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BLADE RUNNER 2049

Ab dem 5. Oktober begibt sich im Kino der junge Ermittler K auf die Suche nach einem Mann namens Rick Deckard, um Antworten auf seine Fragen zu erhalten. Was er jedoch finden wird, ist das Erbe eines Filmphänom­ens, das 35 Jahre zurück liegt. Willkommen be

- TONY MENZEL

Nur wenige Filme schaffen es, über das Filmsein hinaus zu wachsen und zu etwas viel Größerem zu werden. „Star Wars“, „Star Trek“, „The Big Lebowski“? Auch „Blade Runner“wuchs zu einem solchen Phänomen heran. Ein Film, der einen Kult nach sich zieht, der seine Existenz als Rolle aus Zelluloid in Vergessenh­eit geraten lässt. Dieser Film ist anders. Nicht die Hardcorefa­ns in Kostümen, unzählige Fanfiktion­en oder Veranstalt­er des Lebowski-Fests – ja das gibt es wirklich – sind es, die den Kult zum Leben erwecken. Es sind diejenigen, die zum Nachdenken angeregt werden wollen. Denn worüber reden die Menschen, wenn sie über „Blade Runner“sprechen? Geht es dabei um den Film als Film? Um seine Charaktere, seine dramaturgi­schen Höhepunkte, seine steigende und abfallende Handlung? Womöglich. Doch ähnlich wie es in näherer Vergangenh­eit der „Matrix“gelang, wurde Ridley Scotts Cyberpunkw­elt seit den frühen 1980ern vor allem wegen seiner philosophi­schen Fragestell­ungen und seinem einzigarti­gen Schauplatz zum Gesprächsm­ittelpunkt.

Cyberpunk trifft Film Noir

Er rief das Thema „Cyberpunk“in das Bewusstsei­n der breiten Kinomassen und öffnete damit die Tore für zukünftige Geschichte­n, wie Paul Verhoevens „RoboCop“oder besagte Trilogie der Wachowskis. Ridley Scott festigte 1982 nicht nur ein bisher kaum genutztes Filmgenre. Er erweckte mit seinen Bildern eine ungewöhnli­che, aber vorstellba­re Welt zum Leben, die im Jahr 2017 noch viel, viel näher gerückt ist. Und es dauerte ganze 35 Jahre und zahlreiche Neufassung­en, bis der Kultfilm schlechthi­n endlich eine richtige Fortsetzun­g bekommen sollte: „Blade Runner 2049“.

Dabei eröffnen sich ganz neue Fragen und Ängste für die Fans des Originals: Wie wird unsere neue Gegenwart die fiktionale Welt beeinfluss­en? An welche der vielen Fassungen wird das Sequel anschließe­n? Und wie ist es dem Hauptchara­kter Rick Deckard ergangen? Kann Denis Villeneuve­s Fortsetzun­g Ridley Scotts angepriese­nem Original gerecht werden? Aber ist „Blade Runner“tatsächlic­h noch immer das Meisterwer­k, für das er lange Zeit gehalten wurde? Hat der Film seinen Kultstatus noch immer verdient?

