Störche
Auf den ersten Blick wirkt „Störche“wie ein generischer Animationsfilm von Warner Animation, mit der üblichen „Wir wandern von A nach B und erleben lustige Abenteuer“-Handlung, deren Motivation wie in „Ice Age“ein Baby ist, das zu den Eltern gebracht werden muss. Einige Charakter-Designs erinnern darüber hinaus an andere bekannte Animations-Highlights wie etwa „Madagascar“. Dennoch ist der Animations-Spaß äußerst gelungen, treibt einem die Lach-Tränen in die Augen und strotzt nur so vor kreativen Einfällen. Zudem sind die beiden Protagonisten, der Storch Junior und das inzwischen erwachsen gewordene, nicht ausgelieferte Findelkind Tulip, sehr gut in Szene gesetzt: witzig, charakteristisch und liebenswürdig. Am gelungensten erscheinen allerdings die ungewöhnlichen Maskottchen des Films: Die Wölfe. Sie sind weder niedlich noch wohlwollende Nebenfiguren. Stattdessen jagen sie die Protagonisten aufs äußerste, ganz einfach weil sie das Baby so süß finden. Zudem gibt es interne Machtkämpfe unter den potenziellen Alphatieren, die auf den unterschiedlichsten Ebenen und meistens auch recht unterschwellig stattfinden. Die Botschaft darüber, was einen guten Boss ausmacht, regt zum Nachdenken an. Außerdem wirkt es irgendwie seltsam, dass die junge Generation dem alternativ-modernen Pfad der Elterngeneration nicht folgen will und stattdessen zu den traditionellen Wurzeln zurück kehren möchte. Und sollten die jüngeren Zuschauer noch nicht wissen, wo die Babys tatsächlich herkommen, gibt der Film leider auch keinerlei Hinweise darauf, sodass er die Storchen-Lüge komplett unterstützt. Den Film „Störche“gibt es auch als 3D-Version und als UHD-Blu-ray.