Liebe Leser!
Ich muss zugeben, dass meine erste Begegnung mit den Werken der Regisseurin Patty Jenkins nicht „Monster“(2003) war, sondern die Pilotfolge des „Kommissarin Lund“-Remakes „The Killing“(2011). Als Mireille Enos in der Rolle der Ermittlerin Sarah Linden Kaugummi kauend und Kollegen grüßend den Tatort betrat, wurde ich zum ersten Mal Zeuge davon, wie authentisch Jenkins ihre Charaktere in Szene setzen kann. Nun kommt ihr erster großer Kino-Blockbuster heraus und ich bin wirklich gespannt, was sie aus der DC-Heldin Wonder Woman gemacht hat. Ein wenig neidisch bin ich schon, dass unsere Autorin, Miriam Heinbuch, Patty Jenkins bereits in London treffen konnte, um mit ihr über den Film zu reden. Außerdem durfte sie schon jetzt umfangreiche Teile des Action-Werkes sehen, das am 15. Juni in den Lichtspielhäusern anläuft. Bislang konnte ich mir Wonder Woman nicht als Realverfilmung vorstellen, allein des magischen Lassos und des unsichtbaren Fluggerätes wegen. Dazu noch ihr patriotisches Kostüm, das der amerikanischen Flagge nachempfunden ist – Wozu eine Amazonen-Prinzessin zu einem Propaganda-Instrument eines bestimmten Landes stilisieren? Oder umgekehrt eine Flagge erotisieren? Doch die bisherigen Trailer von Jenkins’ Film haben mich aufgrund ihrer mühelosen Ästhetik in den fließenden Bewegungen und natürlich wegen der bemerkenswerten Darstellerin Gal Gadot, die bereits in „Batman V Superman“eine tolle Präsenz bewies, neugierig auf den fertigen Film gemacht. Zudem scheint Wonder Woman ein toller, eigenständiger Filmcharakter geworden zu sein, der sich nicht hinter den vorwiegend männlichen Kollegen verstecken muss. Mehr dazu und den Ergebnissen der London-Tour erfahren Sie in der Titelstory in diesem Heft. Des weiteren kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass die vorliegende Ausgabe sehr viele Film- und Serien-Höhepunkte aufweist, die sich kein Filmfan entgehen lassen sollte. Ich sage nur: „La La Land“, „Passengers“, „Rogue One“, „Sully“, „Plötzlich Papa“, „Vaiana“, „Bob, der Streuner“, „Ripper Street Staffel 4“und der lange Zeit nicht in Deutschland erhältliche Kultstreifen „Battle Royale“. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gelungenen Start in den heißen Filmsommer und viel Freude beim Lesen.