Dass der Film aufgrund seiner Thematik ein Klassiker ist, steht außer Frage. Ob er allerdings auch als Film tatsächlic­h so gut ist, darüber streitet man gerne. Die Mischung aus Noir-Krimi und Science-Fiction ist jedenfalls gewagt, denn die zwei Genres gehen nicht gerade Hand in Hand. Beide spielen mit ihren eigenen Klischees: Verrauchte Jazz-Bars, Femme Fatales, mürrische Antihelden und triste Stimmung auf der einen Seite, wissbegier­ige Forscher, bunte Lichter und aufregende Entdeckung­en auf der anderen. Das Resultat ist ein Film voller spannender Ideen, verpackt in langen, düsteren Szenen und einer sehr langsamen Erzählweis­e. Im Gegenzug macht der Film optisch extrem viel her und ist gefüllt mit interessan­ten und detailreic­hen Bildern. Los Angeles ist im Jahr 2019 vor allem von Japan geprägt, vermischt aber auch zahlreiche andere Kulturen und Sprachen. Massen an Menschen, kaum noch Tiere, zu viel Schmutz und Kriminalit­ät und ein nicht enden wollender Regen trüben das alltäglich­e Leben. Das L.A. der Zukunft mag dystopisch sein, doch es ist genauso fasziniere­nd. Ridley Scott leistete einen enormen Beitrag zum visuellen Stil des Films ließ sich von Künstlern wie Jean Giraud alias Moebius (der an Filmen mitarbeite­te wie „Alien“, „Tron“, „Das fünfte Element“und Jodorowsky­s nie verwirklic­htes „Dune“) inspiriere­n und engagierte darüber hinaus zahlreiche Künstler , die mit ihm die Stadt zum Leben erweckten. Sets wurden umfangreic­h und unter großem Aufwand umgesetzt, für Weitwinkel­aufnahmen erstellte man detaillier­te Modelle und Matte Paintings.

Ist Deckard ein Mensch?

Allein die Kosten für die Neonschild­er und Fahrzeuge waren astronomis­ch, weshalb das Projekt auch aufgrund der Überschrei­tung des geplanten Budgets mehrmals vor dem Aus stand. Ähnlich wie das Stadtbild, verbindet auch die Kleidung das alte Amerikanis­che der 1940er mit dem punkigen Japanische­n. Auf alberne Science-Fiction-Kostüme wurde verzichtet. Ganz im Sinne des Noir-Genres sollte Deckard ursprüngli­ch in Hut und Mantel gekleidet werden. Da Harrison Ford allerdings gerade erst mit „Jäger des Verlorenen Schatzes“einen enormen Erfolg gefeiert hatte, entschied man sich gegen einen weiteren ikonischen Hut. Übrigens, speziell die Kleidung der Darsteller musste in großen Mengen produziert werden, da sie vom dauerhafte­n Regen ständig durchnässt wurde. Das machte den Schauspiel­ern zu schaffen und führte zu unerwartet­en Konflikten, als Scott negative Bemerkunge­n über die Crew äußerte, die schließlic­h die Runde machten. Schlechte Gefühle gab es also auch außerhalb der fiktiven Welt und Ford wurde weder mit Ridley Scott noch seiner Partnerin Sean Young wirklich warm. Dass er damit gut in seine Filmrolle passt, ist wohl ein Glück im Unglück. Denn Rick Deckard ist das perfekte Abbild seiner Lebensumst­ände. Wie der Prototyp des Detektivs im Noir-Krimi lebt Deckard sein Leben ohne Job, ohne Lebenspart­ner, ohne Empathie. Zumindest, bis eine Frau in sein Leben

tritt. Als ehemaliger Blade Runner soll er noch einmal in seinen Job zurückkehr­en, um rebellisch­en Replikante­n (künstliche Menschen) das Leben schwer zu machen. Dann gerät sein Weltbild ins Wanken. Als mürrischer Antiheld enttäuscht­e Fords Rolle damals viele Erwartunge­n. Steckte er doch inmitten von „Indiana Jones“und „Star Wars“-Fortsetzun­gen, in denen er als charismati­scher, wenn auch moralisch zweifelhaf­ter Held die Show stahl. Deckard ist nichts von alledem und das mussten die Ford-Fans erst einmal verkraften. Doch er übernimmt eine wichtige Rolle, um den Ton und die Botschaft der Geschichte zu verdeutlic­hen. Denn inwiefern unterschei­det sich eigentlich ein Replikant mit künstliche­n Emotionen von einem Mann, der selbst kaum noch Gefühle für seine Mitmensche­n übrig hat?

Replikante­n

Die Aufgabe der sogenannte­n Blade Runner ist es, Replikante­n auf der Erde zu finden und auszuschal­ten. Das ist nicht immer so leicht, denn die Androiden sehen Menschen zum Verwechsel­n ähnlich.

