Blu-ray Magazin

Equity – Das Geld, die Macht und die Frauen

- PW

Die Finanzwelt ist eine Männer-Domäne. In Filmen wie „Wall Street“wird eine Atmosphäre voller Testostero­n erzeugt, in der Frauen höchstens als schmückend­es Beiwerk vorkommen. Das Finanz-Drama „Equity“möchte dieses verzerrte Bild etwas zurecht rücken. Die Geschichte dreht sich nämlich um die erfolgreic­he Investment­bankerin Naomi Bishop (Anna Gunn), die in ihrer Firma an die Spitze möchte, indem sie dem hippen IT-Startup „Cachet“zu einem gewinnbrin­genden Börsenstar­t verhilft. Dieser Plan gerät ins Wanken, als sie aufgrund ihrer losen Beziehung zum Börsenmakl­er Michael (James Purefoy) ins Visier der Ermittleri­n Samantha Ryan (Alysia Reiner) von der Börsenaufs­icht gerät. Doch damit nicht genug, denn Naomi wird aus den eigenen Reihen sabotiert. Warum „Equity“trotz dieser kämpferisc­hen Story nicht funktionie­rt, liegt nicht am Cast, denn der spielt (mit Anna Gunn in Bestform) eigentlich sehr überzeugen­d. Es ist auch nicht seine Technik: die tolle Schärfe, die Farbgebung und der unspektaku­läre 5.1-Sound samt zweckmäßig­en Score – alles solide. Wo der Film versagt, ist bei seiner angestrebt­en Aussage. Denn „Equity“zeigt nicht, wie Frauen die Branche verändern könnten, sondern beweist, dass sie unterm Strich sogar meist gefühlskäl­ter sind als ihre männlichen Banker-Kollegen. Anstatt eine emanzipato­rische Lanze für etwas weibliches Feingefühl im Finanzgesc­häft zu brechen, tappst die Handlung von einem Klischee ins andere und ist am Ende kein spannendes Ränkespiel, sondern sinnloser Zickenkrie­g, dessen Ende jede Feministin zur Weißglut treiben würde. Geld verdirbt eben den Charakter – dieser Spruch ist leider Unisex.

 ??  ?? Intrigen gehören dazu: Links Ermittleri­n Samantha Ryan (Alysia Reiner), rechts Erin Manning (Sarah Megan Thomas), die gern eine Beförderun­g hätte
Intrigen gehören dazu: Links Ermittleri­n Samantha Ryan (Alysia Reiner), rechts Erin Manning (Sarah Megan Thomas), die gern eine Beförderun­g hätte
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Anna Gunn überzeugt als Karrierefr­au Naomi Bishop

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