Max Steel
Es ist vielleicht etwas seltsam, auf die Frage, ob man der Sohn von Jim McGrath sei, mit „So in der Art“zu antworten, aber das ist ja bei weitem nicht das Einzige, das an Max McGrath (Ben Winchell) seltsam ist. Angefangen damit, dass der eigentlich erst 22jährige Darsteller Winchell deutlich älter wirkt als sechzehn. Das ist zwar wirklich nichts ungewöhnliches dank der generellen Hollywoodschen Tendenz, gut erwachsene Schauspieler als High School Schüler zu besetzen, die eben manchmal auch ein Bild produziert, bei dem die Jugendlichen eigentlich eher aussehen, als würden sie ihr Aufbaustudium beginnen. Es fällt aber ein wenig ins Auge, vielleicht weil auch ansonsten kaum etwas glaubhaft wirkt. Nun zu Max selbst: Der junge Mann, der mit seiner Mutter (Coyote Ugly-Star Maria Bello) anscheinend schon einige Male umgezogen ist, hat natürlich auch ungewöhnliche Fähigkeiten. Aber gehen wir doch ganz zu den Anfängen von „Max Steel“zurück: Plastik. Die Figur Max Steel begann ihre Karriere schließlich als Actionfigur von Mattel.
Zähe Energiemasse
Die Max Steel-Figuren gibt es seit etwa 20 Jahren im Handel. Daraus wurde dann eine Animationsserie, die von 2000 bis 2002 lief, sowie neun Animationsfilme, die direkt als Heimvideo veröffentlicht wurden. Man müsste also trotz der spielerischen Anfänge allein anhand der Fülle des Materials von ausreichend Stoff für einen Film ausgehen können. Was wir tatsächlich haben, ist ein ziemlich angespannter Jugendlicher, dessen Kommunikation mit seiner Mutter zu wünschen lässt, der im ewigen Schatten seines mysteriösen Vaters lebt und flüssig aussehende Energie absondert. So ein leicht neurotischer, angehender Held braucht natürlich eine potentielle Flamme und einen Sidekick. Erstere taucht zügig auf und heißt Sofia (Ana Villafañe). Der Sidekick braucht etwas länger, kommt aber dafür umso nervtötender herüber: Es ist das kleine, energiesaugende Alien Steel. Wenn sie sich verbinden, wird daraus ein energetischer und stahlharter Superheld: Max Steel. Die Dynamik zwischen Steel und Max soll zwar lustig sein, wirkt aber leider, wie auch der Rest des Films, einfach nur sehr gezwungen.
Aufklärung?
Dazu ziehen sich die durchgehenden Themen ziemlich zäh durch „Max Steel“. Dass niemand ihm so recht sagen will, was mit seinem Vater passiert ist, wirkt nach mehr als der Hälfte des Films eigentlich vor allem anstrengend. Das merkt nicht nur der ewig verwirrt guckende Held, der zwischendurch auch mal von Gestalten verfolgt wird, die aussehen, als hätten sie sich am Kleiderschrank der „Matrix“-Darsteller bedient, sondern insbesondere auch der Zuschauer, der es dann doch schön fände, wenn er irgendwann erfahren dürfte, was Sache ist. Zwar ist „Max Steel“als Ursprungsgeschichte des Helden zu verstehen, aber vom Ursprung der größten Energiequelle überhaupt versteht man dank dieses Films außerhalb der letzten 20 Minuten nicht wirklich viel. Die visuellen Effekte sehen zugegeben ganz anständig aus, und der generelle Stil ist optisch auch ganz schick. Mit dem Ton sieht es deutlich schlechter aus: Der nervige Steel mag zwar nicht der beste Freund des Zuschauers werden, die Fernbedienung mit dem Lautstärkeregler dafür aber schon. Der Film wirkt zwar darauf ausgelegt, als Pilot für eine Serie oder ein Franchise zu dienen, aber wahrscheinlich macht es mehr Spaß, einfach mit den Actionfiguren zu spielen.