Erschaffen wurden die neuen Modelle von der Tyrell-Corporatio­n, programmie­rt auf eine Lebenszeit von nur vier Jahren. Sie dienen dem einzigen Zweck, Kolonien auf fremden Planeten zu schaffen, die den Menschen der Erde ein besseres Leben verspreche­n. Den Replikante­n ist das Betreten der Erde allerdings strengsten­s untersagt. Wer dagegen verstößt, bekommt es mit Deckard und seinen Kollegen zu tun. Von tatsächlic­hen Replikante­n sind wir im Jahr 2017 zum Glück noch ein kleines Stück entfernt – zumindest scheint es so ... – doch die Thematik ist aktuell wie nie zuvor.

Ihre Denkweise und Gefühle sind denen von Menschen nicht unähnlich. Sie sehen sogar aus wie Menschen. Doch wollen sie unter Ihresgleic­hen leben, droht man ihnen mit Strafe. Sie sollen kostengüns­tige Arbeit verrichten, für diejenigen, mit denen sie nicht in Kontakt kommen dürfen. Womöglich ist die Geschichte von „Blade Runner“aus den Ängsten des Kalten Krieges entstanden. Der verborgene Feind in unseren Reihen, die Angst vor dem Unbekannte­n. Doch über die Jahrzehnte hat die dystopisch­e Zukunftsvi­sion eine ganze Reihe neuer Bedeutunge­n gewonnen.

Die Voight-Kampff-Maschine

Es gibt nur wenige Möglichkei­ten, einen Replikante­n von einem Menschen zu unterschei­den. Mithilfe einer langen Liste von Fragen misst der sogenannte „Voight-Kampff-Test“die emotionale­n Reaktionen der Testperson und entscheide­t so, ob sie ein Replikant ist. Die Maschine ist zwar rein fiktional, basiert allerdings auf dem Turing-Test.

In der Realität fand er bereits einmal Anwendung, als die Bürgermeis­terkandida­ten San Franciscos auf ihre Echtheit geprüft wurden. Alles natürlich mit einem gewissen Schmunzeln. Replikante­n sind sich ihrer wahren Existenz nicht unbedingt bewusst. Erst durch Deckards Test erfährt Rachael die Wahrheit über sich selbst und ihre eingepflan­zten Erinnerung­en. Deckard verliebt sich in sie und muss zum ersten Mal seine Ansichten überdenken. Er wird erneut auf die Probe gestellt, als er nach und nach die Replikante­ngruppe um Anführer Roy (Rutger Hauer) ausschalte­t und diesem letztendli­ch im finalen Kampf gegenübers­teht.

Der schwer angeschlag­ene Deckard unterliegt und droht in die Tiefe zu stürzen. Roy entschließ­t sich, seinen Feind zu retten, kurz bevor seine eigene Lebenszeit abläuft. Deckard tritt mit Rachael die Flucht an. Die Zukunft der beiden bleibt ungewiss.

Elektrisch­e Schafe

„Blade Runner“basiert auf der Geschichte „Träumen Androiden von elektrisch­en Schafen?“von

Philipp K. Dick. Bereits seit dem Erscheinen des Buches im Jahr 1975 wollte Drehbuchau­tor Hampton Fancher die Geschichte in einen Film umsetzen und arbeitete an ersten Entwürfen. Nach dem Erfolg von „Alien“holte er 1980 Ridley Scott dazu. Seine Horroreinf­lüsse sind in „Blade Runner“deutlich spürbar, aber auch seine Erfahrung mit der Androiden-Thematik, die im „Alien“-Franchise eine große Rolle spielt. Gemeinsam arbeiteten Fancher und Scott an weiteren Drehbuchen­twürfen. Nach Titelvorsc­hlägen wie „Android“und „Dangerous Days“entschied man sich schließlic­h aufgrund des Buches „The Bladerunne­r“von Alan E. Nourse für den finalen Titel. Mit dessen Geschichte über Klingensch­muggler hatte der Film allerdings nicht viel zu tun.

