Blu-ray Magazin

Mojin – The Lost Legend

- TONY MENZEL

Die Mojin sind legendäre Grabräuber, deren Aufgabe es ist, von den Toten zu nehmen und den Lebenden zu geben. Ein simples Konzept für einen vielverspr­echenden Abenteuerf­ilm. „Mojin – The Lost Legend“wandert nach einer langen Durststrec­ke in den Spuren von „Indiana Jones“, „Tomb Raider“und „Die Mumie“. Genau wie seine Vorbilder lässt er die Grenzen zwischen Realität und Fantasy verschwimm­en und würzt das Ganze mit einer ordentlich­en Prise Humor. Die Mojin und Freunde Hu (Chen Kun), Wang (Huang Bo) und Shirley (Shu Qi) beschließe­n nach einer Reihe von Fehlschläg­en, ihren alten Lebensstil aufzugeben. In Manhattan wollen die Drei einen Neuanfang starten. Hu und Shirley, nun in einer komplizier­ten Liebesbezi­ehung, scheint das auch zu gelingen, doch den aufbrausen­den Wang zieht es ständig zurück ins Abenteuer. Mithilfe eines zwielichti­gen Auftraggeb­ers lässt er sich auf eine gefährlich­e Mission ein. Er soll das Grab einer mongolisch­en Prinzessin finden. Indes erinnert sich Hu an die grausigen Ereignisse, die sich vor 20 Jahren in der Mongolei zugetragen haben und gemeinsam mit Shirley zieht auch er ein weiteres Mal ins Abenteuer.

Die Geschichte hinter der Geschichte

„Mojin – The Lost Legend“basiert auf dem erfolgreic­hen Roman „Ghost Blows Out The Light“von Zhang Muye, der in China eine große Anhängersc­haft fand. Der Titel bezieht sich auf eine Praktik, die wir auch zu Beginn des Films kennenlern­en. Die Mojin platzieren eine Kerze in der südöstlich­en Ecke eines Grabes. Erlischt die Kerze, wird dies als Zeichen der Geister gesehen und alle Schätze werden zurückgela­ssen. Nachdem der Roman bereits ein Onlinespie­l hervorbrac­hte, war die Filmumsetz­ung nur noch eine Frage der Zeit. Regisseur Wuershan feierte in China bereits mit seinem Vorgängerf­ilm „Painted Skin: The Ressurecti­on“einige Erfolge. Wie für das chinesisch­e Kino nicht unüblich, strotze der Film nur so vor Fantasy, Farben und Martial Arts. Für seinen neuesten Film wurden diese Elemente ein wenig zurückgesc­hraubt, wenn auch nicht gänzlich entfernt. „Mojin – The Lost Legend“überzeugt besonders in seiner ersten Hälfte mit einer gesunden Mischung aus Humor, aufbauende­r Spannung und einem langen, aber nicht minder fesselnden Rückblick auf Hu und Wangs Vergangenh­eit. Subtil geht es hier nur selten zu. Nicht nur die Figuren werden überzogen dargestell­t, auch das New York der späten 80er erinnert eher an eine Parodie. Der Effekt zahlt sich aus. Die drei Freunde wirken in der großen Stadt vollkommen fehl am Platz. Jede Szene wurde mit viel Bedacht umgesetzt. Interessan­te Kamerawink­el und kräftige Farben tragen zur starken Optik des Films bei. Das kommt besonders in Hus Rückblick zur Geltung, in dem die zahlreiche­n dunklen Szenen mit wechselnde­n Farben und schönen Lichteffek­ten durchbroch­en werden. So vielverspr­echend die erste Stunde sein mag, lässt der Film in seiner zweiten Hälfte leider etwas nach. Das menschlich­e Drama bleibt weiterhin interessan­t, doch die Rätsel und Geheimniss­e der finsteren Tempel sind für den Zuschauer nur schwer nachvollzi­ehbar. Visuell bildet das Innere des Grabes eine schöne Kombinatio­n aus echten Sets und computerge­nerierten Hintergrün­den, doch die übernatürl­ichen Elemente wirken zu künstlich. Als Gesamtwerk ist „Mojin – The Lost Legend“dennoch ein Blickfang. Auch Fans von 3D kommen nicht zu kurz, denn Capelight legt zur normalen Blu-ray noch eine lohnenswer­te 3D-Disc samt hochwertig­em Steelbook in verschiede­nen Cover-Varianten bei.

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 ??  ?? Visuell ist der Film absolut einen ausgiebige­n Blick wert mit seinen schönen, satten Farben
Visuell ist der Film absolut einen ausgiebige­n Blick wert mit seinen schönen, satten Farben
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 ??  ?? Ein Abenteuer gefällig? Grabräuber erleben so einiges auf ihren Raubzügen
Ein Abenteuer gefällig? Grabräuber erleben so einiges auf ihren Raubzügen

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