Teen Wolf
Was war das damals cool, als der von Michael J. Fox gespielte Loser Scott plötzlich herausfindet, dass einige seiner Vorfahren behaarter waren, als die üblichen Menschen. Mit seinen neu erwachten „Superkräften“eines Werwolfs bewältigte er die Basketball-Meisterschaft, wehrte sich erfolgreich gegen den Alpha-Jungen seiner Klasse und eroberte das Herz seiner angebeteten Pamela – Eine schönere Fantasy-Aufbereitung des Pubertäts-Themas konnte es zumindest aus Sicht der damaligen Teenager nicht geben. Extremen Haarwuchs als positives Zeichen des Erwachsen-werdens zu sehen, scheint heute allerdings nicht mehr ganz so hipp zu sein, weshalb Jeff Davis’ gleichnamige TV-Serie, die inzwischen auch schon sechs Jahre auf dem Buckel hat, andere, weniger komödiantische Wege geht. Die neue „Teen Wolf“-Serie geht einen ähnlichen Weg wie „Vampire Diaries“oder „True Blood“, nur eben mit Werwölfen. Überall gibt es nur Model-gleiche Menschen zusehen, die durchtrainiert und in den meisten männlichen Fällen auch Oberkörperfrei durch die Gegend laufen (so einem Werwolf platzen schon mal die Hemden auf). Ganz richtig ist dieses Vorurteil allerdings nicht, denn „Teen Wolf“wendet sich stärker an männliche Teenager, während die Vampir-Serien ja vorwiegend ein weibliches Publikum ansprechen soll. Dementsprechend geht es eher darum, vor dem Mädchen der Träume der Stärkste und Beste zu sein. Als nämlich die Schulwechslerin Allison (Crystal Reed) erstmals den Klassenraum betritt, hat Protagonist Scott McCall (Tyler Posey) dank seines wölfischen Gehörs registriert, dass sie ihr Schreibgerät zuhause vergessen hat, weshalb er ihr stolz sofort einen Kuli reichen kann. Anders als in den Filmen und der Trickserie aus den 1980ern gelangte Scott hier allerdings anders zu seinen Fähigkeiten.
Blutmond
Sein bester Kumpel Stiles („Maze Runner“-Star Dylan O’Brien) hat über ein Telefonat seines Polizisten-Vaters mitbekommen, dass die Beamten im Wald den abgerissenen Oberkörper einer Frau suchen. Welches Tier wohl solch eine Gräueltat begeht? Für die Teenager ist dies ultraspannend, weshalb sie sich kopflos in den Wald begeben, um die Leiche zu suchen. Stiles wird von seinem Vater erwischt, weshalb Scott allein zurück bleibt und von einem wilden Tier angefallen wird. Außer einer Bisswunde bleibt von der Begegnung allerdings nichts übrig, offenbar hatte der Werwolf keinen großen Appetit. Fortan kann Scott also besser hören, sehen, riechen und braucht sich über späteren Haarausfall gewiss keine Sorgen mehr zu machen. Nun kann er auch während des Lacrosse-Trainings vor der versammelten Mädchen-Schar glänzen und erobert das Herz Allisons im Fluge. Blöd nur, dass diese von Werwolfjägern abstammt, deren Traditionen sie zufälligerweise genau in diesem Augenblick kennen lernt …
Wolfs-Jagd
Es handelt sich also nicht um eine High-School-Komödie, sondern eher um eine düster-romantisches Teenager-Drama, in dem der Held sowohl vor den Jägern fliehen, als auch seine Lieben vor dem ominösen Alpha-Tier schützen muss, das sich gerade in der Gegend herumtreibt. Das Ganze hält trotzdem einen locker-flockigen Unterhaltungs-Ton, weshalb die ersten zwölf Episoden schneller zu Ende sind, als man denkt. Aber mit etwas Glück bringt Capelight auch die restlichen fünf Staffeln nach Deutschland, die in diesem Jahr in Übersee bereits in Staffel sechs ihr Serien-Finale feiern. Als Bonus liefert das schmucke Digipak mehrere Audio-Kommentare, entfallene, erweiterte und alternative Szenen, ein Gag Reel, die Episode „Der Kodex-Bruch“als erweiterte Fassung, eine „Shirtless Montage“für die weiblichen Fans, ein Featurette zu den Darstellern, ein Beitrag zu den Kuss-Sequenzen der Serie sowie „Teen Wolf auf dem roten Teppich“.