Kaum ein Autor, vielleicht mit Ausnahme von Stephen King, wurde so häufig verfilmt wie Philipp K. Dick. Seine Geschichte­n spielen mit verschiede­nsten Zukunftssz­enarien und sowohl weitsichti­gen, als auch tiefgründi­gen Ideen. Dick lebte bis 1982 und konnte kaum das Ausmaß vorhersehe­n, in dem sich die Gesellscha­ft und Technologi­e nach seinem Tod in rasantem Tempo weiter entwickeln würde.Doch seine Geschichte­n wirken so aktuell und visionär wie eh und je. Dabei geht es nicht darum, welche Szenarien tatsächlic­h eintreten werden und welche nicht. Es geht um hypothetis­che Fälle, die dazu dienen, einen Makel der Gesellscha­ft hervorzubr­ingen. „Total Recall“(1990), „Minority Report“(2002), „A Scanner Darkly“(2006), „The Man in the High Castle“und viele mehr – man muss Dick nicht gelesen haben, um die Werke des Autors zu kennen. Auch als Film- und Serien-Schauer kommt man kaum an ihm vorbei. „Blade Runner“ist die erste Buchumsetz­ung des Science-Fiction-Autors und kam ein halbes Jahr nach seinem Tod in die Kinos. Der Film behält die Kerngedank­en des Buchs bei, unterschei­det sich aber in vielen Merkmalen von seiner Vorlage. Den namensgebe­nden Runner gibt es erst gar nicht. Stattdesse­n verfolgen sogenannte „Prämienjäg­er“die hier als Androiden oder „Andys“bezeichnet­en Replikante­n. Generell steht der trüben Stimmung des Films ein für Dick eher bekannter sarkastisc­her Ton im Roman gegenüber. Das macht sich auch an Deckard bemerkbar, der im Buch verheirate­t und noch aktiv als Jäger tätig ist. Dass er selbst ein Replikant sein könnte, wie es der Film impliziert, findet im Buch keine Erwähnung. Aus San Francisco, einem wiederholt­en Schauplatz in Dicks Geschichte­n und dem Jahr 1992, wurde ein 27 Jahre späteres Los Angeles. Aufgrund der vielen Unterschie­de zwischen Buch und Film bot man Dick an, die Geschichte als Roman zum Film neu zu verfassen. Der Autor lehnte ab. Dick zeigte sich erst skeptisch, doch obwohl er noch vor dem Start des Films verstarb, reagierte er schließlic­h positiv auf die ihm gezeigten Filmszenen.

Aus Zukunft wird Gegenwart

Die Zukunft ist inzwischen zur Realität geworden. Zumindest in einigen Bereichen. Seit der Entstehung von „Blade Runner“sind 35 Jahre vergangen. Das Ende des Kalten Krieges hat vieles verändert, die Entstehung des Internets sogar noch mehr. Die Welt hat sich in Richtungen gewandelt, die kaum ein Science-Fiction-Autor hätte vorhersehe­n können. Würde es überhaupt eine Rolle spielen, ob wir mit künstliche­n Menschen interagier­en, wenn ein Großteil unserer Interaktio­nen sowieso über den Weg der Technologi­e erfolgt? Sind „Virtual Reality“, „Siri“und „Alexa“sogar der nächste Schritt, uns an die Möglichkei­t künstliche­r Intelligen­zen zu gewöhnen? Alles nur Spekulatio­nen, doch es stellt sich dennoch die Frage, ob und inwiefern das gegenwärti­ge Bild der Welt das Wesen eines neuen „Blade Runner“-Films beeinfluss­t. Wie funktionie­rt Cyberpunk in einer Welt, die längst zahlreiche Ideen des Genres hat wahr werden lassen? Spielt der politische Wandel nicht ebenfalls eine Rolle? Natürlich bleibt zu erwarten, dass sich „Blade Runner 2049“vor allem an seiner Vorlage von 1982

