Gemeinsam wohnt man besser
Französische Komödien haben oft einen eigenen Charme. Mal sind sie hoffnungslos überdreht (Stichwort „Louis de Funès“), mal haben sie eine Spur Melancholie. Meist haben sie jedoch eine gewisse Klasse, die selten von deutschen Komödien erreicht wird. Ein solcher Film ist Francois Desagnats „Gemeinsam wohnt man besser“. Hubert Jacquin (André Dussollier) ist 70 Jahre alt, verwitwet, recht wohlhabend, spielt gern Solitär und ist ein sturer Hund mit allerhand Macken. Irgendwann kommt er auf die Idee, eine Reinigungsfrau einzustellen. Diese findet er in der irgendwie exzentrischen Manuela (Bérengère Krief). Ein Missverständnis sorgt dafür, dass die quirlige Studentin bei ihm einzieht. Hubert erinnert in seinem Habitus ein wenig an Ove aus „Ein Mann names Ove“doch er gewöhnt sich schnell an Manuela und in einer durchzechten Nacht kann sie ihn überreden, die Wohngemeinschaft zu vergrößern. So ziehen schließlich die Krankenschwester Marion (Julia Piaton) und der von Zwängen geplagte Rechtsanwalt Paul-Gerárd (Nicolas Marie) in Huberts Wohnung ein. Die vier sehr unterschiedlichen Bewohner wachsen zu einer echten Einheit zusammen und Hubert findet sogar ein wenig zu seiner Jugend zurück. Es entsteht allerhand Klamauk und es wirkt, als sollen alle witzigen Elemente von Filmen der letzten Jahre einmal kurz mit eingebaut werden: wilde Tiere, Alkoholexzesse und schnöde Liebesspiele. Dennoch ist „Gemeinsam wohnt man besser“ein liebenswerter Film mit sympathischen Darstellern, die allesamt zu den Großen des französischen Kinos zählen – allen voran André Dussollier, der vor allem durch seine Arbeit mit Alain Resnais und der Komödie „Drei Männer und ein Baby“bekannt wurde.