Gridlocked – In der Schusslinie
Wie heißt es so schön: Besser gut geklaut, als schlecht selbst erfunden. Das hat sich wohl auch der kanadische Autor und Regisseur Allan Ungar gedacht und feuert in seinem erst zweiten Spielfilm „Gridlocked“eine halbgare Action-Hommage nach der anderen ab. Doch leider schafft es der Film dabei nicht ein einziges Mal, an die großen Vorbilder heran zu reichen. Das beginnt schon bei der Prämisse, die sich im Kern bei John Badhams „Auf die harte Tour“(1991) bedient: Aufgrund einer Schussverletzung muss der Elite-Polizist David Hendrix (Dominic Purcell) etwas kürzer treten und wird dazu verdonnert, auf den Skandal-Promi Brody Walker (Cody Hackman) aufzupassen, der beim NYPD Sozialstunden absitzt, um sein Image aufzupolieren. Als das ungleiche Duo Hendrix’ Sondereinheit besucht, geraten sie mitten in eine Belagerung durch eine Gruppe von Söldnern, angeführt von einem gewissen Korver (verschwendetes Potential: Stephen Lang), der es auf wertvolle Beweismittel in der Einsatzzentrale abgesehen hat. Walker, Hendrix und sein Team müssen sich (ganz im Stile des 2005er-Remakes von John Carpenters „Das Ende“) gegen die Übermacht verteidigen. Inhaltlich darf man von „Gridlocked“also keine Wunder erwarten. Der Plot mäandert wirr vor sich hin und stolpert dabei über mehr als nur ein Logikloch. Die Leinwand-Chemie zwischen Purcell und Hackman ist höchstens zweckmäßig und wird durch die hektisch geschnitten Schießereien und Faustkämpfe noch mehr verwässert. Und auch der kurze Auftritt von Ikone Danny Glover ändert nichts daran, dass „Gridlocked“technisch zwar sehr solide rüberkommt, aber nur wenig eigene Substanz besitzt.