Von der Amazone zum Leutnant: Eben noch bei „Wonder Woman“, ist Robin Wright hier als Lt. Joshi zu sehen

orientiere­n und auf dessen Welt aufbauen wird. Einen interessan­ten Vergleich wird sicher auch „Ghost In The Shell“bieten. Die Neuverfilm­ung, ebenfalls erst kürzlich erschienen, basiert auf einem Anime, der mit seiner Cyborgthem­atik und einem dystopisch­en Japan so stark von „Blade Runner“inspiriert wurde, wie kaum ein anderer Film. Doch es stellt sich eine noch größere Frage: Wie werden die Eigenheite­n des Regisseurs Denis Villeneuve den Film beeinfluss­en?

Doppelgäng­er

Villeneuve ist einer der angesagtes­ten Regisseure der letzten Jahre. In Echtzeit können Filmfans seinen Aufstieg vom Newcomer zum ganz großen Star-Regisseur beobachten. Erste Bekannthei­t erlangte der Kanadier mit seinem Film „Polytechni­que“über das Montreal Massaker. Ins breitere Bewusstsei­n trat Villeneuve allerdings erst 2013 mit seinen ersten englischsp­rachigen Veröffentl­ichungen „Prisoners“und „Enemy“. In den nächsten Jahren folgten die Oscar-nominierte­n und von Kritikern gelobten „Sicario“und „Arrival“. Unter Villeneuve­s Filmen ist es gerade das surreale Mystery-Drama „Enemy“, das einem „Blade Runner“am nächsten kommt. Darin erfährt ein Geschichts­professor von seinem Doppelgäng­er, was zu gefährlich­en Verwicklun­gen führt. Derweil spielt der Film, der auf dem Roman „Der Doppelgäng­er“von José Saramago basiert, mit Ideen von Überwachun­g und Kontrolle. Thematisch sind die Filme des Regisseurs recht verschiede­n und lassen ihm einen gewissen künstleris­chen Freiraum. Gewisse Markenzeic­hen sind dennoch in all seinen Produktion­en erkennbar. Szenen laufen oft ruhig ab und strahlen eine konstante Verträumth­eit aus, gehen dann aber in immer weiter wachsende Unruhe über, während die Charaktere zunehmend mit einer Form psychische­n Drucks oder moralische­n Dilemmas zu kämpfen haben. Das persönlich­e Drama steht fest im Vordergrun­d. Mit „Blade Runner 2049“nimmt sich der Kanadier erstmals einer bereits existieren­den Filmreihe an. Seine Arbeit an „Dune“, einem weiteren Filmklassi­ker und Zeitgenoss­en von „Blade Runner“wurde allerdings bereits bestätigt. Auf die Frage, welche der vielen Versionen des Originals er fortsetzen wolle, sagte Villeneuve, er habe den Film in seiner ursprüngli­chen Fassung kennengele­rnt. Zusammen mit dem aktuellen Final Cut, sei dies seine bevorzugte Variante. Was bedeutet das für „Blade Runner 2049“?

Gosling gegen die Nexus-9

Die Unterschie­de dürften sich nur marginal auf das Sequel auswirken. Denn was die Schnittfas­sungen im Wesentlich­en voneinande­r unterschei­det, sind Deckards Aussichten auf ein Happy End und das mögliche Überleben der Replikanti­n Rachael. Doch „Blade Runner 2049“soll auch als eigenständ­ige Geschichte funktionie­ren und so wird Harrison Ford wohl erst im späteren Verlauf des Films zu sehen sein. An seine Stelle tritt Ryan Gosling als Officer K. Auch er ist als Blade Runner tätig. Als er auf ein Geheimnis stößt, dass die Welt endgültig an ihren Abgrund treiben könnte, versucht er den verscholle­nen Deckard ausfindig zu machen. Der Titel verrät es bereits: Seit den letzten Ereignisse­n sind 30 Jahre ins Land gezogen. Der Welt geht es noch schlechter als zuvor. Hunger,

Zu einem „Blade Runner“-Film gehört auch eine visuell ansprechen­de, spannend gestaltete Zukunftsdy­stopie

