Between Dog and Wolf – The New Model Army Story
New Model Army sind schon bemerkenswert, weil es sie seit 1980 gibt, und sie es in diesen über 36 Jahren geschafft haben, an sämtlichen Modeerscheinungen und kurzlebigen Phänomenen vorbei zu schrammeln. Ihre Musik war immer von viel Emotion geprägt, natürlich von der Melancholie, aber auch von Wut und generell allem, was das dunklere Gefühlsspektrum des Menschen ausmacht. In dieser langen Geschichte der Band war Sänger Justin Sullivan die ständige Konstante, während viele unterschiedliche Menschen zu New Model Army beigetragen haben. Die Musik zieht ihre Einflüsse aus Genres wie Punk, Post Punk, Folk und Metal, und ist unter anderem bekannt für die teils politischen, teils spirituellen Texte. Wirklich einem Stil zuordnen lässt sich ihr Sound, der sowohl etwas rohes als auch etwas ätherisches hat, allerdings nicht. Auch politisch ließ sich die Band schwer einordnen, und sie wurden öffentlich sowohl links als auch rechts eingestuft. Die Dokumentation „Between Dog and Wolf – The New Model Army Story“wagt einen Blick auf die Geschichte der Außenseiter mit der treuen Fanbase. Logischerweise beginnt sie mit den Anfängen der Band in Bradford, England. Dabei wird auch gerade der Erfolg der Band in Deutschland angesprochen. Dazu gibt es Anekdoten wie als die Band zu einem Anstieg der Verkaufszahlen von Holzschuhen führte. Auch der Tod von Drummer Robert Heaton wird thematisiert. Archivaufnahmen und Interviews wechseln sich auf eine schöne Art ab, und in den aktuellen Aufnahmen ist das Bild auch ordentlich. Das geben natürlich Clips aus den 80ern nicht her, aber sie gehören dazu. Die Tonspur ist auf Englisch, mit deutscher Untertitelung. Eine schöne Reise durch eine lange Bandgeschichte (inklusive hübsch gemachtem Booklet und Bonusmaterial), von einer Band die immer getan hat was sie fühlte und worauf sie Lust hatte, wütend, traurig und schön zugleich.