Mojin – The Lost Legend
Die Mojin sind legendäre Grabräuber, deren Aufgabe es ist, von den Toten zu nehmen und den Lebenden zu geben. Ein simples Konzept für einen vielversprechenden Abenteuerfilm. „Mojin – The Lost Legend“wandert nach einer langen Durststrecke in den Spuren von „Indiana Jones“, „Tomb Raider“und „Die Mumie“. Genau wie seine Vorbilder lässt er die Grenzen zwischen Realität und Fantasy verschwimmen und würzt das Ganze mit einer ordentlichen Prise Humor. Die Mojin und Freunde Hu (Chen Kun), Wang (Huang Bo) und Shirley (Shu Qi) beschließen nach einer Reihe von Fehlschlägen, ihren alten Lebensstil aufzugeben. In Manhattan wollen die Drei einen Neuanfang starten. Hu und Shirley, nun in einer komplizierten Liebesbeziehung, scheint das auch zu gelingen, doch den aufbrausenden Wang zieht es ständig zurück ins Abenteuer. Mithilfe eines zwielichtigen Auftraggebers lässt er sich auf eine gefährliche Mission ein. Er soll das Grab einer mongolischen Prinzessin finden. Indes erinnert sich Hu an die grausigen Ereignisse, die sich vor 20 Jahren in der Mongolei zugetragen haben und gemeinsam mit Shirley zieht auch er ein weiteres Mal ins Abenteuer.
Die Geschichte hinter der Geschichte
„Mojin – The Lost Legend“basiert auf dem erfolgreichen Roman „Ghost Blows Out The Light“von Zhang Muye, der in China eine große Anhängerschaft fand. Der Titel bezieht sich auf eine Praktik, die wir auch zu Beginn des Films kennenlernen. Die Mojin platzieren eine Kerze in der südöstlichen Ecke eines Grabes. Erlischt die Kerze, wird dies als Zeichen der Geister gesehen und alle Schätze werden zurückgelassen. Nachdem der Roman bereits ein Onlinespiel hervorbrachte, war die Filmumsetzung nur noch eine Frage der Zeit. Regisseur Wuershan feierte in China bereits mit seinem Vorgängerfilm „Painted Skin: The Ressurection“einige Erfolge. Wie für das chinesische Kino nicht unüblich, strotze der Film nur so vor Fantasy, Farben und Martial Arts. Für seinen neuesten Film wurden diese Elemente ein wenig zurückgeschraubt, wenn auch nicht gänzlich entfernt. „Mojin – The Lost Legend“überzeugt besonders in seiner ersten Hälfte mit einer gesunden Mischung aus Humor, aufbauender Spannung und einem langen, aber nicht minder fesselnden Rückblick auf Hu und Wangs Vergangenheit. Subtil geht es hier nur selten zu. Nicht nur die Figuren werden überzogen dargestellt, auch das New York der späten 80er erinnert eher an eine Parodie. Der Effekt zahlt sich aus. Die drei Freunde wirken in der großen Stadt vollkommen fehl am Platz. Jede Szene wurde mit viel Bedacht umgesetzt. Interessante Kamerawinkel und kräftige Farben tragen zur starken Optik des Films bei. Das kommt besonders in Hus Rückblick zur Geltung, in dem die zahlreichen dunklen Szenen mit wechselnden Farben und schönen Lichteffekten durchbrochen werden. So vielversprechend die erste Stunde sein mag, lässt der Film in seiner zweiten Hälfte leider etwas nach. Das menschliche Drama bleibt weiterhin interessant, doch die Rätsel und Geheimnisse der finsteren Tempel sind für den Zuschauer nur schwer nachvollziehbar. Visuell bildet das Innere des Grabes eine schöne Kombination aus echten Sets und computergenerierten Hintergründen, doch die übernatürlichen Elemente wirken zu künstlich. Als Gesamtwerk ist „Mojin – The Lost Legend“dennoch ein Blickfang. Auch Fans von 3D kommen nicht zu kurz, denn Capelight legt zur normalen Blu-ray noch eine lohnenswerte 3D-Disc samt hochwertigem Steelbook in verschiedenen Cover-Varianten bei.