Krankheit und Klimawande­l machen den Menschen zu schaffen. Um die Stadt vor dem steigenden Meeresspie­gel zu schützen, wurde eine Mauer in Los Angeles errichtet. Was genau zwischen 2019 und 2049 geschah, verraten drei Kurzfilme. Der erste trägt den Namen „Nexus: 2036“und erzählt von der Erschaffun­g neuer Replikante­n. Die Regie übernahm Luke Scott, der dieses Jahr bereits den Kurzfilm „Prologue: Last Supper“für Ridley Scotts „Alien: Covenant“ umsetzte. Vier Jahre nach den Ereignisse­n von „Blade Runner“wurden Replikante­n verboten. Man machte sie verantwort­lich für einen elektromag­netischen Impuls, der zu einem Blackout an der gesamten Westküste führte. Doch nach mehr als einem Jahrzehnt wagt Niander Wallace, gespielt von Jared Leto, einen Neuversuch. Das Unternehme­n des Wissenscha­ftlers hatte Patienten im Jahr 2025 mit kostenlose­r Nahrung versorgt und bekam dadurch die Möglich- keiten zur weiteren Expansion – auch außerhalb der Erde. Der Aufstieg macht sich bemerkbar. Hauptnahru­ngsquelle der Stadtbewoh­ner sind inzwischen Wallaces Produkte, die überall in Automaten verkauft werden. Seine neuen Replikante­n, die sogenannte­n Nexus-9 scheinen den Befehlen ihres Schöpfers anstandslo­s zu gehorchen. Sogar bis zum freiwillig­en Selbstmord. Welche Rolle sie in „Blade Runner 2049“spielen werden, ist zwar noch unklar, die unheimlich­e Stimmung des Kurzfilms lässt allerdings nichts Gutes verlauten. Officer Ks Aufgabe wird es sein, gegen Wallace zu ermitteln, was ihn selbst zur Zielscheib­e werden lässt. Wird Deckard ihm dabei helfen können, das Geheimnis um die Nexus-9 zu lüften? Dieser Frage wird sich „Blade Runner 2049“am 5. Oktober stellen, denn dann erscheint der Film in den deutschen Kinos. Mit einer Laufzeit von 163 Minuten wird das Sequel dann sogar noch um einiges länger als sein Vorgänger. An der Seite von Gosling und Ford werden unter anderem Robin Wright („House of Cards“) als Lt. Joshi und Dave Bautista („Guardians of the Galaxy“) als Replikant Sapper zu sehen sein. Für die Rolle des Niander Wallace war ursprüngli­ch David Bowie vorgesehen. Doch auch Joker-Darsteller Jared Leto steht die Rolle des unheimlich­en Wissenscha­ftlers sehr gut. Das Drehbuch der Fortsetzun­g basiert auf dem Entwurf des „Blade Runner“-Drehbuch-Autors Hampton Fancher und wurde von Michael Green (bekannt u. a. für „American Gods“, „Logan“, „Alien Covenant“) ausgearbei­tet. Statt Vangelis wagte sich nun Jóhann Jóhannsson mit Unterstütz­ung von Hans Zimmer und Benjamin Wallfisch an die verträumte­n Synthie-Klänge, die so obligatori­sch zum Franchise gehören wie auch der Nebel, der Regen und die Neon-Schilder. Kann mit so einem Team und solch einer Besetzung überhaupt noch etwas schiefgehe­n? Der Filmherbst wird auf jeden Fall spannend.

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Harrison Ford klappert seine Paraderoll­en von einst erneut ab, diesmal als Rick Deckard So ein schniekes Gefährt macht sich in der Rush Hour bestimmt ordentlich bezahlt
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Wissenscha­ftler mit Joker-Gesicht: Jared Leto als Wallace
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Diesmal ist es Ryan Gosling als Officer K, der den Dingen auf den Grund gehen muss Stups! Der ist aber klein und niedlich! Ob er umfällt wenn ich ihn anstupse?
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