Frantz
In einer deutschen Kleinstadt besucht Anna (Paula Beer) Tag um Tag das Grab ihres Verlobten Frantz (Anton von Lucke), der im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Eines Tages taucht ein junger Unbekannter (Pierre Niney) auf und legt frische Blumen auf das Grab. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem Unbekannten um einen Franzosen namens Adrien. Der Skepsis Frantz’ Vater (Ernst Stötzner) zum Trotz, nehmen Anna und ihre Schwiegereltern den jungen Franzosen bei sich auf. Im kleinen Nachkriegs-Quedlinburg erfreut sich jedoch nicht jeder an der Anwesenheit des früheren Kriegsfeindes aus anderem Lande. Die Anwohner begegnen folglich dem Franzosen nach der Niederlage im Krieg mit großem Unbehagen. Und vor allem Kreutz (Johann von Bulow), der kurz zuvor um Annas Hand angehalten hat, ist der französische Nebenbuhler ein Dorn im Auge. Für Anna und ihre Familie hingegen, sind Adriens Erzählungen über Frantz belebend. Zwischen Anna und Adrien entwickelt sich ein dickes, freundschaftliches Band und sie schöpft neuen Lebensmut. Doch ahnt sie nicht, welch dunkles Geheimnis Adrien in und um sich trägt. François Ozons neues Werk – auf einem Theaterstück und Ernst Lubitschs Film „Broken Lullaby“basierend – befasst sich ähnlich wie in „Die Zeit, die bleibt“oder „Rückkehr ans Meer“mit dem Thema Leben und Tod. In „Frantz“wird vor dem Hintergrund der Nachwehen des Ersten Weltkriegs ein bewegendes Drama um Schuld und Sühne, Vergebung, Abschied und Neuanfang inszeniert. Die Schwarz-Weiß-Ästhetik erinnert an „Das weiße Band“und verleiht Authentizität.