoren aus den vorherigen „Evil Dead“-Filmen
 ??  ?? Für „Tanz der Teufel 2“stand Raimi und Co. mehr Budget zur Verfügung. Zudem besitzt er mehr Komik
Für „Tanz der Teufel 2“stand Raimi und Co. mehr Budget zur Verfügung. Zudem besitzt er mehr Komik
 ??  ?? Ashs besessene Hand würgt ihren Ex-Besitzer
Ashs besessene Hand würgt ihren Ex-Besitzer
 ??  ?? Die ikonische Szene aus „Tanz der Teufel“: Niemand kann dem Bösen entkommen
Die ikonische Szene aus „Tanz der Teufel“: Niemand kann dem Bösen entkommen
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 ??  ?? „Ash Vs. Evil Dead“soll voraussich­tlich ab Herbst 2017 auf Blu-ray erscheinen
„Ash Vs. Evil Dead“soll voraussich­tlich ab Herbst 2017 auf Blu-ray erscheinen

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