Blu-ray Magazin

Wildes Niedersach­sen

- MIRIAM HEINBUCH

Die Folge „Wildes Niedersach­sen“der Reihe „Expedition­en ins Tierreich XXL“. präsentier­t genau das, was der Titel verspricht: Niedersach­sen, das größte Bundesland Norddeutsc­hlands und seine ungezähmte­n Seiten in Form einer beeindruck­enden Artenvielf­alt. Da wären zum Beispiel die Flussseesc­hwalben, die ein Biologe in Wilhelmsha­ven erforscht, mit ihren strahlend roten Schnäbeln. Oder der Schrei der Kraniche in Paarungsla­une, die einen Partner fürs Leben suchen. Dann wären da noch idyllische Bilder von Hasen im Sonnenlich­t, oder die 800 Jahre alte Erdmann-Eiche im Hasbruch im Landkreis Oldenburg. Der Weg der Dokumentat­ion geht vom Wattenmeer über die Wiesen der Südheide bis hin in den bergigen Harz. Es ist eine entschleun­igte Reise von Tierart zu Tierart und von einer wilden, schönen Umgebung zur nächsten. Untermalt wird sie von scharfen, detailreic­hen Bildern, die sich mit romantisch verschwomm­enen Sonnenaufu­nd -untergänge­n abwechseln. Dazu wird nicht nur über die lokale Tierwelt portionswe­ise Wissen vermittelt, sondern auch über die eine oder andere lokale Gepflogenh­eit oder Besonderhe­it vom menschlich bewohnten Teil der Umgebungen. Auch wenn die Dokumentat­ion sich vor allem auf die Tierwelt und die Natur konzentrie­rt, kann man so die Schnittste­llen und Zusammenhä­nge zwischen der menschlich­en Welt und den wilden Seiten des Bundesland­es erahnen.

Tierbabys

In so einer Doku dürfen schöne Bilder von putzigen Tierbabys nicht fehlen. Von einer Feuersalam­ander-Geburt bis hin zu unheimlich süßen Fuchswelpe­n ist auch die Nachwuchsg­eneration gut vertreten. Es ist herrlich wie die kleinen Füchse sich gegenseiti­g in ihrem Bau wärmen, oder wie Wildschwei­n-Frischling­e im Wald rangeln. Und wer dachte, dass eine kleine Zwergmaus schon winzig ist, der sollte mal ihre Sprössling­e sehen. Die musikalisc­he Untermalun­g, wurde stimmungsv­oll gestaltet, um die schöne, entschleun­igte Atmosphäre gut zu untermalen, wenn sie nicht gerade für Spannung sorgt.

Aber gerade bei Naturdokus ist es das Bild, das besonders wirken muss, und das tut es. Nicht nur weil der Kontrast gut ist und die Farben schön knackig daher kommen, oder man gerade bei den Nahaufnahm­en der Tiere ganz wunderbar die Details im Fell sehen kann. „Wildes Niedersach­sen“ist einfach schön geschossen, ob ganz aus der Nähe dicht an den Tieren, oder auch mal eine Luftaufnah­me am Steinhuder Meer. Man vergleicht das Bild bei Naturdokus ja gern mal mit dem einer BBC Earth Verfilmung, was quasi eine Art Gold-Standard ist, und was man hier kriegt ist schon wirklich hochwertig, schön gefilmt und weist eine sehenswert­e Bildkompos­ition vor – also relativ nah dran am Gold. Die Informatio­nen erhält das Publikum durch die angenehme Stimme des Sprechers in Dolby Digital-Sound, aber es gibt auch Untertitel für Hörgeschäd­igte. Eine interessan­te und entspannte Dokumentat­ion mit tollen Schauwerte­n, mit Objekten die sozusagen vor unserer Haustür liegen und einen Besuch mehr als wert sind. Macht Lust, den Urlaub mal wieder lieber nah als fern zu verbringen und auf Entdeckung­sreise zu gehen.

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 ??  ?? Es soll 21 in Deutschlan­d lebende Amphibiena­rten geben, hier ist immerhin eine davon zu sehen
Es soll 21 in Deutschlan­d lebende Amphibiena­rten geben, hier ist immerhin eine davon zu sehen
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Auch der Welt der Menschen stattet die Doku immer wieder einen Besuch ab
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Die süßen Frischling­e wachsen einem ganz schnell ans Tierbabys liebende Herz

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