Doctor Foster
Gemma Foster (Suranne Jones) ist der Inbegriff einer modernen Frau. Sie leitet erfolgreich ihre eigene Arztpraxis, hat einen guten Draht zu ihren Kollegen und genießt das Vertrauen ihrer Patienten. Gemeinsam mit ihrem Mann (Bertie Carvel) und ihrem Sohn wohnt sie in einem geräumigen Vorstadthaus und ist eine liebevolle Ehefrau und Mutter. Gemma lebt die perfekte Balance zwischen Familie und Karriere. Doch jedes Glück fällt irgendwann unter einen Schatten. Zunächst deuten nur ein paar harmlos wirkende Kleinigkeiten darauf hin, dass ihr Mann Simon eine Affäre hat. Gemma hofft auf seine Unschuld. Doch während sie heimlich nach Beweisen sucht, ahnt sie noch nicht, welche Abgründe ihre Nachforschungen aufdecken werden. Gute Freunde, Verwandte und Bekannte, sie alle scheinen in ein komplexes Lügengeflecht eingebunden zu sein, bei dem es um viel mehr geht, als um Simons Ehebetrug. „Doctor Foster“ist wie ein Blick hinter die gut bürgerliche Fassade der eigenen Nachbarn. Am Tag und bei Sonnenschein grinsen sich alle an und sagen fröhlich „Hallo“. Aber hinter verschlossenen Türen stapeln sich die sprichwörtlichen Leichen. Die Serie verliert keine Zeit und startet sofort mit Gemmas ersten Verdachtsmomenten in das Geschehen. Die Stärke liegt vor allem in den subtilen Verwicklungen sozialen Verhaltens und den unausgesprochenen Andeutungen. Zwar wurden die heimlichen Krisen des bürgerlichen Familienlebens schon schonungsloser und entlarvender präsentiert. Doch als persönliches Drama einer zu Beginn ahnungslosen Ehefrau, die sich nach und nach selbst den unlauteren und verschwörerischen Methoden ihrer Umgebung anpasst, funktioniert die Serie gut.